WM-Finale:"90 Minuten dürft ihr mich noch Weltmeischder nennen"

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Joaquim Löw: Vermisst nicht nur seine Espressomaschine (Foto: dpa)

So günstig war die Gelegenheit nie, um gemeinsam WM-Finale zu gucken: Joaquim Löw lädt ein in sein Freiburger Wohnzimmer, Neymar, CR7 und Messi kommen. Es folgt: ein fiktiver Fernsehabend.

Von Boris Herrmann, Christof Kneer und Philipp Selldorf

Szene 1, Insel Madeira, Portugal

Auf der Dachterrasse der CR7-Suite im CR7-Hotel steigt Cristiano Ronaldo aus dem weinrot gekachelten Swimming-Pool. Er blickt raus auf den Atlantik, wo gerade das Kreuzfahrschiff "MS CR7" vorbeifährt, um den Hafen Funchal anzusteuern. Die Passagiere an Deck winken, Ronaldo imitiert die CR7-Freistoßpose und winkt mit den Bauchmuskeln zurück. Dann geht er nebenan ins private Fitnessstudio, macht 77 Sit-ups auf der Yogamatte und 77 Klappmesser, bevor er sich zur Entspannung ins CR7-O₂-Zelt legt. Nach sieben Minuten steht er auf und tritt ans Waschbecken.

CR7: Spieglein, Spieglein im Sauerstoffzelt, wer ist der beste Fußballer der Welt?"

Spieglein: Na ja, ganz ehrlich Cristiano, deine WM war jetzt wirklich nicht so berauschend. Super angefangen gegen Spanien, aber im Achtelfinale hat mir dieser Uru besser gefallen, sag' schon, wie hieß er gleich...

CR7: Cavani??? Der kann noch nicht mal richtig köpfen, den einen Ball hätte ja wohl auch meine Oma...

Spieglein: Cristiaaano, hey, beruhig' dich, so war es doch nicht gemeint. Du bist natürlich immer noch der Beste. Aber es ist doch keine Schande, wenn man mit 33 nicht mehr alle Tore selber schießt.

CR7: Du bist gefeuert, Spieglein!

Scherben splittern, gleichzeitig klingelt eines der sieben Handys mit der Titelmelodie aus dem Western "Die Glorreichen Sieben".

CR7: Wer stört den fünffachen Weltfußballer?

Löw: Hallo? Bom diá, Cristiano, bisch du's? Hier spricht der Joaquim aus Freiburg.

CR7: Joaquim, Alter! Was geht?

Löw: Ich wollte fragen, ob du morgen schon was vorhast? Weißt du, da ist doch dieses WM-Finale, und ich dachte, wir könnten es vielleicht zusammen gucken.

CR7: Ich weiß nicht, ist ja nicht so der Kracher, Frankreich gegen Kroatien. Spielt da jemand mit, den man kennt?

Löw: Dein Freund Luka Modric von Real!

CR7: Also erstens sind meine zwei besten Freunde mein rechter Fuß und mein linker Fuß. Außerdem spiele ich jetzt bei Juve.

Löw: Ja, weiß ich doch, das stand ja auch in der Bild-Zeitung. Deshalb ruf ich ja an. Ich lasse morgen Abend von unserem DFB-Küchenteam Spaghetti mit Tomatensoße liefern, italienischer Abend. Der Messi und der Neymar kommen auch.

CR7: Dann verpasse ich aber sieben Einheiten aus meinem Fitnessplan!

Löw: Du fliegst direkt vom Cristiano Ronaldo International Airport zum Baden-Airpark, das geht ruckzuck. Und ich hol' dich da mit meinem Oldtimer ab. Oder der Hansi kommt und fährt den Wagen vor.

CR7: Na gut. Aber sag dem Neymar, dass er nicht wieder mit seiner Rekord-Ablöse angeben soll, sonst krieg ich schlechte Laune.

