WM 2010: Die Bilder des elften Tages:Ronaldos Erleichterung

Wieder zerpfeift ein Schiedsrichter ein Spiel. Leidtragende sind Ottmar Hitzfelds Schweizer, die gegen Chile knapp verlieren. Den Portugiesen gelingen sieben Tore gegen Nordkorea.

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Spanish fan reacts while watching the 2010 World Cup match between Spain and Honduras, in Madrid

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Wieder zerpfeift ein Schiedsrichter ein Spiel. Leidtragende sind Ottmar Hitzfelds Schweizer im Spiel gegen Chile, Spanien meldet sich gegen Honduras zurück, den Portugiesen gelingen sieben Tore gegen Nordkorea.

Die Anspannung bei den spanischen Fans vor dem Spiel gegen Honduras war groß. Nach der Auftaktniederlage gegen die Schweiz musste Spanien unbedingt gewinnen.

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Auch die Spieler wirkten zu Beginn etwas nervös, Honduras kam zu einigen kleinen Möglichkeiten, wie hier David Suazo, der am spanischen Torhüter Iker Casillas scheiterte. Und wie schon im ersten Spiel schienen die Spanier das Glück wieder nicht auf ihrer Seite zu haben:

WM 2010 - Spanien - Honduras

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Das Glück hatte stattdessen in der siebten Spielminute der Torhüter Honduras', Noel Valladares, als ein Gewaltschuss des spanischen Stürmerstars David Villa aus 25 Metern an die Latte klatschte.

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Doch je länger das Spiel dauerte, desto überlegener agierten die Spanier. Spanien wurde seiner Favoritenrolle gerecht. Der Europameister zeigte das weitaus strukturiertere Spiel und setzte die Lateinamerikaner konsequent unter Druck.

Spain v Honduras: Group H - 2010 FIFA World Cup

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Belohnt wurden sie mit einem Weltklassetor von David Villa.

Spain v Honduras: Group H - 2010 FIFA World Cup

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In der 17. Minute schüttelte Villa zwei Verteidiger ab, stieß nach innen und...

Spain's David Villa scores a goal past Honduras' goalkeeper Noel Valladares during a 2010 World Cup Group H match at Ellis Park stadium

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...versenkte den Ball im Fallen mit einem platzierten Schuss ins lange Eck (17.).

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Die Erleichterung über den Führungstreffer gegen den Außenseiter war Villa anzusehen.

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In der Folgezeit machten die Spanier zu wenig aus ihrer Überlegenheit und versäumten es, weiter zu erhöhen. Xavi (24.), Villa (40.) und vor allem Torres (im Bild) mit einer Doppelchance (33.) vergaben gute Möglichkeiten.

Spain's Villa kicks the ball to score during a 2010 World Cup Group H match against Honduras at Ellis Park stadium in Johannesburg

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Doch nach der Halbzeit dauerte es nur sechs Minuten, bis Villa seinen zweiten Treffer nachlegte und die Mannschaft aus Honduras dafür bestrafte, dass sie etwas mehr riskierte. Villa kam aus 16 Metern frei zum Schuss...

WM 2010 - Spanien - Honduras

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... und mit ein bisschen Glück, der Ball wurde noch abgefälscht, fand der seinen Weg ins Tor. Im Anschluss erspielten sich die Spanier Chance auf Chance, immer öfter ließen sie ihr überragendes spielerisches Können aufblitzen.

Spain's Villa misses his penalty shot during a 2010 World Cup Group H match against Honduras at Ellis Park stadium in Johannesburg

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Doch ein Tor wollte nicht mehr Fallen. Spanien ließ beste Chancen aus, Doppeltorschütze David Villa verschoss sogar einen Elfmeter, er setzte den Ball in der 63. Minute rechts neben das Tor (im Bild). In der Endabrechnung könnte Spanien das noch teuer zu stehen kommen - nämlich dann, wenn es am Schluss auf das Torverhältnis ankommt. In der Gruppe H ist Honduras noch punkt- und torlos. Chile führt die Gruppe mit sechs Punkten an, Spanien liegt auf Platz zwei, vor der Schweiz die ebenfalls drei Punkte hat. Denn die Schweizer konnten in ihrem zweiten Spiel nicht punkten:

Chile v Switzerland: Group H - 2010 FIFA World Cup

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Dabei war die Ausgangslage hervorragend und so wirkte der Schweizer Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld vor dem Spiel, während die Schweizer Nationalhymne gespielt wurde, wie meist: ruhig, gelassen, konzentriert. Dabei hatte seine Mannschaft nach dem sensationellen Sieg im ersten WM-Spiel gegen Europameister Spanien nun gegen Chile die große Chance, sich schon fast für das Achtelfinale zu qualifizieren.

