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WM-Qualifikation:Italien zittert um die WM-Teilnahme

Der Europameister schafft in Belfast gegen Nordirland nur ein enttäuschendes 0:0 und muss wie Portugal in die Playoffs. Die Schweiz fährt direkt nach Katar, auch England ist dabei.

Italien hat vier Monate nach seinem glanzvollen EM-Triumph die Direktqualifikation zur Fußball-WM 2022 in Katar verpasst. Im Fernduell um den Gesamtsieg in der Gruppe C mit der punktgleich in den letzten Spieltag gegangenen Schweiz verspielte die Squadra Azzurra durch ein enttäuschendes 0:0 in Nordirland und den gleichzeitigen 4:0 (0:0)-Erfolg der Eidgenossen die Fahrkarte an den Golf im ersten Anlauf und muss auf einen Erfolg in den Playoffs im Frühjahr hoffen. Dagegen können die Schweizer bereits ihre fünfte WM-Teilnahme nacheinander feiern.

Italien musste in Belfast drei Tage nach dem dramatischen 1:1 gegen die Schweiz in Rom den nächsten Rückschlag einstecken. Der viermalige Weltmeister, der bereits bei der vergangenen WM-Endrunde 2018 in Russland nur Zuschauer gewesen war, ließ überwiegend die meisten seiner im zurückliegenden Sommer noch so hochgelobten Qualitäten vermissen.

Das Team von Trainer Roberto Mancini konnte sich vielmehr bei seinem Torhüter Gianluigi Donnarumma bedanken, nicht in Rückstand zu geraten. Unter dem Druck der Informationen über die Schweizer Tore im Parallelspiel agierten die Italiener immer hektischer und konnten die Platzherren kaum in ernsthafte Gefahr bringen.

Den Eidgenossen gelang in Luzern mit fünf Bundesliga-Legionären in der Anfangsformation zwar zunächst auch nicht die erhoffte Führung. Doch kurz nach der Pause brach Noah Okafor (48.) den Bann. Der Augsburger Ruben Vargas sorgte neun Minuten später (57.) für die Entscheidung, ehe der Fürther Cedric Itten (72.) kurz nach seiner Einwechslung und einem aberkannten Treffer der Platzherren sowie Remo Freuler (90.) auf 4:0 stellten.

In der Schlussphase galt die Aufmerksamkeit der Spieler von Coach Murat Yakin zunehmend dem Spielstand in Belfast, ehe die die Schweizer erlöst jubelten. In Katar gehört die Schweiz zum insgesamt zwölften Mal in der WM-Geschichte zum Kreis der Endrunden-Teilnehmer.

England löst Ticket mit einem 10:0

England hat sich von Fußballzwerg San Marino nicht mehr vom Weg nach Katar abbringen lassen und vor allem dank Stürmerstar Harry Kane mühelos das Ticket zur WM-Endrunde 2022 gebucht. Der Vize-Europameister gewann in Serravalle nach vier Kane-Treffern 10:0 (6:0) und sicherte sich mit seinem höchsten Sieg seit 57 Jahren ungeschlagen mit 26 Punkten Platz eins in der Gruppe I.

Polen, das ohnehin auf eine höchst unwahrscheinliche Niederlage der Engländer hoffen musste, verlor ohne den geschonten Weltfußballer Robert Lewandowski 1:2 (0:1) gegen Ungarn und geht als Gruppenzweiter (20 Punkte) in die Play-offs.

Kane steht nach seinem Viererpack (27. Handelfmeter, 32., 39. Handelfmeter, 42.) bei 48 Treffern im Nationaltrikot und zog mit Gary Lineker auf Platz drei der "ewigen" Torschützenliste der Three Lions gleich. Nur Wayne Rooney (53) und Bobby Charlton (49) liegen noch vor dem Star von Tottenham Hotspur. Zudem trafen Harry Maguire (6.), Filippo Fabri per Eigentor (15.), Emile Smith Rowe (58.), Tyrone Mings (69.), Tammy Abraham (78.) und Bukayo Saka (80.) gegen die überforderten Gastgeber, die nach Gelb-Rot für Dante Rossi (68.) in Unterzahl spielten.

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SZ/dpa/sid/schm
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