WM-Affäre:WM-Affäre: Auch Mayer-Vorfelder soll vom Warner-Deal gewusst haben

Gerhard Mayer-Vorfelder gestorben

Der ehemalige DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder

(Foto: dpa)

Beckenbauer will reden - aber erst mit der neuen DFB-Spitze und dann mit den internen Ermittlern.

Über den dubiosen Deal von Franz Beckenbauer mit dem damaligen Fifa-Vizepräsidenten Jack Warner kurz vor der Vergabe der WM 2006 nach Deutschland soll nach Informationen der Süddeutschen Zeitung auch Gerhard Mayer-Vorfelder informiert gewesen sein, seinerzeit Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB).

Der Vertrag, der Zusagen von Beckenbauer an Warner und dessen Verband (Concacaf) für die Karibik, Nord- und Mittelamerika enthielt, datiert vom 2. Juli 2000. Vier Tage später gab die Fifa-Exekutive mit 12:11 Stimmen Deutschland den Zuschlag für die WM 2006. Warner war einer der Wahlmänner.

Im August 2000 soll der Vertrag mit einer begleitenden Aktennotiz dann auch dem damaligen DFB-Chef Mayer-Vorfelder präsentiert worden sein. Das Präsidium sollte offenkundig den Vertrag bis zum 31. August bewilligen. Es soll sich um eine kurze Aktennotiz handeln, ohne Erklärung, ohne Empfehlung. Vor Mayer-Vorfelder hatte bereits der damalige DFB-Generalsekretär Horst R. Schmidt Kenntnis von dem Beckenbauer-Warner-Vertrag erhalten. Nach bisheriger Durchsicht der damaligen Verbandsprotokolle durch die internen DFB-Ermittler hat sich das Präsidium seinerzeit mit dem Beckenbauer-Warner-Deal dann aber offenbar überhaupt nicht beschäftigt.

Beckenbauer hat in diesen Tagen den DFB darüber informiert, dass er vor einer zweiten Aussage im Rahmen der internen Ermittlungen des Verbands mit Reinhard Rauball und Rainer Koch reden will, die den DFB kommissarisch führen. Offenbar will Beckenbauer erst den beiden DFB-Funktionären sagen, was er weiß und was er nicht weiß, bevor er mit der Kanzlei Freshfields redet, die mit den internen Ermittlungen beauftragt ist.

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