Chile's Isla is surrounded by Swiss players as he tries to pass the ball during a 2010 World Cup Group H match at Nelson Mandela Bay stadium in Port Elizabeth

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Und zu Beginn des Spiels, das mit  Haken und Ösen geführt wurde, sah es auch so aus, als ob Hitzfelds Mannschaft die Vorgaben des Trainers umsetzen könnte. Die Schweizer umzingelten ihren Gegner,  machten die Räume eng. Sie hatten das Spiel im Griff. Bis wieder ein Schiedsrichter entscheidend in den Verlauf des Matches eingriff.

Switzerland's Behrami fouls Chile's Vidal and is subsequently shown a red card during the 2010 World Cup Group H match in Port Elizabeth

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Valon Behrami versuchte sich des anhänglichen Vidal zu entledigen und traf den Chilenen mit dem Arm auch im Gesicht, Vidal ließ sich theatralisch fallen. Ein Foul. Das sicher. Ein Foul im Eifer des Gefechts, sicherlich keine Tätlichkeit. Schiedsrichter Khalil Al Ghamdi aus Saudi-Arabien sah das anders ...

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... und zeigte zum Entsetzen der Schweizer Bank Behrami die rote Karte. Eine WM-Premiere. Behrami war der erste Schweizer, der bei einer Weltmeisterschaft vom Platz gestellt wurde.

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Der Schweizer selbst konnte es nicht fassen und sogar der sonst so ruhige Ottmar Hitzfeld...

Chile v Switzerland: Group H - 2010 FIFA World Cup

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... verlor angesichts dieser Schiedsrichterentscheidung kurzzeitig die Fassung. Doch dann reagierte der Taktikfuchs schnell, nahm Stürmer Alexander Frei vom Platz und brachte den etwas defensiveren Barnetta.

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In der ersten Halbzeit hatte der Schweizer Torhüter Diego Benaglo die meisten Ballkontakte. Das beschreibt das Spiel nach der roten Karte ganz gut. Die Schweizer verteidigten mit allen noch zur Verfügung stehenden Kräften und die Chilenen verstärkten ihre Angriffsbemühungen. Benaglo stand immer öfter im Mittelpunkt des Geschehens.

Chile's Alexis Sanchez celebrates scoring a goal which the linesman ruled as offside in Port Elizabeth

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In der 65. Minute war es dann so weit: Chile ging in Führung.  Zumindeste dachte Chiles Alexis Sanchez das und feierte seinen vermeintlichen Führungstreffer ausgelassen.  Übersehen hatte er jedoch den Linienrichter, der schon lange seine Fahne gehoben hatte. Klares Abseits. Kein Tor.

Referee Al Ghamdi of Saudi Arabia shows the yellow card to Chile's Medel during a World Cup match against Switzerland at Nelson Mandela Bay stadium in Port Elizabeth

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Spielfluss kam vor allem deshalb nicht zustande, weil der Schiedsrichter aus Saudi Arabien ständig damit beschäftigt war, einen neuen Rekord im Gelbe-Karten-Verteilen aufzustellen. Das gelang ihm: Am Ende hatte er neun gelbe Karten und eine rote verteilt. So viele wie noch kein anderer Schiedsrichter bei dieser WM, selbst der Spanier Undiano hatte beim Spiel Deutschland - Serbien nicht so oft in die Brusttasche gegriffen.

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Doch die Chilenen ließen sich davon nicht beeindrucken und in der 75. Minute gelang ihnen das erlösende 1:0: Mark Gonzalez köpfte ein. Doch der Treffer hätte wohl nicht zählen dürfen, war ihm doch eine knappe Abseitsstellung vorausgegangen.

Chile's Gonzalez celebrates his goal with team mates Carmona and Sanchez during the 2010 World Cup Group H match against Switzerland in Port Elizabeth

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Gonzalez war's egal: Er feierte mit seinen Mannschaftskollegen die drei Punkte. Sekunden vor Ende des Spiels hatten die Schweizer sogar noch die Chance auf den Ausgleich, doch es blieb beim 0:1. Chile führt nun mit sechs Punkten die Gruppe G an, die Schweizer hoffen, sich im letzten Gruppenspiel gegen Honduras doch noch für das Achtelfinale zu qualifizieren.

