Süddeutsche Zeitung

WM in Kanada:Deutsche Skeleton-Frauen feiern historischen Triumph

  • Tina Hermann holt bei der Skeleton-WM im kanadischen Whistler Gold.
  • Auf den Plätzen zwei und drei folgen mit Jacqueline Lölling und Sophia Griebel ebenfalls zwei deutsche Pilotinnen.
  • Das hat es in der WM-Geschichte des Frauen-Skeleton so noch nicht gegeben - den deutschen Damen gelingt der Dreifach-Sieg ausgerechnet auf einer besonders kniffligen Bahn.

Was für eine Machtdemonstration der deutschen Skeletonpilotinnen - auf der schwierigen Hochgeschwindigkeitsbahn im kanadischen Whistler fuhren sie den ersten Dreifacherfolg eines Frauen-Nationalteams überhaupt ein und düpierten die komplette Weltelite. Inklusive der hocheingeschätzten Gastgeberinnen. Tina Hermann vom WSV Königssee holte sich nach 2016 überlegen ihren zweiten WM-Titel. Nach insgesamt vier Läufen hatte sie 0,38 Sekunden Vorsprung vor Titelverteidigerin Jacqueline Lölling von der RSG Hochsauerland. Dritte wurde die Suhlerin Sophia Griebel.

"Ich bin einfach nur happy und kann es gar nicht richtig beschreiben", sagte Hermann. Im ersten Lauf verbesserte die 27-Jährige mit 53,17 Sekunden den neun Jahre alten Bahnrekord von Olympiasiegerin Amy Williams (53,68) aus Großbritannien. Die Olympia-Zweite Lölling überbot ihn dann im letzten Durchgang noch einmal mit 53,10 Sekunden. "Es war ein schönes Rennen, wir waren alle auf Augenhöhe, aber Tina hat es verdient", sagte Lölling.

"Endlich mal zeigen können, dass die ganze Arbeit sich gelohnt hat"

Den ersten Dreifacherfolg in der erst 19-jährigen WM-Geschichte der Frauen sicherte Griebel ab, die zwischenzeitlich schon aus dem Weltcup-Kader geflogen war. "Es war ein gutes Gefühl, endlich mal zu zeigen, dass die ganze Arbeit sich gelohnt hat", sagte die Thüringerin. Zuletzt schafften 1991 die österreichischen Herren bei ihrer Heim-WM in Innsbruck einen Dreifacherfolg.

Schon im ersten Lauf gab es ein Favoritensterben. Weltcup- Gesamtsiegerin Elena Nikitina aus Russland hatte bereits nach dem ersten Durchgang 0,76 Sekunden Rückstand auf Hermann. Auch die Kanadierinnen Mirela Rahneva (12.) - immerhin zwei Weltcupsiege in diesem Winter - und Elisabeth Maier (10.) mussten sich schon zur Halbzeit unter Tränen geschlagen geben. Europameisterin Janine Flock aus Österreich war nach dem ersten Lauf nur Neunte, verbesserte sich dann aber noch auf Rang sechs.

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