WM-Qualifikation:Das halbe Fußball-Nationalteam verweigert Rückkehr nach Eritrea

Nach einem Auswärtsspiel haben zehn eritreische Nationalspieler Asyl in Botswana beantragt. Nicht zum ersten Mal nutzen Fußballer aus dem ostafrikanischen Land eine Auslandsreise zur Flucht.

Zehn Fußball-Nationalspieler aus dem ostafrikanischen Eritrea haben nach einem WM-Qualifikationsspiel in Botswana die Heimreise verweigert und politisches Asyl in dem südafrikanischen Land beantragt. Das teilte die Nichtregierungsorganisation "Eritreische Bewegung für Demokratie und Menschenrechte" mit.

"Etwa zehn Spieler sind am Mittwoch nicht in das Flugzeug gestiegen, weil sie politisches Asyl beantragen wollen. Sie werden nun von den Behörden angehört", sagte der Rechtsanwalt Dick Bayford, der die in Botswana verbliebenen Spieler vertritt. Wie der Guardian schreibt, sei Bayford von der Organisation aufgrund von Berichten engagiert worden, denen zufolge die Spieler mit Gewalt nach Eritrea zurückgebracht werden sollten.

Aus keinem afrikanischen Land fliehen mehr Menschen nach Europa als aus dem abgeschotteten Eritrea. Staatschef Isaias Afewerki werden massive Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen. In der Vergangenheit waren bereits mehrfach Fußballspieler nach Auswärtsspielen nicht nach Eritrea zurückgekehrt.

Das Spiel in Botswana verlor Eritrea 1:3 (1:2). Nach dem 0:2 im Hinspiel ist das Land aus der WM-Qualifikation ausgeschieden.

© SZ.de/sid/pamu - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Flüchtlinge aus Eritrea
:Von dort, wo die Angst herrscht

Militärdienst, willkürliche Verhaftungen, systematische Folter: Ein UN-Bericht wirft dem Regime in Eritrea massive Menschenrechtsverletzungen vor. 360 000 Eritreer sollen schon nach Europa geflohen sein.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: