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WM 2014 in Brasilien:Löw sorgt sich um verletzte Spieler

"Das bereitet mir Kopfzerbrechen": DFB-Trainer Löw macht sich drei Monate vor der WM Gedanken um seine vielen verletzten Spieler. Jetzt fällt auch noch Sven Bender lange aus. In der Qualifikation für die EM 2016 muss die deutsche Mannschaft unter anderem gegen Polen und Gibraltar antreten.

Bundestrainer Joachim Löw äußert sich gut drei Monate vor Beginn der Fußball-WM in Brasilien beunruhigt über den Fitnessstand mehrerer Spieler.

"Acht, neun Spieler haben lange nicht gespielt. Sie haben keinen Rhythmus. Bei einigen ist es fraglich, ob sie überhaupt rechtzeitig zurückkommen. Das macht mir Sorgen und bereitet mir Kopfzerbrechen", sagte Löw nach der Auslosung der EM-Qualifikation in Nizza. Bei der WM brauche man Spieler, die sehr gut im Rhythmus seien. "Ich hoffe, dass einige Spieler in den nächsten zwei, drei Wochen einen Schritt nach vorne machen", sagte der Coach, der sich unter anderem um Sami Khedira, Ilkay Gündogan, Bastian Schweinsteiger, Mario Gomez und Mats Hummels Gedanken macht. Am Sonntag wurde bekannt, dass auch Sven Bender wegen einer Schambeinentzündung wahrscheinlich zehn Wochen lang ausfällt.

Hitze in Brasilien erfordert besondere Taktik

Im Hinblick auf die erwartete Hitze in Brasilien sagte Löw, das DFB-Team müsse eine gute Mischung in seinem Spiel finden. "Keine Mannschaft kann da 90 Minuten Pressing spielen."

In Nizza wurden die Gruppen für die Qualifikation für die Fußball-EM 2016 in Frankreich ausgelost. Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft bekommt es als stärkstem Gegner mit Polen zu tun. Als weitere Gegner bekam das Team Gibraltar, Georgien, Schottland und Irland zugelost.

"Sportlich ist das schon eine interessante Gruppe. Vor allem in Irland und Schottland wird es mit Blick auf die Stimmung hoch hergehen", sagte Löw. "Bei den Polen kennen wir einige Spieler aus der Bundesliga sehr gut. Und bei Gibraltar lasse ich mich überraschen."

Der Erste und Zweite der Gruppe qualifizieren sich direkt für die Endrunde vom 10. Juni bis 10. Juli 2016. Auch als Gruppendritter hätte die DFB-Elf noch gute Chancen, das auf 24 Mannschaften aufgestockte Turnier zu erreichen. Die Qualifikation beginnt nach der WM am 7. September 2014. Letzter Gruppenspieltag ist am 13. Oktober 2015.

Gegen Irland hatte Deutschland erst jüngst in der WM-Qualifikation gespielt und zweimal gewonnen. Auch sonst ist die Bilanz positiv. Gegen Schottland liegt die letzte Niederlage schon knapp 15 Jahre zurück. Gegen Polen und Georgien ist die DFB-Auswahl noch ungeschlagen.

Gruppen-Außenseiter Gibraltar nimmt erstmals an einer EM-Qualifikation teil. Das nur 30 000 Einwohner zählende britische Überseegebiet war als 54. Mitgliedsverband in die Europäische Fußball-Union UEFA aufgenommen worden und hatte am 19. November vergangenen Jahres erste seine Länderspiel-Premiere gefeiert. Zum Auftakt gab es mit dem 0:0 gegen die Slowakei einen Achtungserfolg.

Die Gruppen in der Übersicht

Gruppe A Niederlande Kasachstan Island Lettland Türkei Tschechien

Gruppe B Bosnien-Herzegowina Andorra Zypern Wales Israel Belgien

Gruppe C Spanien Luxemburg Mazedonien Weißrussland Slowakei Ukraine

Gruppe D Deutschland Gibraltar Georgien Schottland Polen Irland

Gruppe E England San Marino Litauen Estland Slowenien Schweiz

Gruppe F Griechenland Färöer Nordirland Finnland Rumänien Ungarn

Gruppe G Russland Liechtenstein Moldau Montenegro Österreich Schweden

Gruppe H Italien Malta Aserbaidschan Bulgarien Norwegen Kroatien

Gruppe I Portugal Albanien Armenien Serbien Dänemark

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