Szene 2, einen Tag später in Löws Wohnzimmer, Freiburg im Breisgau

Alles ist vorbereitet für den großen Fernsehabend. An der Wand hängen eine Spanien-Fahne, je ein Wimpel vom FC Winterthur, dem FC Schaffhausen und vom Karlsruher SC, dazu ein magisches Dreieck mit VfB-Logo sowie ein altes Foto, das Joachim Löw mit Gerhard Mayer-Vorfelder zeigt. Darunter steht: "Hochachtungsvoll, für meinen Präsidenten." Auf der Couch sitzen Neymar (im Brasilien-Trikot), Cristiano Ronaldo (im Cristiano-Ronaldo-Trikot) und Lionel Messi (im Trikot des FC Barcelona). Löw hat im Trainersessel Platz genommen. Im ZDF will Oli Welke von Oli Kahn wissen, weshalb die größten Stars des Weltfußballs mit ihren Teams so früh ausgeschieden sind. Kahn sagt: "Kritik sollte sich niemals gegen den Menschen richten. Aber Messi ist in den letzten ein, zwei Jahren nicht mehr auf dem Niveau, das er eigentlich spielen kann."

CR7: Wer ist denn dieser lustige Mann mit der Donald-Trump-Frisur?

Neymar kichert. Messi schweigt.

Löw ( erhebt sich feierlich, während der DFB-Chefkoch Anton Schmaus das Essen hereinträgt, Serrano-Schinken, Manchego-Käse, andalusische Oliven, Datteln im Speckmantel): Jungs, schön, dass ihr da seid. Ich muss euch aber gleich was beichten, ich habe kurzfristig umdisponiert, ich ess' doch so gerne spanisch. Außerdem hatte ich meine italienische Espressomaschine ja in Watutinki dabei, und die hängt immer noch im russischen Zoll fest. Aber mir machen's uns trotzdem gemütlich. ( Pause, dann mit einem milden Lächeln) Ich sagamol, so gemütlich, wie's halt werden kann, wenn im Fernsehen zwei Mannschaften kommen, die nix vom Ballbesitzfußball verstehen.

Im Nebenzimmer steht der Assistenztrainer Thomas Schneider vor einer alten Filterkaffeemaschine. Er spricht in sein Headset: "Marcus, muss erst das Papier oder erst das Pulver rein?" Von der Dachterrasse schickt der Assistenztrainer Marcus Sorg einen Screenshot mit einer Bedienungsanleitung. Neymar nimmt sich etwas Schinken, Ronaldo schaufelt sieben Datteln und sieben Oliven auf seinen Teller, Messi schaut den anderen schweigend zu.

Neymar ( schmatzend): Sag' mal Cristiano, wieso hat Juve nur 100 Millionen Euro für dich gezahlt? Schnäppchen, oder?

CR7 ( beleidigt): Hör mal gut zu, Amigo: Ich habe fünf Goldene Bälle und war sechs Mal bester Torschütze in der Champions League. Sei froh, dass du neben mir auf dem Sofa sitzen darfst, du Heulsuse.

Traurige Dreierkette in Kasan: Die Assistenten Thomas Schneider (l.) und Marcus Sorg schauen gemeinsam mit Cheftrainer Joachim Löw der Niederlage gegen Südkorra zu, ganz ohne Headset übrigens. (Foto: Christian Charisius/dpa)

Messi guckt schweigend den beiden Olis im ZDF zu. Thomas Schneider kommt und serviert Filterkaffee. Er sagt etwas zu Löw. was wie "Auch noch Nüsschen?" klingt und hält dabei die Hand vor den Mund.

Löw: Braunen Zucker, Thomas: Isch g'sünder! Und Männer, jetzt hört mal auf zu streiten. Ich weiß, wir haben alle schwere Wochen hinter uns, was haben die mir zuletzt nicht alles vorgeworfen! Wir hätten die Gegner falsch gescoutet, wir hätten zu viele Konter kassiert! Alles lächerlich. Wir sind die Freunde des schönen Spiels, Jogi Bonito, so heißt das doch bei euch in Brasilien, oder ned, Neymar? Mensch, mir Fußballästheten müssen doch zusammen halten, gerade in diesen schweren Zeiten.

CR7: Schwere Zeiten? Ich bin Europameister, Champions-League-Sieger, ich war sechs Mal hintereinander...

