WM-Qualifikation:Spanien fährt nach Katar, Portugal muss zittern

211114 Alvaro Morata of Spain celebrate with teammates after scoring the 1-0 goal during the FIFA World Cup, WM, Weltme

Alvaro Morata feiert seinen späten Siegtreffer.

(Foto: Joel Marklund /imago images)

Es ist der Abend der späten Tore: Die Spanier sichern sich das WM-Ticket erst in der 86. Minute, die Serben gar erst in der Nachspielzeit - und hinterlassen enttäusche Portugiesen.

Spanien und Serbien haben sich für die Fußball-Weltmeisterschaft 2022 in Katar qualifiziert. Spanien mühte sich am Sonntagabend zu einem 1:0 (0:0) gegen Verfolger Schweden, der in die Playoffs einzieht. Portugal gab das sichere Ticket daheim gegen Serbien in der Nachspielzeit noch aus der Hand und muss nach dem 1:2 (1:1) als Zweiter zittern.

Die Spanier dominierten vor heimischer Kulisse über weite Strecken die Partie, die vom deutschen Schiedsrichter Felix Brych geleitet wurde. Es dauerte aber bis zur 86. Minute, ehe Alvaro Morata traf. Schweden verzichtete in der Anfangsformation auf Stürmerstar Zlatan Ibrahimovic und strahlte zu selten Gefahr aus. Die größte Chance vergab Emil Forsberg von RB Leipzig (40.).

Im zweiten Spiel der Gruppe B gab es beim 1:1 (1:0) zwischen Griechenland und dem Kosovo eine Punkteteilung. Giorgos Masouras' Führungstreffer (44.) wurde von Amir Rrahmani egalisiert (76.).

Portugal ging durch den ehemaligen Münchner Renato Sanches früh in Führung (2.). Die Serben machten Druck und kamen durch Dusan Tadic zum verdienten Ausgleich (33.). In der Nachspielzeit sorgte Aleksandar Mitrović für serbische Jubelstürme. Irland sicherte sich mit einem 3:0 (0:0) in Luxemburg den dritten Rang in der Gruppe A.

Kroatien schlägt Russland

Durch ein spätes Eigentor hat Fußball-Vizeweltmeister Kroatien das Ticket zur WM-Endrunde 2022 in Katar gelöst. Im "Endspiel" der Gruppe H feierten Luka Modric und Co. gegen Russland durch das Missgeschick von Fedor Kudrijaschow acht Minuten vor dem Abpfiff einen 1:0 (1:0)-Erfolg und fingen die als Tabellenführer angereisten WM-Gastgeber von 2018 noch ab. Kroatien, das mit dem Bundesliga-Trio Andrej Kramaric (TSG Hoffenheim), Borna Sosa (VfB Stuttgart) sowie Josko Gvardiol (RB Leipzig) angetreten war, nimmt in Katar zum dritten Mal in Folge und insgesamt fünften Mal seit seiner Unabhängigkeit an einem WM-Turnier teil. Die Russen hingegen müssen im kommenden Frühjahr (24./25. und 28./29. März) in den Play-offs mit den zehn Gruppenzweiten und zwei besten Gruppensiegern der Nations League im Nachsitzen um ein WM-Ticket kämpfen.

An Kroatiens Siegtor war Sosa maßgeblich beteiligt. Eine Flanke des Stuttgarters prallte von Kudrijaschows Knie ins russische Tor und erlöste die Gastgeber. Russland konnte in der verbleibenden Spielzeit nicht mehr zurückschlagen, nachdem das Team von Nationaltrainer Waleri Karpin sich zuvor durch eine extrem defensive Spielweise fast ausschließlich auf die Verteidigung seines vorherigen Zwei-Punkte-Vorsprungs beschränkt hatte. Die entscheidenden Punkte im Rennen mit Kroatien um die Direktqualifikation hatte Russland im Hinspiel durch ein 0:0 auf eigenem Platz liegen gelassen.

Kroatien steht durch den Erfolg als siebter WM-Teilnehmer fest. Neben dem automatisch qualifizierten Gastgeber Katar hatten in Europa zuvor auch schon die deutsche Nationalmannschaft sowie Titelverteidiger Frankreich, der Weltranglistenerste Belgien und Dänemark die Fahrkarte an den Golf gelöst. In Südamerika schaffte bislang nur Rekordweltmeister Brasilien die Qualifikation.

Nordmazedonien darf weiter kämpfen

Nordmazedonien hat in der deutschen Qualifikationsgruppe J seinen zweiten Tabellenplatz erfolgreich verteidigt und sich für die Play-offs zur Fußball-WM 2022 in Katar qualifiziert. Dank eines Doppelpacks von Elif Elmas (65./87.) siegte das Team von Trainer Blagoja Milevski 3:1 (1:0) gegen Island und hielt damit am letzten Spieltag Rumänien, das zeitgleich 2:0 (1:0) in Liechtenstein gewann, auf Distanz.

Für die Nordmazedonier, die im Laufe der Qualifikation das DFB-Team mit 2:1 düpiert hatten, traf außerdem Ezgjan Alioski (7.). Ein weiteres Tor des Stuttgarter Bundesliga-Profis Darko Churlinov (40.) wurde nach Videobeweis aufgrund einer Abseitsstellung nicht anerkannt. Für Island traf Jon Dagur Thorsteinsson (54.) nur zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Der EM-Viertelfinalist von 2016 hatte bereits vor dem Spiel keine Chance mehr auf die WM-Endrundenteilnahme. Isak Johannesson (79.) sah in der Schlussphase noch die Gelb-Rote Karte.

Während Deutschland als souveräner Gruppensieger bereits das Ticket nach Katar sicher hat, muss Nordmazedonien für seine erste eigenständige WM-Teilnahme im kommenden Frühjahr (24./25. und 28./29. März) in den Play-offs mit den zehn Gruppenzweiten und zwei besten Gruppensiegern der Nations League im Nachsitzen um ein WM-Ticket kämpfen.

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