Reaktionen zum WM-Aus:Löw: "Vielleicht war es eine gewisse Selbstherrlichkeit"

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Jogi Löw nach dem bitteren Vorrunden-Aus gegen Südkorea. (Foto: REUTERS)
  • Deutschland verliert 0:2 gegen Südkorea und verpasst damit das Achtelfinale der Fußball-Weltmeisterschaft.
  • Nationaltrainer Jogi Löw spricht davon, "zurecht" ausgeschieden zu sein.
  • Hier geht es zur Übersicht aller WM-Gruppen.

Es ist das erste Vorrunden-Aus einer DFB-Elf in ihrer 84-jährigen WM-Geschichte. Dementsprechend sprach- und ratlos sind Spieler und Trainer nach der 0:2-Niederlage gegen Südkorea. Die ersten Stimmen zum Spiel.

Oliver Bierhoff: "In der Kabine spricht eigentlich keiner. Da ist jeder in sich gesunken, viele sind enttäuscht. (...) Wir haben gehofft, dass das Spiel gegen Schweden Wirkung zeigt. Am Ende hat es nicht gereicht, das müssen wir akzeptieren."

"Ich gehe fest davon aus, dass Jogi Löw weitermacht. Und dann müssen wir wieder angreifen."

Joachim Löw: "Da ist natürlich eine riesige Enttäuschung, Totenstille. Zu erklären ist das schwer in diesem Moment. (...) Vielleicht war es eine gewisse Selbstherrlichkeit vor dem Mexiko-Spiel."

"Der Mannschaft ist im kämpferischen Bereich kein Vorwurf zu machen, aber wir haben es nicht geschafft, in Führung zu gehen. Das hat sich durch das Turnier gezogen. Der Mannschaft hat die Leichtigkeit gefehlt. Man muss sagen, dass wir zurecht in dieser Gruppe ausgeschieden sind."

Angela Merkel: "Heute sind wir alle sehr traurig."

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Mats Hummels: "Wir haben bis zum Schluss daran geglaubt, selbst nach dem 0:1. Aber wir haben den Ball nicht ins Tor gebracht. Das hat uns heute das Genick gebrochen. Das letzte überzeugende Spiel, das wir abgeliefert haben, war im März 2017. Das ist ein bisschen lange her."

"Das ist sportlich die größte Enttäuschung meines Lebens. Wir waren nicht auf dem Level, dass man für eine WM braucht. (...) Wir haben uns mit dem Mexiko-Spiel in die Situation gebracht. Ein ganz bitterer Tag für alle deutschen Fußball-Fans."

Manuel Neuer: "Ich denke, dass von uns allen die Bereitschaft nicht groß genug war und der Wille zu zeigen, dass wir bei dieser Weltmeisterschaft was reißen wollen. Spätestens bei der nächsten oder übernächsten Station wäre Halt gewesen für uns. Wir haben in keinem Spiel richtig überzeugt, wo wir sagen können, das war die deutsche Fußball-Nationalmannschaft. Das ist bitter und erbärmlich."

Thomas Müller: "Wir sind alle fassungslos, geschockt von der Situation. Wir müssen das erstmal verarbeiten. Wir müssen schauen, dass wir nicht zu viel Glas zerbrechen. Jegliche Begründungen, die jetzt kommen, können wir aktuell nicht zurückweisen, weil wir mit heruntergelassener Hose dastehen."

Sami Khedira: "Jetzt ist glaube ich einer der schwersten Momente für die Mannschaft. Der Anspruch an diese Mannschaft war wahnsinnig hoch, und wir haben dieses Mal nicht die Kurve bekommen."

"Wir haben vor dem Turnier gesagt, das die Weltmeister das Team führen müssen. Das ist nicht einfach, aber wir haben die Aufgabe angenommen. Wenn man in der Vorrunde so bitter ausscheidet, muss man gerade als Führungsspieler die Verantwortung auch auf sich nehmen. Das tue ich und das tun wir, zu einhundert Prozent."

Christoph Kramer (ZDF-Experte): "Ich fand, das war nicht der Fußball, den wir gewohnt sind, mit dem wir verwöhnt sind. Irgendwie passte es auf dem Platz mit der Chemie nicht so richtig."

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