WM:Darts-Rekordchampion Taylor scheitert

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Phil Taylor bei der Londoner Darts-WM. (Foto: Getty Images)
  • Rekord-Dartsspieler Phil Taylor ist im Achtelfinale aus der Darts-Weltmeisterschaft ausgeschieden.
  • Er hatte um seinen 17. Titel gespielt.

Rekordchampion Phil Taylor ist bei der Darts-WM in London bereits im Achtelfinale gescheitert. Der Engländer unterlag dem Niederländer Jelle Klaasen mit 3:4, der Traum vom 17. WM-Titel ist für den 55-Jährigen damit vorzeitig geplatzt. "Ich bin nicht fit genug. Ich bin mental nicht mehr in der richtigen Position. In meinem Leben passieren gerade einige Dinge. Im Februar steht meine Scheidung an", sagte Taylor, der im entscheidenden siebten Satz eine 2:0-Führung verspielte.

Dabei spielte Taylor, der sich "The Power" nennt, gar nicht schlecht. Doch Klaasen bewies starke Nerven. "Ich habe nie aufgegeben und immer daran geglaubt, dass ich es schaffen kann. Ich bin überglücklich", sagte Klaasen.

Darts ist vom belächelten Kneipensport zum Massen-Phänomen mit Riesen-Party geworden: Rund 3000 grölende, teils aberwitzig verkleidete Fans kommen zur Darts-Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace zusammen, um Unmengen von Bier zu trinken, Lieder anzustimmen - und den weltbesten Darts-Spielern beim Wettstreit um den Titel zuzuschauen. Auch Prinz Harry war schon da, und viele Promis aus dem Show- und Sportbusiness schauen vorbei.

Vom Hilfsarbeiter zum Popstar

In Großbritannien sitzen rund acht Millionen Menschen vor dem Fernseher, wenn die häufig eher unsportlich aussehenden Männer Pfeile auf eine Zielscheibe werfen. In Deutschland haben laut des TV-Senders Sport1 im vergangenen Jahr im Schnitt 1,36 Millionen Zuschauer das Finale gesehen. Besonders Phil Taylor ist es zu verdanken, dass der Pfeilwurf-Sport auch außerhalb britischer Bars und Pubs so an Interesse gewonnen hat. Phil Taylor ist König und bekanntester Vertreter seines Faches. Der in Stoke-on-Trent geborene Engländer hat schon 16 WM-Titel gewonnen.

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Von Johannes Knuth

"Ich will noch immer der Beste sein. Dabei sehe ich schon, dass viele meiner Gegner meine Söhne sein könnten", sagte der 55-Jährige vor Beginn des Tuniers. Umgerechnet mehr als 15 Millionen Euro soll der Schulabbrecher und einstige Hilfsarbeiter in seiner Karriere bislang verdient haben. Mit dem 17. Titel verpasst er nun 420 000 Euro Preisgeld.

Darts ist Taylors Leben. Dieser Sport hat den Mann, der früher in einer Metallblechfabrik Toilettenpapierhalterungen hergestellt hat, zum Multi-Millionär und Legende werden lassen. Pop-Star Robbie Williams, der ebenfalls aus Stoke-on-Trent stammt, gilt als einer seiner besten Freunde. Taylors Einlauf-Hymne stammt aber nicht von Williams, sondern von der Band Snap!. Der Songtitel: "The Power". Daher Taylors Spitzname. Die WM-Viertelfinals findet nun ohne ihn am Freitag statt.

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