Süddeutsche Zeitung

Winter Game:Wie Jungs auf dem Teich

Vier Winter Games hat die DEL bereits ausgerichtet. Neben einem warmen Geldregen für die Klubs bringen die Spiele unter freiem Himmel den Profis spezielle Freude.

Von Ulrich Hartmann

Im Jahr 2010 gab es in der Deutschen Eishockey Liga noch kein Winter Game. Am Abend des 7. Mai allerdings schaute beim WM-Eröffnungsspiel in der Gelsenkirchener Fußballarena auf Schalke die damalige Weltrekord-Kulisse von 77 803 Menschen dabei zu, wie der WM-Gastgeber Deutschland die USA 2:1 besiegte. In der Liste der weltweit bestbesuchten Eishockeyspiele steht dieses Spiel mittlerweile auf Rang vier. Den Weltrekord hält ein College-Duell in Michigan/USA mit 104 173 Zuschauern.

Drei Jahre später fand das erste Winter Game statt. Am 5. Januar 2013 sahen im Nürnberger Frankenstadion 50 000 Menschen dabei zu, wie die heimischen Ice Tigers 4:3 gegen die Berliner Eisbären gewannen. Obwohl es regnete und er zu den Verlieren gehörte, schwärmte der Berliner Profi Florian Busch: "Ich hätte fast vergessen, wie schön es ist, draußen zu spielen."

Am 10. Januar 2015 stellten 51 125 Menschen einen bis heute gültigen Zuschauerrekord für die Deutsche Eishockey Liga auf. In der Fußball-Arena am Rhein beobachteten sie einen 3:2-Sieg ihrer Düsseldorfer EG gegen die Kölner Haie. Niemanden störte, dass es in Strömen regnete, denn das Arena-Dach wurde geschlossen.

Am 7. Januar 2017 erlebte das Winter Game im Fußballstadion der TSG Hoffenheim in Sinsheim mit 25 022 Zuschauern seine kleinste Kulisse und den höchsten Sieg . Die Adler Mannheim besiegten die Schwenninger Wild Wings 7:3. Rund um die Eisfläche war der Innenraum hergerichtet wie ein zugefrorener See - samt Booten und Schilf. "Ich fühle mich wieder wie der kleine Junge, der auf einem See spielt", schwelgte Mannheims Ex-NHL-Profi Marcel Goc.

Das bislang letzte Winter Game am 12. Januar 2019 besuchten im Kölner Fußballstadion 47 011 Zuschauer. Sie sahen, wie die Haie in der Overtime 2:3 gegen die Düsseldorfer EG verloren. Anfangs hinterließ Regen riesige Pfützen auf dem Eis, später froren diese zu. Zwei der drei Düsseldorfer Treffer erzielte Philip Gogulla, der bereits im Winter Game 2015 zwei Mal getroffen hatte und deshalb bis heute der inoffizielle Winter-Game-Torschützenkönig ist.

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