Werder Bremen:"Keiner wird hier weglaufen"

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Rauten-Frust: Werder-Trainer Florian Kohfeldt beim Spiel gegen Schalke 04. (Foto: Carmen Jaspersen/dpa)

Nach dem 1:2 gegen Schalke, der nächsten Niederlage, sind für Werder die Träumereien von Europa vorbei, der Blick geht in düstere Regionen. Bei Schalke müssen die Verantwortlichen dagegen die Euphorie bremsen.

Nach der Spiel gab Bremens Trainer Florian Kohfeldt erst einmal ein Versprechen: "Keiner wird hier weglaufen", immerhin. 1:2 hatte seine Mannschaft gegen Schalke 04 verloren, eine Niederlage, die die Krise an der Weser verstärkt hat: Acht Spiele ohne Sieg, Tabellenplatz 13, so drückt sich die sportliche Talfahrt in Zahlen aus.

Ganz anders ist die Stimmung bei Schalke. Amine Harit (43. Minute) und Benito Raman (53.) hatten den auswärtsstarken Königsblauen bereits den vierten Sieg in der Fremde beschert. Der Lohn: Schalke steht auf einem Europapokalplatz, dort wo sich eigentlich auch die Bremer sehen wollten. Und so war Lizenzspieler-Chef Sascha Riether schon genötigt, die Euphorie zu bremsen: "Es war ein erster Schritt, aber wir müssen jetzt nicht anfangen, von Europa zu sprechen. Wir wissen, wo wir herkommen", sagte er. "Es war souveräner als zuletzt, aber wir müssen noch stabiler werden."

"Wir haben uns jetzt leider für den schwierigen Weg entschieden", sagt Trainer Kohfeldt

Schalke hatte nämlich nach der komfortablen Führung das Fußballspielen überraschend fast eingestellt; Werder, zunehmend verzweifelt, versuchte viel, doch es gelang wenig, die Hausherren agierten zum Entsetzen der Fans unglücklich. Philipp Bargfrede etwa schoss aus aussichtsreicher Position über das Tor (65.). Werder reichte das späte Anschlusstor von Yuya Osako (79.) nicht mehr, um sich noch einen Punkt zu verdienen, und so wird die Lage an der Weser immer kritischer.

Die Europapokal-Ambitionen sind Vergangenheit, der Blick richtet sich nun auf andere Tabellenregionen: "Wir sind unten drin, das ist Tatsache", sagte Abwehrspieler Sebastian Langkamp. Viel hatte man sich bei Bremen vorgenommen, nach Platz acht in der Vorsaison sollte es nun mehr werden. Doch langsam sickert es ins Bewusstsein von Langkamp und seinen Kollegen, dass es in dieser Saison um andere Ziele gehen wird: "Wir lassen uns nicht blenden von unserer spielerischen Klasse, es wird immer schwieriger"

Auch für Trainer Kohfeldt scheint diese Niederlage einen Wendepunkt zu sein: "Wir haben uns jetzt leider für den schwierigen Weg entschieden. Aber dann gehen wir ihn halt."

© SZ vom 24.11.2019 / sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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