Skispringer Marinus Kraus hat beim Weltcup im finnischen Kuusamo für eine Riesenüberraschung gesorgt. Der 22-Jährige musste sich mit 272,7 Punkten lediglich Vierschanzentournee-Sieger Gregor Schlierenzauer (273,2) geschlagen geben und landete erstmals in seiner Karriere auf dem Podest.
Topfavorit Schlierenzauer war nur als 15. in den zweiten Durchgang gegangen, holte dank einer starken Aufholjagd aber seinen 51. Weltcup-Sieg. Dritter wurde sein österreichischer Landsmann Thomas Morgenstern (Österreich/272,2).
Kraus hatte bereits als Achter beim Saisonauftakt in Klingenthal aufhorchen lassen. "Ich kann es noch gar nicht ganz fassen. Ich bin überglücklich", sagte Kraus bei skisprungtv.com. "Es freut mich riesig für Marinus", erklärte auch Bundestrainer Werner Schuster: "Sein erster Sprung war grandios. Er liebt diese Schanze, und er liebt das Fliegen. Fast hätte er sogar gewonnen."
Vorjahressieger Severin Freund (266,5) verlor im zweiten Durchgang vier Plätze und wurde Sechster. Karl Geiger (14.), Andreas Wellinger (15.) und Michael Neumayer (19.) schafften es in die Top 20.
Höfl-Riesch rast auf Rang sieben
Ski-Rennläuferin Maria Höfl-Riesch hat bei der ersten Weltcup-Abfahrt des olympischen Winters Rang sieben belegt. In Beaver Creek im US-Bundesstaat Colorado lag sie 1,27 Sekunden hinter Lara Gut aus der Schweiz, die ihren zweiten Saisonsieg feierte.
Zweite auf der Piste für die WM 2015 wurde Tina Weirather (Leichtenstein) mit einem Rückstand von 0,47 Sekunden, Dritte Elena Fanchini (Italien) mit einem Rückstand von 0,98 Sekunden.
Gut hatte bereits den Riesenslalom zum Auftakt des Winters im österreichischen Sölden gewonnen. Mit ihrem fünften Weltcupsieg übernahm sie außerdem wieder die Führung im Gesamtweltcup.
Deutsche Biathletinnen am Podest vorbei
Miriam Gössner hat bei ihrem Weltcup-Comeback im schwedischen Östersund Rang 48 belegt. Nur knapp sieben Monate nach ihrem schweren Mountainbike-Sturz leistete sich die 23-Jährige aus Garmisch vier Schießfehler und hatte im Sprint nach 7,5 km im Ziel 2:14,4 Minuten Rückstand auf die fehlerfreie Siegerin Ann Kristin Flatland aus Norwegen.
Beste Athletin des Deutschen Skiverbandes (DSV) war Doppel-Olympiasiegerin Andrea Henkel (Großbreitenbach/1 Fehler) auf Platz 13. Damit müssen die deutschen Skijäger auch nach vier Rennen weiter auf den ersten Podestplatz des Olympia-Winters warten.
"Es war so gar nicht geplant, dass ich jetzt schon wieder starte. Ich brauche einfach noch ein paar Rennen, um schnell zu werden und reinzukommen", sagte Gössner im ZDF: "Ich freue mich, wieder dabei zu sein und ich hoffe, im Januar wieder das zeigen zu können, was ich zeigen will."
Platz zwei hinter Flatland sicherte sich die Russin Olga Saizewa (0 Fehler) vor der Norwegerin Tora Berger (1). Franziska Hildebrand (1) wurde 23., Evi Sachenbacher-Stehle (2) schaffte es auf Platz 25 und Franziska Preuß (2) belegte Rang 27. Laura Dahlmeier (1) kam nicht über Rang 31 hinaus und verpasste damit Weltcup-Punkte.