WM 2027:Signal für den Frauenfußball

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Deutschland bewirbt sich mit Belgien und den Niederlanden für die WM 2027. Die drei Verbände haben ihre Pläne bereits bei der Fifa und der Uefa vorgetragen. Wann die Vergabe erfolgt, steht noch nicht fest.

Nur drei Jahre nach der EM der Männer 2024 soll in Deutschland das nächste Fußball-Großereignis vonstatten gehen. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bewirbt sich mit den Niederlanden und Belgien um die Ausrichtung der Weltmeisterschaft der Frauen 2027. Es wäre hierzulande die zweite Frauen-WM nach 2011. Für DFB-Präsident Fritz Keller böte das Turnier einen weiteren "Höhepunkt in der Geschichte des Fußballs, dem wir in Deutschland gemeinsam mit unseren Nachbarn gerne eine Heimat geben würden". Auch der stagnierende deutsche Frauenfußball erwartet neuen Schwung. Die Bewerbung sei "ein starkes Signal für den deutschen und europäischen Frauenfußball und die damit verbundene Entwicklung", sagte Siegfried Dietrich, DFB-Ausschussvorsitzender für die Bundesligen der Frauen.

Die Initiative für das Projekt war vom niederländischen KNVB ausgegangen, dem Ausrichter der EM 2017. Belgien wäre erstmals Gastgeber eines Großturniers im Frauenfußball. Aus wirtschaftlicher wie logistischer Sicht sei die gemeinsame Bewerbung sinnvoll, heißt es bei den Verbänden. DFB-Direktorin Heike Ullrich sieht eine besondere Chance für Spielorte in den Grenzgebieten. "Wegen der räumlichen Nähe zu den beiden Partnern bieten sich Stadien im Westen Deutschlands besonders an. Da spielt auch das Thema Nachhaltigkeit eine Rolle, die sich bis 2027 sicher vergrößern wird", sagte Ullrich der Deutschen Presse-Agentur. Nach DFB-Angaben haben die drei Verbände bereits in den vergangenen Wochen beim Weltverband Fifa und der Uefa ihre Pläne vorgetragen. Jetzt sollen weitere Grundsätze für das Turnier entworfen werden, Ende des Jahres solle es eine Vereinbarung geben. Ein Zeitpunkt der WM-Vergabe steht noch nicht fest. Die nächste Weltmeisterschaft findet 2023 in Australien und Neuseeland statt.

Die frühere Bundestrainerin Silvia Neid sagte, vor allem für die Entwicklung an der Basis sei die WM-Bewerbung wichtig. Die DFB-Auswahl, die 2016 Olympiagold gewann, hatte bei der WM 2015 den vierten Platz belegt und 2019 in Frankreich im Viertelfinale verloren.

© SZ vom 20.10.2020 / sid, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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