Wimbledon:Kiefer gelingt Comeback

Nicolas Kiefer gewinnt sein Erstrundenmatch in Wimbeldon, Benjamin Becker verliert nach großen Kampf, Anna-Lena Grönefeld ist chancenlos gegen Nika Ozegovic.

Nicolas Kiefer hat in Wimbledon ein gelungenes Comeback hingelegt. Wie tags zuvor schon Thomas Haas ließ der 29-Jährige seine lange Leidenszeit hinter sich und zog mit dem ersten Sieg nach 373 Tagen Verletzungspause in die zweite Runde ein. Filippo Volandri aus Italien kämpfte Kiefer am Dienstag mit 6:3, 7:6 (8:6), 6:1 nieder und überstand am Pleitentag des deutschen Tennis als Dritter die Auftakthürde, an der schon neun der vierzehn gestarteten Deutschen gescheitert sind. Sein nächster Gegner bei den All England Championships in London ist am Donnerstag der Kroate Ivo Karlovic oder Fabrice Santoro aus Frankreich.

Marathon-Mann Benjamin Becker und "Sorgenkind" Anna-Lena Grönefeld haben bei den All England Championships in Wimbledon die Reihe der deutschen Pleiten fortgesetzt. Einen Tag, nachdem zumindest Thomas Haas und Michael Berrer die erste Runde des Rasen-Tennisturniers in London überstanden haben, scheiterten die beiden Hoffnungsträger am Dienstag an ihren Auftakthürden.

Grönefeld unterlag der Kroatin Nika Ozegovic mit 3:6, 2:6; Becker zog gegen den Argentinier Juan Ignacio Chela mit 6:3, 6:4, 4:6, 4:6, 8:10 den Kürzeren. Der Mettlacher Becker verpasste damit die zweite Runde, die er bei seinem Debüt im Vorjahr geschafft hatte. Tags zuvor hatte Becker es verpasst, die Partie vor der hereinbrechenden Dunkelheit zu entscheiden. Die beiden ersten Sätze hatte er glatt gewonnen und auch im dritten sah er wie der Sieger aus. Doch ein paar Unachtsamkeiten machten den Erfolg zunichte. Als er auch im vierten Durchgang ein frühes Break nicht halten konnte, musste zunächst der Schläger dafür herhalten. Wenig später hatte der Referee ein Einsehen und vertagte das Match.

Beim Stande von 3:3 ging es am Dienstag weiter - und Becker schloss nahtlos an seine durchwachsene Leistung und seine Gefühlsausbrüche an. Der Daviscup-Spieler regte sich allerdings ab und wehrte sogar einen Matchball ab. Dem Geschehen eine entscheidende Wendung zu geben, gelang ihm freilich nicht. Im spannenden Finale fehlte ihm zudem das Quäntchen Glück.

Anna-Lena Grönefeld hat den Befreiungsschlag derweil auch in Wimbledon nicht geschafft. Ängstlich, nervös und körperlich wie geistig weit entfernt von ihrer einstigen Klasse scheiterte die 22-Jährige am Dienstag in London auch beim vierten Versuch, ihr erstes Match bei den All England Championships zu gewinnen. Mit 3:6, 2:6 unterlag sie der Kroatin Nika Ozegovic und setzte ihre Pleitenserie unvermindert fort. "Ich bin sicher, dass ich irgendwann wieder Top-Tennis spielen werde. Ich konnte es in der Vergangenheit, warum sollte ich es nicht wieder können", sagte die Weltranglisten-135., die noch vor einem Jahr die Nummer 14 war. Auch Sandra Klösel, Julia Schruff, Greta Arn, Angelique Kerber und Qualifikant Mischa Zverev schieden am zweiten Tag des mit 16,78 Millionen Euro dotierten Grand-Slam-Tennisturniers aus. Sie folgten Tatjana Malek und dem restlos enttäuschenden Philipp Kohlschreiber, die schon tags zuvor ihre Tennistasche wieder packen konnten.

Eine an Spannung kaum zu überbietende Vorstellung gaben Tim Henman und Carlos Moya auf dem Center Court. In der am Abend zuvor beim Stand von 5:5 im 5. Satz unterbrochenen Partie bewies der Brite einmal mehr seine Steher-Qualitäten und kämpfte den einstigen French-Open-Sieger aus Spanien mit 13:11 nieder. Nach der Absage des verletzten Andy Murray blieb den Gastgebern ein Hoffnungsträger, der sein Heim-Grand-Slam freilich noch nie gewinnen konnte. Die Französin Amelie Mauresmo unterstrich ihre Ambitionen, den Titel zu verteidigen, mit einem 6:1, 6:3 gegen Jamea Jackson aus den USA.

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