Wintertransfers:Großkreutz kann sich beim VfB neu beweisen

Kevin Großkreutz

Kevin Großkreutz.

(Foto: Maja Hitij/dpa)
  • Der VfB Stuttgart steht vor der Verpflichtung von Weltmeister Kevin Großkreutz. Der Ex-Dortmunder war in der Türkei unzufrieden.
  • In Stuttgart wollen sie sich die Chance auf den kampferprobten Allrounder nicht entgehen lassen.
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Von Christof Kneer

Am Dienstag, den 9. Februar, werden ein paar kitschige Geschichten in den Sportteilen deutscher Zeitungen erscheinen. In den Geschichten wird es um einen Mann gehen, der seine alte Liebe wiedertrifft, wobei die Romantik der Geschichte etwas darunter leiden wird, dass die alte Liebe keine Verwendung mehr für den Mann hat. Der Mann wird das aber tapfer hinnehmen, er wird trotzdem oder gerade deshalb versuchen, beim Rendezvous sein Bestes zu geben. Im Viertelfinale des DFB-Pokals wird Kevin Großkreutz, 27, am Abend des 9. Februar Borussia Dortmund begegnen - im Trikot des VfB Stuttgart.

Noch ist der Wechsel nicht offiziell vollzogen, noch geht es um die branchenüblichen letzten Vertragsdetails, aber immerhin haben sie beim VfB bereits bestätigt, dass Großkreutz auf dem Klubgelände den Medizin-Check absolviert und bestanden habe; wie übrigens auch der ukrainische Angreifer Artem Kravets, 26, der für ein halbes Jahr auf Leihbasis von Dynamo Kiew kommen soll. Im Fall Großkreutz geht der VfB davon aus, dass eine Einigung mit Galatasaray Istanbul "zeitnah erfolgt", wie Sportchef Robin Dutt am Abend mitteilte. Großkreutz soll am Dienstag schon mit dem VfB ins Trainingslager reisen. Etwa zweieinhalb Millionen Euro, heißt es, wollen sich die Stuttgarter diesen Transfer kosten lassen - was, je nach Sichtweise, ziemlich wenig oder ziemlich viel Geld ist.

Tuchel sortierte Großkreutz rasch aus

Überraschend wenig Geld wäre das, wenn man es so sieht: Der VfB, nach kurios verpatzter Vorrunde nur Fünfzehnter, holt sich einen Weltmeister ins Haus, der sich auf den größten Bühnen der Welt auskennt. Nicht so wenig Geld wäre es aber, wenn man es zu Großkreutz' jüngsten Vergangenheit in Verbindung setzt: Er verletzte sich in Jürgen Klopps letzter Dortmunder Saison, verpasste die Rückrunde, wurde vom neuen Trainer Thomas Tuchel umgehend auf seine Entbehrlichkeit hingewiesen.

Dann: der Wechsel zu Galatasaray, der aber gar kein richtiger Wechsel war, weil der türkische Klub ein paar Dokumente zu spät einreichte. Großkreutz wurde gesperrt, wäre erst in der Rückrunde spielberechtigt gewesen, aber so lange wollte er nicht warten. Das Heimweh treibt ihn nun zurück nach Deutschland - zum VfB, der sich die Chance auf einen kampferprobten Allrounder nicht entgehen lassen wollte. Die erste Dienstreise wird Kevin Großkreutz nun erst mal zurück in die Türkei führen: nach Belek, wo der VfB sein Trainingslager abhält.

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