Wetterchaos bei den US Open:Halbfinale wegen Tornadowarnung abgebrochen

Abgedrehte Bälle, unterbrochene Aufschlagversuche und Gegenstände auf dem Center Court: Ein Unwetter hat beim Final-Wochenende der US Open für widrige Umstände gesorgt. Olympiasieger Andy Murray schaffte trotzdem den Einzug ins Finale - das Match zwischen Titelverteidiger Novak Djokovic und David Ferrer musste hingegen vertagt werden.

Das Sturmtief Leslie hat den Zeitplan am Final-Wochenende der US Open ordentlich durcheinandergewirbelt. Das zweite Halbfinale der Männer-Konkurrenz zwischen Titelverteidiger Novak Djokovic und David Ferrer musste wegen einer Tornadowarnung abgebrochen werden. Die Polizei evakuierte das komplette Gelände plus Stadion. Zum fünften Mal in Folge kann das Männer-Finale deshalb erst am Montag stattfinden.

US Open Tennis

Titelverteidiger Novak Djokovic lag zum Zeitpunkt der Unterbrechung zurück. Zum fünften Mal in Folge findet das Männer-Finale deshalb an einem Montag statt.

(Foto: dpa)

Der serbische Weltranglisten-Erste lag gegen den Spanier mit 2:5 zurück, als die Organisatoren beim letzten Grand-Slam-Tennisturnier des Jahres entschieden, die Partie zu vertagen. Zuvor war wegen eines heranziehenden Unwetters bereits das für den Abend angesetzte Damen-Finale zwischen Serena Williams und Victoria Asarenka auf Sonntag verschoben worden.

Damit dürfte auch die Diskussion über das fehlende Dach über dem Center Court neu entfacht werden, die seit Jahren anhält. Im Gegensatz zu den Australian Open und Wimbledon gibt es in New York kein Dach über dem Center Court. Bei den French Open gibt es dafür Pläne - nicht jedoch in New York, weshalb das Wetter hier auch in Zukunft immer wieder für Terminchaos sorgen kann.

Gerade noch vor der Unwetterwarnung zog Olympiasieger Andy Murray in sein fünftes Grand-Slam-Finale und zweites US-Open-Endspiel nach 2008 ein. Der 25-jährige Brite setzte sich gegen Federer-Bezwinger Tomas Berdych mit 5:7, 6:2, 6:1, 7:6 (9:7) durch. Bislang hat Murray noch bei keinem der vier wichtigsten Turniere einen Sieg gefeiert. Bei den US Open 2008, den Australian Open 2010 und 2011 und in diesem Jahr in Wimbledon verlor er im Finale.

Berdych fordert "Wind-Regel"

Auch das Halbfinale zwischen Berdych, der in der Runde zuvor den Weltranglisten-Ersten Roger Federer aus dem Turnier geworfen hatte, und Murray fing wegen heftiger Regenfälle schon mit anderthalb Stunden Verspätung an. Beide Kontrahenten hatten anschließend im Arthur Ashe Stadium mit teilweise widrigen Bedingungen zu kämpfen. Der Wind blies so stark, dass Murray und Berdych immer wieder ihre Aufschlagversuche unterbrechen mussten oder abdrehende Bälle nicht richtig trafen.

Mehrmals musste der Schiedsrichter sogar während eines Ballwechsels das Match unterbrechen, weil Plastiktüten oder andere Gegenstände über den Center Court wehten. Insgesamt kam Murray aber mit dem Wetter besser zurecht als der Tscheche und verwandelte nach 3:58 Stunden seinen zweiten Matchball. Berdych beschwerte sich anschließend und forderte eine Art "Wind-Regel". "Unser Sport verdient es, für solche Bedingungen wie heute Regeln zu haben", sagte er.

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