Süddeutsche Zeitung

WM 2011: Reaktionen zum DFB-Aus:"Das ist alles surreal"

Bei den Spielerinnen und Beteiligten des DFB herrscht nach der Niederlage gegen Japan Fassungslosigkeit. Torhüterin Nadine Angerer will nur noch weg, die Bundestrainerin beklagt Kim Kuligs schwere Verletzung und Theo Zwanziger spendet Trost.

im Überblick

Bei den Spielerinnen und Beteiligten des DFB herrscht nach der Niederlage gegen Japan Fassungslosigkeit. Torhüterin Nadine Angerer will nur noch weg, die Bundestrainerin beklagt Kim Kuligs schwere Verletzung und Theo Zwanziger spendet Trost. Torhüterin Nadine Angerer (li.): "Ich kann es noch gar nicht wirklich fassen. Für mich ist das alles noch surreal, was da gerade geschehen ist. Die Japanerinnen haben das ganz geschickt gemacht. Natürlich hatten sie auch Glück. Wir haben gekämpft ohne Ende, aber die haben immer ein Bein dazwischen gehabt. Ich werde jetzt spontan meinen Rucksack packen und erstmal das Weite suchen."

Stürmerin Inka Grings: "Wir hatten einen rabenschwarzen Tag. Wir hätten auch vor dem leeren Tor stehen können und hätten es nicht gemacht. Ich bin eher jemand, der gern ein paar Minuten alleine für sich ist, deshalb musste ich flüchten." (Grings war nach wenigen Minuten als Erste in der Kabine verschwunden, d. Red.)

Mittelfeldspielerin Lena Goeßling: "Wir sind alle total traurig und enttäuscht. Wir hatten alle geplant, dass wir noch eine Woche im Turnier sind. Wir haben heute einfach unsere Chancen nicht reingemacht."

Bundestrainerin Silvia Neid: "Wenn der Weltranglisten-Zweite gegen den Vierten spielt, geht es um Nuancen. Wir haben es einfach nicht geschafft, ein Tor zu machen. Dann muss man immer mit einem Konter rechnen, und das ist heute passiert. Das ist sehr schade und sehr traurig bei einer Heim-WM. Kim Kuligs Ausfall war wie ein Schock für uns. Wir hätten heute noch, keine Ahnung wie lange, spielen können, wir hätten wohl kein Tor geschossen."

DFB-Präsident Theo Zwanziger: "Die Enttäuschung ist groß. Die Spielerinnen, für die es das letzte Turnier war, hätten sich gerne mit einem Titel verabschiedet. Aber der Sport bringt Siege und Niederlagen. Ich kann mich nicht erinnern, dass eine deutsche Frauenfußball-Nationalmannschaft gegen einen zwar starken, aber nicht übermächtigen Gegner 120 Minuten lang kein Tor erzielt hat."

Mittelfeldspielerin Linda Bresonik: "Ich bin fassungslos. Ich kann es nicht glauben. Es ist alles aus und vorbei."

Steffi Jones, Chefin des WM-Organisations-Kommitees: "Ich bin wahnsinnig traurig. Das kann man kaum in Worte fassen. Morgen sieht die Welt vielleicht schon besser aus."

Japans Torschützing Karina Maruyama: "Im Mittagsschlaf habe ich geträumt, dass ich ein Tor schießen werde. Ist das nicht unglaublich? Wir haben diese Kombination im Training geübt. Ich habe als eingewechselte Spielerin noch einmal richtig Gas gegeben."

Trainer Norio Sasaki (Japan): "Die Mannschaft hat großartig gefightet. Ich wusste, dass wir dieses hohe Niveau in der Verlängerung halten mussten und das ist der Mannschaft gelungen. Ich bin stolz auf meine Spielerinnen. Wenn man schon gegen den Gastgeber und Favoriten Deutschland gewinnt, hat man auch Chancen auf den Einzug ins Finale."

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