FußballWerder braucht noch einen Punkt - Braunschweig steigt auf

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Das 3:0 in Aue müssen sich Leonardo Bittencourt (re.) und Werder Bremen hart erkämpfen.
Das 3:0 in Aue müssen sich Leonardo Bittencourt (re.) und Werder Bremen hart erkämpfen. (Foto: Getty Images)

Zweitligist Werder Bremen steht dicht vor der Bundesliga-Rückkehr. In der dritten Liga steigt Braunschweig auf. Die Wolfsburgerinnen holen ihre siebte Meisterschaft.

Werder Bremen steht ganz dicht vor der direkten Rückkehr in die Fußball-Bundesliga. Die Grün-Weißen gewannen am Sonntag bei Erzgebirge Aue mit 3:0 (0:0) und verbesserten sich damit auf Platz zwei hinter dem bereits als Aufsteiger feststehenden FC Schalke 04. Im letzten Saisonspiel gegen Jahn Regensburg am nächsten Sonntag reicht Werder damit bereits ein Punkt, um den Aufstieg perfekt zu machen.

Vor 12 273 Zuschauern musste Werder bei den bereits abgestiegenen Auern allerdings Schwerstarbeit verrichten. Erst nach der Pause brachte Marco Friedl die Bremer in Führung (49. Minute). In der Nachspielzeit sorgten dann Niclas Füllkrug und Niklas Schmidt doch noch für einen klaren Sieg. Die Bremer gehen nun mit drei Punkten Vorsprung auf den Hamburger SV und den SV Darmstadt 98 in den letzten Spieltag.

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Werder-Coach Ole Werner konnte im Erzgebirgsstadion wieder auf das zuletzt verletzt fehlende Defensiv-Trio Ömer Toprak, Milos Veljkovic und Christian Groß zurückgreifen. Doch die Rückkehr der Routiniers gab den Bremern zunächst keine Sicherheit. Die Gäste agierten eine Woche nach der 2:3-Niederlage gegen Holstein Kiel sehr nervös und kassierten bereits in der ersten Minute ein Gegentor. Allerdings wurde der Treffer von Tom Baumgart wegen einer Abseitsstellung nicht anerkannt.

Doch auch in der Folgezeit hatten die Bremer große Probleme. Die Gäste agierten im Spiel nach vorne viel zu unsauber und konnten sich so offensiv kaum in Szene setzen. Die beste Chance vergab Romano Schmid sieben Minuten vor dem Halbzeitpfiff. Zu diesem Zeitpunkt hatte Toprak den Platz bereits verlassen. Der Kapitän musste wieder einmal wegen einer Verletzung raus, nachdem er in den Wochen zuvor bereits wegen Wadenproblemen gefehlt hatte.

Nach dem Seitenwechsel kam Werder mit etwas mehr Schwung aus der Kabine und wurde schnell belohnt. Nach schönem Zuspiel von Leonardo Bittencourt war Friedl in der Mitte zur Stelle und sorgte für die erlösende Führung. Allerdings versäumten es die Norddeutschen danach, nachzulegen. Und so musste der große Favorit bis zum Ende zittern, auch weil wegen einer sehr langen Verletzungspause acht Minuten nachgespielt wurden. Erst in der zweiten Minute nach Nachspielzeit machte Füllkrug mit einem Fernschuss alles klar. Schmidt sorgte wenig später für den Endstand.

Eintracht Braunschweig schafft den Zweitliga-Aufstieg

Eintracht Braunschweig hat indes den sofortigen Wiederaufstieg in die 2. Fußball-Bundesliga mit Verzögerung geschafft. Der deutsche Meister von 1967 profitierte am Sonntag von der 0:2 (0:2)-Niederlage des Verfolgers 1. FC Kaiserslautern bei Viktoria Köln. Moritz Fritz (27.) und David Philipp (38.) trafen für die Rheinländer. Für die Lauterer (63 Punkte), die sich Relegationsrang drei sicherten und nun auf den Zweitliga-Drittletzten Dynamo Dresden treffen, war es bereits das letzte Saisonspiel gewesen.

Am Samstag hatte die Eintracht um Trainer Michael Schiele den vorzeitigen Aufstieg durch ein 2:3 (1:2) beim SV Meppen zunächst noch verpasst. Die Braunschweiger Löwen belegen in der Tabelle mit 64 Zählern den zweiten Platz hinter Drittliga-Meister 1. FC Magdeburg (75), der bereits seit zwei Wochen als Aufsteiger in die 2. Liga feststeht. Am 23. Mai 2021 waren die Braunschweiger in die 3. Liga abgestiegen.

Wolfsburgerinnen holen die Meisterschaft

Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg haben zum siebten Mal die deutsche Meisterschaft gewonnen. Der VfL siegte am vorletzten Bundesliga-Spieltag bei Absteiger Carl Zeiss Jena 10:1 (5:0) und ist mit vier Punkten Vorsprung auf den entthronten Meister Bayern München nicht mehr einzuholen. Wolfsburg zog damit mit dem 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht Frankfurt) gleich, der seit Einführung der Bundesliga 1990 ebenfalls siebenmal triumphiert hatte. Mehr Titel holte zuvor nur der neunmalige Meister SSG Bergisch Gladbach. Dem VfL winkt noch das Double: Im DFB-Pokalfinale am 28. Mai in Köln trifft der Titelverteidiger auf Turbine Potsdam. In der Champions League war das Team von Trainer Tommy Stroot im Halbfinale am FC Barcelona gescheitert.

Frankfurt mit Remis gegen Gladbach

Eintracht Frankfurt hat auf dem Weg nach Sevilla Moral bewiesen und eine Niederlage gegen Ex-Coach Adi Hütter abgewendet. Der Europa-League-Finalist aus Hessen erkämpfte sich am vorletzten Spieltag der Bundesliga ein 1:1 (0:1) gegen Borussia Mönchengladbach, steht im krassen Kontrast zu den magischen Europapokal-Nächten aber nur auf Liga-Rang zwölf. Alassane Pléa (4. Minute) erzielte am Sonntag die Führung für die Gäste, die von Goncalo Paciencia (66.) vor 51 500 Zuschauern ausgeglichen wurde.

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