WM-Aus der Nationalelf:Gelandet in der Realität

Die Nationalmannschaft ist zurück in Deutschland - schon im Flugzeug kam es zwischen den Verantwortlichen zu intensiven Gesprächen.

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Es waren beinahe verschwörerische Bilder, als die Delegation der Nationalmannschaft am Moskauer Flughafen Wnukowo in ihren Flieger stieg. Das verheerende WM-Aus wirkte nach, bei so manchem schien es am Tag danach akuten Gesprächsbedarf zu geben. Kaum gebordet, unterhielten sich DFB-Präsident Reinhard Grindel, Teammanager Oliver Bierhoff und Kapitän Manuel Neuer angeregt - offenbar hatten sie nach dem 0:2 gegen Südkorea in Kasan einiges aufzuarbeiten.

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Nach rund zweieinhalb Stunden Flugzeit setzte die Sondermaschine LH 343 am Donnerstagnachmittag auf dem Frankfurter Flughafen auf. Beim Landeanflug wurden Verbandschef Grindel (Bild) und ...

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(Foto: dpa)

... Bundestrainer Joachim Löw (Bild) sowie die zahlreichen ermüdeten Spieler von Turbulenzen durchgeschüttelt. Der geplante Abflug aus Moskau hatte sich aus logistischen Gründen um rund 90 Minuten verzögert. Die Wartezeit dürfte für die Beteiligten einigermaßen quälend gewesen sein - schließlich wollen die meisten wohl nur noch nach Hause oder in den Urlaub.

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(Foto: dpa)

Aufregung hatte es noch in Russland um Mesut Özil (re.) gegeben. Der Mann von Arsenal wurde nach dem Spiel gegen Südkorea offenbar von einem deutschen Fan auf dem Weg in die Stadion-Katakomben beschimpft. Dies bestätigte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke der Bild-Zeitung. "Ein Fan hat ihn beschimpft. Deshalb habe ich Mesut sofort von dort weggezogen. Und meine Finger auf den Mund gelegt und gesagt: Er (der Fan, d.Red.) soll den Schnabel halten", zitierte das Blatt den Torwart der Europameistermannschaft von 1996. Özil hatte nach dem Abpfiff sein Trikot in Richtung Tribüne geworfen. Dann soll es zu einem Wortgefecht mit dem deutschen Anhänger gekommen sein.

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(Foto: Ina Fassbender/dpa)

Besonders glücklich wirkten auch Mario Gomez (v.l.n.r.), Niklas Süle und Timo Werner nicht, als sie ihre WM-Reise mit gepackten Koffern abschlossen. Süles FC Bayern beginnt bereits am kommenden Montag seine Saisonvorbereitung - dort wird der Verteidiger aber noch fehlen. Ihn erwarten wie die anderen nun zumindest einige Tage Erholung.

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Eine Entscheidung über die Zukunft von Bundestrainer Joachim Löw wird offenbar nicht vor dem Ende der kommenden Woche fallen. "Wir werden täglich in Kontakt sein. Gegen Ende der nächsten Woche werden wir zusammenkommen und dann weiter diskutieren", sagte DFB-Teammanager Oliver Bierhoff am Frankfurter Flughafen. "Die Energie kommt schnell wieder. Dann gilt es, die Ärmel hochzukrempeln."

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(Foto: REUTERS)

Der Bundestrainer selbst meinte, er wolle erst nach einer längeren Analyse über mögliche persönliche Konsequenzen aus dem WM-Debakel entscheiden. "Es braucht tiefgreifende Maßnahmen, es braucht klare Veränderungen, und das müssen wir jetzt besprechen, wie wir das tun", sagte der DFB-Chefcoach nach der Rückkehr - er wirkte dabei einigermaßen aufgeräumt. Aber die schwierigen Tage mit haufenweise Gedankenspielen kommen ja erst noch.

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Auch der Kapitän stellte sich den Fragen der Journalisten. Manuel Neuer nahm den (bislang noch amtierenden) Bundestrainer in Schutz und sieht die Verantwortung für das Scheitern bei den Spielern: "Wir sind Mannschaftssportler und sind dafür zuständig, die Leistung auf dem Platz zu bringen, das haben wir nicht geschafft." Die Mannschaft müsse mit der Kritik leben und werde sich ihr stellen, versicherte der 32-Jährige. "Wir haben vieles vergeigt in den Spielen, wir haben uns das selbst zuzuschreiben", sagte der Torwart des FC Bayern.

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(Foto: REUTERS)

Die Spieler werden sich also wohl ebenfalls noch einige Gedanken machen. Zunächst hielten sie aber vor allem Ausschau nach dem richtigen Koffer.

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Bevor sie mit den mitgereisten Partnerinnen nach Hause fuhren. Zumindest die 20-Uhr-Spiele können sie dann bereits von der heimischen Couch aus anschauen. Das Spiel Belgien gegen England dürfte am Donnerstag ja durchaus sehenswert werden.

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