Wintersport: Schweizer Freeride-Weltmeisterin stirbt durch Lawine

Estelle Balet war ein Star in der Snowboard-Szene. Mit 21 Jahren wurde sie kürzlich zum zweiten Mal Weltmeisterin. Jetzt kam sie bei Filmaufnahmen ums Leben.

Die Schweizer Snowboarderin Estelle Balet ist am Dienstag bei einem Lawinenunglück in den Schweizer Alpen ums Leben gekommen. Die zweimalige Freeride-Weltmeisterin war für Filmaufnahmen in den Bergen unterwegs, als sie von einer Lawine erfasst wurde. Das gab die Kantonspolizei Wallis bekannt.

Balet, 21, hatte sich beim Finale der Freeride World Tour in Verbier vor zwei Wochen den zweiten Titel in Folge gesichert. Das Unglück ereignete sich am Le Portalet in der Nähe von Orsières. Balet verstarb noch am Unfallort. Eine Untersuchung der Unfallumstände ist eingeleitet worden.

Nach Angaben von Schweizer Medien teilte die Kantonspolizei Wallis mit, dass die Lawine eine Länge von einem Kilometer erreichte. Balet trug ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS), Airbag und Helm.

Sie war eine der aufstrebendsten Sportlerinnen in der Freeride-Szene. Die 21-Jährige gewann 2015 als jüngste Athletin der Geschichte die Freeride World Tour. Anfang April siegte sie beim Xtreme an der Bec des Rosses in Verbier, einem der schwierigsten Wettkämpfe der Welt. Damit verteidigte sie auch ihren WM-Titel.

In einem Interview mit der Zeitung Blick hatte sie sich noch Anfang April zu den Gefahren ihres Sports geäußert. "Wir sind körperlich top vorbereitet, investieren viel in die Sicherheit und trainieren die Abläufe immer wieder. Wir sind also keineswegs verrückt. Wir analysieren alles, um die Risiken zu minimieren", erklärte sie darin. Für sie sei ihr Sport weniger gefährlich als eine Abfahrt bei den alpinen Rennfahrern. Der Tod habe sie nie beschäftigt. "Auch wenn Unfälle nicht auszuschließen sind, sollte man in diesem Zusammenhang nicht nur an die negativen Punkte denken. Sonst bist du beim Wettkampf mental nicht in einem guten Zustand. Das geht nicht. Wenn du im Starthaus Angst hast, kannst du nicht 100 Prozent geben. Aber ich brauche 100 Prozent Selbstsicherheit, um meinen Fähigkeiten vertrauen zu können."