WM 2010: Spitznamen:Hexer, Helmut, weißer Hai

Ein wahrer Fußballer braucht einen Spitznamen - das gilt auch für viele berühmte WM-Teilnehmer. Unter den kreativen Kosenamen der Kicker befinden sich kleine Kinder, Kinohelden und ein mexikanischer Kaiser. In Bildern.

Jonas Beckenkamp

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Ein wahrer Fußballer braucht einen Spitznamen - das gilt auch für viele berühmte WM-Teilnehmer. Unter den Kosenamen der Kicker befinden sich Kinder, Kinohelden und ein mexikanischer Kaiser.

Der argentinische Stürmer Carlos Tévez trägt seinen Spitznamen "El Apache" nicht etwa wegen seiner Ähnlichkeit mit einem Indianer, sondern wegen seiner Herkunft aus der Hochhaussiedlung Ejército de Los Andes vor den Toren von Buenos Aires. Die triste Trabantenstadt nennen die Porteños (so die Bezeichnung der Bewohner von Buenos Aires) im Volksmund auch Fuerte Apache (Apachenfestung).

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Deutschlands Nationalstürmer mag nicht danach aussehen, aber sein Spitzname lautet "Helmut". Als der gebürtige Brasilianer, dessen voller Name Claudemir Jeronimo Barreto ist, vergangenes Jahr eingebürgert wurde und zum deutschen Nationalspieler avancierte, beschloss sein Stuttgarter Mitspieler Ludovic Magnin, ihm einen typisch deutschen Namen zu geben. Heraus kam Helmut - Helmut Cacau.

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Spaniens Topstürmer David Villa (li.) nennen viele Iberer einfach nur "El Guaje". In Asturien, der nordspanischen Heimat des Barça-Zugangs, bedeutet diese Bezeichnung so viel wie "Bursche". In seiner Jugend spielte der Bursche immer mit den Älteren, daher der Spitzname.

Argentina v South Korea: Group B - 2010 FIFA World Cup

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Gestatten: "La Pulga" (der Floh). Lionel Messi bekam seinen Spitznamen als Kind wegen seiner geringen Körpergröße und seiner atemberaubenden Geschwindigkeit beim Dribbling. Heute ist er zwar immer noch kein Goliath, aber mit seinen flinken, kleinen Schritten sticht er jeder Abwehrreihe ins Herz.

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Dass die Argentinier besonders kreativ beim Erfinden von Kosenamen sind, beweist auch Juan Sebastián Verón. "La Brujita", die kleine Hexe, nennen die Gauchos den früheren Taktgeber im Mittelfeld von Manchester United und Inter Mailand. Mittlerweile verzaubert der 35-Jährige die Fans in seiner Heimat bei Estudiantes de la Plata.

WM 2010 - Deutschland - England

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Viel war rund um das Spiel Deutschland gegen England über die teilweise kuriosen Überschriften der englischen Tabloids zu lesen - nicht immer geschmackvoll, aber stets kreativ geht es dort zu. So lautete beispielweise ein Titel der Sun: "Shreken Sie Deutsch?" Darunter druckte das Boulevardblatt eine Bildmontage des grünen Kinohelden Shrek mit dem Gesicht von Wayne Rooney. Dessen Spitzname? Shrek.

England's goalkeeper James concedes a goal by Germany's Thomas Mueller during the 2010 World Cup second round soccer match at Free State stadium in Bloemfontein

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England und seine Torhüter - das ist bekanntlich eine Geschichte für sich. Nachdem der etatmäßige Keeper Robert Green im ersten Spiel gegen die USA schwer patzte, beorderte Trainer Capello wieder David James ins Tor der "Three Lions". Der fast 40-Jährige vom FC Portsmouth wiederum hatte vor einigen Jahren seinen Stammplatz verloren, weil er zu viele Fehler machte. Davon dass James' Spitzname "Calamity James" (Katastrophen-James) nicht von Ungefähr kommt, konnten sich auch die Deutschen überzeugen: Im Achtelfinale machte der Keeper mehrfach eine unglückliche Figur - armes England.

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Er wurde belächelt und als Fehleinkauf verschrien, doch dann biss der "Panther" zu: Lucas Barrios von Borussia Dortmund erzielte in der abgelaufenen Bundesliga-Saison beachtliche 19 Tore und sprang nach einer schnellen Einbürgerung vom Argentinier zum Paraguayer sogar noch auf den WM-Zug auf. Dort stürmte der "Panther" mit seinem Nationalteam ins Viertelfinale - bisher jedoch ohne Torerfolg.

WM 2010 - Chile - Spanien

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Der spanische Stürmer Fernando Torres wird wohl auf ewig "El Niño" (das Kind) bleiben. Wegen seiner jugendlichen Gesichtszüge verpassten sie dem mittlerweile 26-jährigen Madrilenen bei seinem Heimatverein Atlético diesen Spitznamen. Sein Profidebüt gab der heutige Liverpool-Angreifer im zarten Alter von 16 Jahren - damals war er wirklich noch ein Kind.

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"La Bestia", alias Julio Baptista, verbreitet in der brasilianischen Seleção nicht gerade Angst und Schrecken  - er agiert zumeist nur als Einwechselspieler. Besser lief es für ihn zu seiner Zeit bei Real Madrid, wo er wegen seiner 33 Tore in drei Jahren diesen furchteinflößenden Kosenamen bekam. In seiner Anfangszeit beim FC São Paulo spielte er neben Kaká und wurde wegen seiner starken Physis "Der Panzer" gerufen - dann doch lieber die Bestie.

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Der mexikanische Routinier Cuauhtémoc Blanco ist ein Phänomen: Er spielt mittlerweile seine dritte WM und ist immer noch ein Idol in seiner Heimat. Berühmt wurde er bei der WM 1998 mit der sogenannten Cuauhtemiña, einer artistischen Einlage, bei der er den Ball zwischen seine geklemmt im Sprung über seinen Gegenspieler hob. Auch sein Spitzname kann sich sehen lassen: Die Mexikaner nennen ihn "El Tiburón Blanco", den weißen Hai. Vielleicht schnappt er ja bei einer weiteren WM zu - er wäre dann 41.

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Dass auch Mexiko einen Kaiser hat, beweist Nationalverteidiger Rafael Marquez: "El Kaiser de Michoacán" lautet sein Spitzname, der zum einen auf die Herkunft des Barça-Abwehrmannes zurückzuführen ist. Marquez stammt aus Zamora de Hidalgo, einer Kleinstadt im Bundestaat Michoacán. Zum anderen ruft seine elegante Spielweise Erinnerungen an Franz Beckenbauer hervor - der ist selbstverständlich auch mexikanischen Fußballfans ein fester Begriff.

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Mit Diego Milito haben die Bayern im Champions-League-Finale eher schlechte Erfahrungen gemacht. "Il Príncipe" (der Prinz), wie sie ihn in Italien nennen, erzielte beide Tore zu Inter Mailands 2:0-Erfolg. Seinen Spitznamen erhielt der Argentinier in Anlehnung an den uruguayischen Ausnahmekicker Enzo Francescoli - auch er firmierte als "Fußballadliger".

© sueddeutsche.de/mb/jbe
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