Werder-Erfolg gegen Leverkusen:Bremen verblüfft die Liga

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Norddeutscher Jubel in Bremen: Die Werder-Spieler feiern einen Treffer gegen Leverkusen. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Werder Bremen ist weiter in starker Form: Gegen Leverkusen schafft Skripniks Team ein 2:1.
  • Selke und Junuzovic sind die Torschützen.
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Wer, fragten sie vorher, sollte nur die Tore schießen, wenn Franco di Santo fehlt, ihr zuverlässigster Torschütze? Die Befürchtungen waren unbegründet: Werder Bremen hat seine beeindruckende Siegesserie trotz des Ausfalls des Top-Torjägers fortgesetzt. Mit dem 2:1 (2:1) gegen Bayer 04 Leverkusen gelang den Bremern am Sonntag zum vierten Mal in Serie ein Sieg - das war ihnen zuletzt vor fünf Jahren geglückt. Trainer Vikor Skripnik, den sie an der Weser gerne "Viktory" nennen, macht es möglich. "Genau diese Mischung brauchen wir. Wir können noch nicht 90 Minuten durchmaschieren. Da mussten wir kämpfen", sagte Viktor Skripnik. Dank des Erfolges durch die Tore von Davie Selke (17. Minute) und Zlatko Junuzovic (29.) haben sich die Werderaner weiter von den Abstiegsrängen abgesetzt.

Vor 39 653 Zuschauern erzielte Hakan Calhanoglu (43.) das Tor für die Leverkusener, die die erste Rückrunden-Niederlage kassierten. "Wir haben uns ein paar Chancen herausgespielt, aber das reicht nicht, um dieses Spiel zu gewinnen", sagte Leverkusens Heung-Min Son. Werder liegt mit 26 Zählern sogar nur noch sechs Punkte hinter Leverkusen. "Natürlich sieht unsere Tabellensituation nun sehr gut aus", sagte Skripnik - mahnte aber, den Blick auch weiter nach unten zu richten.

Wie würde Bremen den Ausfall von di Santo verkraften? Wegen einer Oberschenkelblessur musste der Stürmer passen. Die erste Antwort kam schon nach einer guten Viertelstunde. Fin Bartels bediente nach einem Konter über Clemens Fritz per Außenrist Selke, der 20-Jährige schloss direkt ab. Werder setzte gleich mit Spielfreude nach. Bei einem Kopfball von Theodor Gebre Selassie (26.) reagierte Bernd Leno im Bayer-Tor famos. Chancenlos war Leno bei Junuzovics herrlichem Freistoßtor - dem vierten des Österreichers in dieser Saison.

Leverkusen wirkte frustriert und fand keine rechte Antwort. Dann zeigte die Werder-Defensive doch noch einmal ihr fahrlässiges 2014er-Gesicht. Karim Bellarabi narrte gleich zwei Gegner an der Eckfahne. Gonzalo Castro schoss die Hereingabe an den Pfosten - den zweiten Abpraller drückte Calhanoglu per Kopf über die Linie.

Bayer-Coach Schmidt brachte Son für die zweite Halbzeit. Ein Signal zum Aufbruch. Leverkusen bestimmte auch die Anfangsphase deutlich. Stefan Kießling (52.) kam dem Ausgleich am nächsten, traf aus spitzem Winkel den Pfosten. Leverkusen wollte sich nun nicht mehr von Werder zeigen lassen, wie schöner Fußball aussieht. Besonders Bellarabi kurbelte das Spiel an. Schmidt monierte an der Seitenlinie offenbar zu intensiv eine Sippel-Entscheidung und musste nach Hinweis des vierten Offiziellen auf die Tribüne. Von dort musste er mitansehen, wie Bellarabi frei stehend über das Tor schoss (72.) und es bis zum Ende beim 2.1 für Werder blieb. Nach Schlusspfiff stürmte Schmidt die Treppen hinunter und nahm sich den vierten Offiziellen Tobias Stieler zur Brust. Laut Sky begründete Stieler ihn damit, dass Schmidt "unflätig vor sich hingeschimpft" habe.

"Dass ich nicht vor mich hinfluchen darf, wusste ich jetzt auch nicht", sagte Schmidt: "Da haben wir in den letzten Wochen andere Dinge gesehen. Aber wenn ich das nicht darf, muss ich es akzeptieren. Da muss ich mich in den nächsten Wochen im Griff haben und mich hinsetzen und keinen Ton mehr sagen."

© SZ vom 09.02.2015/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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