North Korea's Jong Tae-se and Portugal's Pedro Mendes head the ball during the 2010 World Cup group G soccer match at Green Point stadium in Cape Town

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Im ersten Spiel des elften Tages schien der große Favorit Portugal die Nordkoreaner zunächst zu unterschätzen: Zu Anfang hielt die Abwehr der Asiaten dicht. Kapitän Jong Tae-se (rechts, mit Pedro Mendes) konnte in der 12. und 15. Minute gleich zwei Mal auf das portugiesische Tor zielen. 

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Vorbereitet wurden Jong Tae-se Schüsse häufig von Cha Jong-Hyok (links), einem Verteidiger von Amrokgang, dem Verein des nordkoreanischen Sicherheitsministeriums. Gegen Portugals Weltklassekapitän Cristiano Ronaldo (rechts) blieb er allerdings chancenlos.

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An Unterstützung von den Rängen mangelte es nicht: Unter den 60.000 Zuschauern im Green-Pont-Stadion wehten viele nordkoreanische roten Flaggen. Im Vorfeld hatten sich hartnäckig Gerüchte gehalten, das sozialistische Regime habe für den Jubel als Fans verkleidete Schauspieler engagiert - denn Nordkoreas Bürgern ist es nicht erlaubt, ihr Land zu verlassen.

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Die Erwartungen an Real Madrids Stürmer Cristiano Ronaldo waren groß, nachdem der Weltklassefußballer zuletzt mit seiner Torbilanz enttäuscht hatte. Für die Begegnung mit Nordkorea hatte er seinen Fans - und vielleicht auch Trainer Carlos Queiroz (rechts) - ein Tor versprochen. Doch es war nicht Ronaldo...

Portugal's Meireles celebrates with team mate Tiago after scoring during a 2010 World Cup Group G soccer match at Green Point stadium in Cape Town

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...sondern FC Portos Mittelfeldspieler Raul Meireles (links), der Portugal in der 29. Minute in Führung schoss.  Tiago (rechts) hatte die Lücke in der nordkoreanischen Abwehr erkannt und Meireles' 1:0-Treffer vorbereitet.

Portugal v North Korea: Group G - 2010 FIFA World Cup

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Die zweite gelbe Karte der Partie kassierte Portugals Mittelfeldspieler Pedro Mendes (rechts) nach einem Fersentritt für Pak Nam-Chol. Verwarnt wurden auch Pak Chol-Jin, Hong Yong-Jo und Hugo Almeida.

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Nach der Halbzeitpause kehrten die Portugiesen in Weltmeister-Verfassung zurück. Es regnete Tore für den Weltrangdritten: In Minute 53 spielte 1:0-Torschütze Raul Meireles den Ball zu Simao, der ihn allein vor Nordkoreas Keeper Ri Myong-Guk zum zweiten Führungstreffer verwandelte. Nur drei Minuten später gelang Hugo Almeida von Werder Bremen (im Bild) das 3:0. Für den 26-Jährigen war es der erste Auftritt bei einer Weltmeisterschaft, und prompt konnte er diesen mit seinem ersten Tor vergolden.

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In der 60. Spielminute dann der vierte portugiesische Treffer durch Mittelfeldspieler Tiago (im Bild). Kapitän Cristiano Ronaldo glänzte bei diesem Treffer in der Vorbereitung über links, aber seine eigene Torblockade löste sich immer noch nicht.

Portugal's Liedson celebrates after scoring against North Korea during a 2010 World Cup Group G soccer match at Green Point stadium in Cape Town

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In der 71. Minute traf Cristiano Ronaldo wieder nur die Latte, anders als Liedson zehn Minuten später: Seinen zweiten Ballkontakt verwandelte der Stürmer von Sporting Lissabon kurz nach seiner Einwechslung in das 5:0 für Portugal.

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Dann in einer zweiten Torserie für Portugal, war es vollbracht: Stürmerstar Cristiano Ronaldo schoss seine Mannschaft zum 6:0 und brachte damit nach elf torlosen Länderspielen in 16 Monaten den Knoten endlich zum Platzen. Tiago machte in der 89. Minute schließlich die Schmach für Nordkorea perfekt und erhöhte für Portugal zum 7:0.

Portugal's Liedson celebrates after scoring against North Korea during a 2010 World Cup Group G soccer match at Green Point stadium in Cape Town

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Portugal erreichte den bisher höchsten Sieg bei dieser WM gegen Nordkorea und führt mit neun Toren Vorsprung vor der Elfenbeinküste die Gruppe G an. Die Nationalmannschaft Nordkoreas ist damit als zweites Team nach Kamerun vorzeitig ausgeschieden.

© sueddeutsche.de/leja
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