Wintersport:Deutsche Biathleten: Spitze im Aufholen

IBU World championships Biathlon

Benedikt Doll: In Ruhpolding mit großer Aufholjagd

(Foto: dpa)

Von Rang 15 auf drei: Beim Staffelrennen in Ruhpolding gelingt den deutschen Biathleten eine große Aufholjagd. Für Russland ist das Rennen "100 Meter zu lang".

Nach der grandiosen Aufholjagd wurde die deutsche Biathlon-Staffel in Ruhpolding frenetisch gefeiert. Trotz einer Strafrunde von Startläufer Erik Lesser schaffte es die deutschen Männer als Dritter noch auf das Weltcup-Podest. Beim knappen Sieg der Norweger vor den von Ricco Groß betreuten Russen führten Benedikt Doll, Arnd Peiffer und Simon Schempp das eigentlich schon geschlagene Quartett von Platz 15 noch mitten hinein in die Weltspitze. "Das hätte ich nicht mehr gedacht", sagte Lesser.

Die nach dem Doppelerfolg von Schempp und Lesser im Massenstart von Oberhof hoch gehandelten deutschen Herren erlebten in Ruhpolding ein Happy-End, auch wenn es am Mittwoch nicht zum ersten Sieg seit elf Jahren im Biathlon-Mekka reichte. 23,5 Sekunden lagen die Deutschen nach einer Strafrunde und insgesamt neun Nachladern hinter den Norwegern zurück.

Dem einen oder anderen würde hin und wieder eine Pause gut tun, meinte Männer-Bundestrainer Mark Kirchner vorab. Doch von fehlender Regeneration wollte Lesser nichts wissen. "Wir sind Profis genug", sagte er. Er habe die letzte Runde zu viel gewollt. "Ich war so enttäuscht von meinem Stehendschießen, dass ich voll Attacke gegangen bin", sagte er.Von Krämpfen geplagt quälte sich der Thüringer ins Ziel, übergab mit einem Rückstand von 49,9 Sekunden an Doll. Der Schwarzwälder brachte sein Team dann auf Platz sechs. "Ich bin volle Kanne ins Rennen rein, um möglichst viel aufzuholen, und habe stehend ein bisschen die Quittung bekommen, aber zum Glück habe ich alle Nachlader getroffen", sagte er.

Auch Peiffer holte weiter auf, führte sein Team auf Podestkurs. Und wenn Schempp an Emil Hegle Svendsen hätte dranbleiben können, dann wäre sogar der Sieg drin gewesen. Denn der Norweger holte den vor dem letzten Wechsel schon 30 Sekunden in Führung liegenden Russen Anton Babikow noch ein. "Im Endeffekt war das Rennen 100 Meter zu lang", sagte Russlands Trainer Ricco Groß.

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