Neymar: Du bist mit Portugal im Achtelfinale ausgeschieden, schon vergessen?

CR7: Es hat trotzdem gereicht, um bei der WM mehr Tore zu schießen als du. Also Schnauze, Neymar (hebt mahnend Zeigefinger und Bauchmuskeln).

Neymar wirft sich auf den Boden und rollt sich dreimal über den Wohnzimmerteppich, dann bleibt er mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen. Messi schweigt.

Löw: Schluss jetzt mit dem Kinderkram! Gleich isch Anpfiff. Aber vorher machen wir noch schnell Bescherung. Cristiano, von mir hast du die neue Nivea-Pflegereihe ja schon per Post bekommen. Aber der Lio und der Neymar wollten dir auch noch zum Wechsel nach Italien gratulieren.

Messi zieht ein Geschenk aus seinem FC-Barcelona-Rucksack und drückt es Ronaldo schweigend in die Hand. Der reißt schnell das Papier weg und hält zwei Bücher in die Luft: "1000 halblegale Steuertricks, Edition: Italien" sowie einen Marco-Polo-Reiseführer "Cayman Inseln".

CR7: Toll, was Praktisches. Danke! Ich habe übrigens drei Ausdrucke der spanischen Einkommenssteuererklärung 2014 mitgebracht. Die musst du doch auch noch nachreichen, Ney, oder?

Neymar: Ja, machen wir in der Halbzeit.

Löw: Es geht los, Leute! In den näggschden 90 Minuten dürft ihr mich noch Weldmeischder nennen!

Löws Telefon klingelt, Chefscout Urs Siegenthaler ist dran. Er ruft aufgeregt: "Jogi, ich hab noch mal Videos geschaut und was rausgefunden: Es könnte sein, dass die Mexikaner doch auf Konter spielen!"

Szene 3, in der Halbzeitpause, Löws Wohnzimmer, Freiburg im Breisgau

Löw: Und, wie findet ihr's bis jetzt?

Neymar: Eher mau. Keine echten Stars dabei. Was meinst du, Cristiano?

CR7 ( blickt von seinem Panini-Album auf, in das er ausschließlich Cristiano-Ronaldo-Bilder eingeklebt hat): Was? Ach so, das Spiel. Laaaangweilig.

Im ZDF werden jetzt Bilder vom schla fenden Maradona auf der Tribüne gezeigt. Messi hebt ein Augenlid. Er schweigt.

Löw: Also aus meiner Sicht haben beide Teams viel zu wenig Ballbesitz. Ich gucke ja normal auch keine Spiele, wo die Spanier nicht mitmachen. Xavi! Iniesta! Busquets! Das war noch Fußball! Aber diese Franzosen und Kroaten, die sind ja völlig offen im Zentrum! Die kriegen viel zu viele Konter! Ich könnt jetzt mit meiner goldenen Generation im Finale stehen, wenn meine Spieler nur meinen Plan durchgezogen hätten ( andächtige Pause). Und ein Torjäger hat gefehlt, einer wie du, Grischdiano.

Messi schweigt. Löw murmelt "Ich bin ein Visionär, ich bin ein Entwickler" vor sich hin.

Neymar: Wann machen wir jetzt eigentlich die Steuererklärung?

CR7 ( verteilt die Ausdrucke): Weiß jemand, wie das geht?

Neymar: Mein Vater sagt immer, einfach in alle Felder eine Null eintragen. Den Rest regeln die Anwälte.

Es klingelt an der Tür. Nils Petersen bringt eine Schachtel Merci vorbei und verschwindet sofort wieder.

Szene 4, zweite Halbzeit und Verlängerung, immer noch Löws Wohnzimmer

Das Spiel beginnt wieder, Benjamin Pavard, der Franzose vom VfB Stuttgart, verliert den Ball.

Löw (kichernd): Wie der Sami... aber wahrscheinlich bin ich jetzt an dem Fehler vom Pavard auch noch schuld, bloß weil ich vor 100 Jahren mal beim VfB war.

