Zu Beginn der zweiten Turnierwoche brach eine kleine Kontroverse in Wimbledon aus: Sie betraf die vermeintliche Bevorzugung männlicher Profis bei den Achtelfinal-Spielansetzungen auf dem Centre Court. Der Spanier Rafael Nadal, der das Programm auf der größten Bühne mit einem klaren Sieg gegen den Portugiesen Joao Sousa eröffnen durfte (6:2, 6:2, 6:2), machte deutlich, dass ihm derlei "Polemik" zuwider sei. Er erklärte sein Vorrecht aber mit dem Hinweis, dass er immerhin die Nummer zwei der Welt und ein 18-maliger Gand-Slam-Sieger ist.
Das Match des Tages fand jedenfalls auf dem drittgrößten Court statt: Dort lieferten sich vor 4000 Zuschauern Karolina Pliskova, die Nummer drei der Rangliste, und Karolina Muchova, Nummer 62, einen Tenniskrimi. Drei Stunden und 17 Minuten dauerte das Duell. Die Favoritin Pliskova, 27, gewann den ersten Satz 6:4, verlor den zweiten 5:7. Dann trieben sich die tschechischen Rivalinnen über den Platz, ehe Muchova den dritten Satz 13:11 gewann. Die 22-Jährige, die erstmals das Hauptfeld von Wimbledon erreicht hatte, profitierte beim Matchball davon, dass der Ball auf die Netzkante schlug und dann, unerreichbar für Pliskova, übers Netz hüpfte.
Für Cori Gauff, das 15 Jahre alte Talent aus Florida, endete das Wimbledon-Abenteuer ebenfalls: Sie musste erstmals gegen eine Spielerin aus den Top Ten antreten und unterlag der früheren Weltranglistenersten Simona Halep aus Rumänien 3:6, 3:6. Sie habe viel gelernt, sagte sie - "unter anderem, vor einer Riesenkulisse zu spielen". Titelverteidiger Novak Djokovic (6:3, 6:2, 6:3 gegen den Franzosen Ugo Humbert) und Roger Federer (6:1, 6:2, 6:2 gegen Matteo Berrettini aus Italien) rückten ohne Kontroversen ins Viertelfinale vor.