Oberhof wird zum zweiten Mal nach 2004 eine Biathlon-Weltmeisterschaft ausrichten. Der Thüringer Wintersport-Ort erhielt am Sonntag beim Kongress des Weltverbandes IBU im kroatischen Poreč den Zuschlag für die Welttitelkämpfe 2023.
Nachdem die Oberhofer vor zwei Jahren das Bewerbungsrennen um die WM 2020 gegen Antholz klar verloren hatten, setzten sie sich diesmal mit 28:21 Stimmen gegen den tschechischen Bewerber Nove Mesto, Ausrichter der WM 2013, durch. Die bislang letzte Biathlon-WM in Deutschland hatte 2012 im bayerischen Ruhpolding stattgefunden.
"Wir sind stolz und freuen uns riesig", sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow. "Wer einmal sportliche Wettkämpfe am Grenzadler erlebt hat, weiß: Biathlon in Oberhof ist etwas Einzigartiges. Wir wollen und werden die Welt bei uns begrüßen und hervorragende Gastgeber sein."
Infrastruktur im Oberhofer Skistadion soll komplett verändert werden
Gesicht der Oberhofer Bewerbung war der viermalige Olympiasieger Sven Fischer, der die 20-köpfige Thüringer Delegation um Sportminister Helmut Holter anführte. Nach der gescheiterten Bewerbung für die WM 2020 soll die gesamte Infrastruktur im Oberhofer Skistadion am Grenzadler verändert werden.
Nach Schätzungen der Stadtverwaltung könnte die Weltmeisterschaft 50 bis 60 Millionen Euro Umsatz in die Region bringen. Das Land Thüringen unterstützt die Bewerbung und will für notwendige Investitionen insgesamt 15 Millionen Euro bereitstellen. Die Biathlon-WM 2021 wird im slowenischen Pokljuka stattfinden.