Keine Mannschaft hat Ballbesitz, Löw wendet seinen Blick angewidert ab. Er blättert in seinem Notizbuch, in dem er jene "tief greifenden Maßnahmen" zusammenfassen will, die er nach dem Ausscheiden versprochen hat. Löw schreibt: "Ballbesitzfußball. Erschtmal Urlaub mache. Durchschnaufe. Sandro Wagner". Sandro Wagner streicht er wieder durch. Im Fernsehen startet der Franzose Mbapp é ein Supersolo.

CR7 ( raunt anerkennend): Nicht wie ich natürlich, aber ganz talentiert, der Kleine.

Keine Bühne ist zu klein für die Neymar-Rolle: Brasiliens Star bei seiner typischen WM-Aktion. (Foto: Sergei Grits/dpa)

Löw ( studiert die Zeitlupe): Gut, der Franzose, fast so gut wie der Leroy Sahne. Aber wenn ich Frankreichs Trainer wär, hätt' ich den noch nicht in den Kader genommen. Ich würd' ab September mit dem arbeiten.

Urs Siegenthaler ruft an und sagt aufgeregt, seine Scouting-Abteilung habe herausgefunden, dass England ins Finale kommt.

CR7 ( zückt ein Blatt Papier): Schau mal, Neymar, alte Heulsuse, so muss ein Vertrag aussehen! Juventus garantiert mir fünf kurze Schlafeinheiten pro Tag, und vor jeder wird das Bett frisch bezogen.

Neymar wirft sich auf den Boden und rollt sich dreimal über den Wohnzimmerteppich, dann bleibt er mit schmerzverzerrtem Gesicht liegen.

Löw (interessiert): Zeig mal her, die Klausel kenn' ich ja noch gar nicht. Da muss ich gleich mal den Präsidenten anrufen ( sucht im Handy die Nummer von Reinhard Grindel, findet unter "G" aber nur Ginter, Guardiola, Gigi Buffon, Gigis Espressobar, Geschäftsstelle Spanischer Fußballverband sowie Grischdian Streich).

Das Telefon klingelt, Hansi Flick ruft an. Ob Löw die tollen Eckbälle der Franzosen gesehen hätte? Löw legt sofort auf und geht an der Freiburger Strandpromenade joggen.

Löw ( kehrt vom Joggen zurück): Immer noch kein Ballbesitzfußball im Fernsehen? Will jemand noch Kaffee? Ja? Haaaansi...! Äh, halt, der Hansi heißt ja jetzt Thomas: Thooo-mas...

Marcus Sorg meldet sich vom Dach und gibt neue Taktikmuster durch ("Die Kroaten spielen jetzt von links nach rechts").

Löw ( kichernd): Jungs, kennt ihr eigentlich den Georg Behlau? Nein? Das war der, der nach unserem tollen Sieg gegen Schweden so rumgetobt ist. Der wär' dafür zuständig, dass meine Espressomaschine aus Watutinki zurückkommt. Aber der kommt ja selber net weg aus Russland ( kichert lauter). Sitzt hinter schwedischen Gardinen.

Alle lachen, selbst Messi. Dann lauscht er wieder andächtig dem ZDF-Kommentar von Behlau Rethy.

CR7: Nicht schlecht, der Pass von Modric, hat er bei Real alles von mir gelernt. In meinem Panini-Album braucht man ja auch nur 100 Modrics für einen CR7.

Im Fernsehen fallen innerhalb von fünf Minuten zwei Kopfballtore durch Verteidiger.

Löw: Das ist nicht mehr mein Fußball. Ich geh raus, eine rauchen.

Neymar (erhält einen Anruf von PSG-Trainer Tuchel) Olá Tomás! ( kurze Pause) Was? Vertragsverlängerung in Paris? Klar, grundsätzlich ist alles denkbar. Du kennst ja meine Forderungen: Zehn Schlafeinheiten pro Tag inklusive frischer Bettwäsche, Elfmetergarantie, zwei Yachtparkplätze an der Seine und Freiflüge zwischen Rio und Paris für meine Schwester Rafaela, Scolari, Pelé und Giovane Elber. ( Pause) Hallo? Tomás? So was! Hat einfach aufgelegt.

Im Fernsehen kommt jetzt wieder Maradona, er zieht an einer Zigarre. Messi holt schweigend eine Schoko-Zigarre aus seinem FC-Barcelona-Rucksack und stellt sich draußen zu Löw an die Laterne.

Löw ( kommt zurück und schaut auf sein Handy): Ach, da kommen schon wieder Nachrichten vom Olli Bierhoff, der denkt sich schon Slogans für die näggschde Euro aus. Wie fandet ihr eigentlich unsere WM-Slogans? ( zeigt "Best never rest" und "zsmmn siegen" auf seinem Handy).

Messi kehrt hüstelnd von draußen zurück.

Löw: Ich les euch mal vor, was der Olli schreibt. "The worst will be the first", wie findesch des, Messi? Oder: "Dem Worst hilft nur noch der Horst"? Damit meint er wahrscheinlich Horst Hrubesch, kennt ihr den? Bester Kopfballspieler aller Zeiten!

CR7 springt empört auf, ruft "Ich bin Europameister, Champions-League-Sieger, ich war sechs Mal hintereinander...", macht 77 Klappmesser und köpft das Mayer-Vorfelder-Bild von der Wand. Löw zeigt weitere mögliche Slogans für die EM 2020 herum. Vorschlag eins: "Die Mannschaft: Das Comeback". Vorschlag zwei, deutlich moderner: "#Cmbck". Vorschlag drei, als Beitrag zur Integrationsdebatte: "Cümbück". Auch ein Motto für die WM 2022 ist bereits vorbereitet: "Der KatarGo-Feldzug".

Löw: Am beschden find ich aber immer noch "bescht never rescht".

Im Fernsehen immer noch kein Ballbesitzfußball, dafür der kroatische Trainer Zlatko Dalic in Großaufnahme.

Löw ( springt auf): "Was meinet Ihr? Sieht der jünger aus als ich? Färbt der etwa?"

Der DFB-Pressesprecher huscht herein und überreicht Löw einen Pressespiegel, den dieser zu einem Papierflieger faltet.

Löw: Mich interessiert bloß, was die Bild schreibt.

Es läuft die vorletzte Minute der Verlängerung. Kroatiens Linksverteidiger spielt einen Fehlpass.

Löw: Ich sag ja, bei den Außenverteidigern sind die Kroaten schwach besetzt. Kömmer denen net unsern Plattenhardt geben? Den spielt bei uns sowieso keiner an.

CR7: Mir reicht es langsam, ich glaube da passiert nichts mehr. Joaquim, hast du auch eine Playstation hier?

Die Runde beschließt einstimmig (bei einer Enthaltung, Messi), den Fernseher auszuschalten. Löw macht aber nur unter der Bedingung mit, dass er an der Playstation Spanien sein darf und Marcus Sorg den Modus "automatischer Ballbesitzfußball" einstellt. Das Team Löw/CR7 (Spanien) tritt gegen Neymar/Messi (Deutschland) an.

Löw ( reibt sich die Hände): Das isch doch mal ein würdiges Finale!

Messi schießt in der 114. Minute das entscheidende Tor für Deutschland mit dem Mario Götze-Avatar. Neymar rutscht auf Knien jubelnd über den Wohnzimmerteppich. CR7 zerreißt seine Steuererklärung und wirft den Joystick gegen die Wand.

Messi ( leise, aber glücklich): Gol.

Löw ( nimmt Messi zur Seite und flüstert ihm ins Ohr): Ich hab dir doch scho' immer g'sagt, dass du besser bisch als Götze.

Szene 5, ein Badezimmer im Hause Löw, Freiburg im Breisgau

Cristiano Ronaldo hat sich beleidigt ins Bad zurückgezogen, wo seine Laune angesichts von Löws tadellosem Wellness-Sortiment sofort wieder steigt.

CR7: Spieglein, Spieglein in der Wellness-Landschaft, wer war der Beste bei der Weltmeisterschaft?

Spieglein: Deine Stimme klingt heut' so komisch, Jogi, aber ich erzähl dir doch schon seit drei Wochen, dass du scho' au immer noch der größte Trainer von allen bist.

© SZ vom 14.07.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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