Werder beim FC Augsburg:Bremen scheitert am Angebrochenen

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Am Ende wäre es den Bremern sicher lieber gewesen, hätte der FCA einen Torhüter mit zwei gesunden Händen spielen lassen. Doch Simon Jentzsch ignorierte seinen angebrochenen rechten Finger - und rettete den Augsburgern ein glückliches 1:1. Werder kann momentan einfach nicht gewinnen. Da hilft auch die persönliche Erfolgsbilanz von Claudio Pizarro nichts.

Er spielte mit einem angebrochenen Finger - und rettete seinem FC Augsburg einen Punkt im Heimspiel gegen den SV Werder Bremen. Simon Jentzsch war der beste seiner Mannschaft beim 1:1 (1:0). Damit wurde es nach dem ersten Bundesligasieg in Mainz vom letzten Wochenende zwar nichts mit dem ersten Heimsieg, aber es hätte am Ende durchaus eine Niederlage werden können für die Schwaben. Bremen hat nun seit drei Spielen nicht mehr gewonnen.

Seinem Biss verdanken die Augsburger den Punkt im Heimspiel gegen Werder Bremen: Torhüter Simon Jentzsch. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Axel Bellinghausen brachte Augsburg am 70. Geburtstag von Vereinspräsident Walther Seinsch in der 49. Minute in Führung. Werders Verteidiger Wolf verlor den Ball leichtfertig an Mölders. Nach einem Sprint Richtung Grundlinie legte er den Ball mit der Hacke zurück auf Bellinghausen, der den Ball mit dem linken Fuß ins lange rechte Eck schoss. Tim Wiese, nach einer Rotsperre wieder zurückgekehrt, war chancenlos. Vor der Pause war Bellinghausen noch am glänzend reagierenden Werder-Keeper gescheitert (34.).

Luhukay spielte mit der gleichen Mannschaft wie in Mainz - inklusive Jentzsch. Der Routinier hatte sich beim 1:0 vor einer Woche den Ringfinger an der rechten Hand angebrochen. Mit einem Spezialhandschuh wagte er einen Einsatz - und das Risiko machte sich bezahlt. "Es war schmerzhaft. Unser Doc hat den Finger angespritzt, um ihn zu betäuben", sagte Jentzsch. Die Ärzte hätten "Sonderschichten geschoben, um mir zu helfen". Schon in der 21. Minute konnte er mit der verletzten Hand einen Kopfball von Markus Rosenberg in höchster Not an die Torlatte lenken. "Das tut schon weh beim Zugucken", sagte Augsburgs Manager Andreas Rettig in der Pause. Für die Bremer war es bereits der neunte Aluminiumtreffer in dieser Saison.

Pizarro macht sein siebtes Saisontor

Nach dem Rückstand reagierte Werder-Coach Thomas Schaf sofort und wechselte in Sandro Wagner einen dritten Stürmer ein. Nach einer Ecke und Kopfballverlängerung von Rosenberg köpfte Pizarro aus kurzer Distanz ein (68.) - es war sein siebtes Saisontor. Werder drängte jetzt, aber Jentzsch vereitelte mit zwei starken Paraden gegen Pizarro einen Bremer Sieg (75./81.)

"Die vielen Torchancen, die wir heute hatten, irgendein Ding hätte reingemusst. Dann wäre es leichter geworden. Es hat gedauert, bis wir dominiert hatten. Und dann hatten wir genug Chancen, um zu gewinnen", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. "Daran müssen wir arbeiten. Die zweite Halbzeit war dann okay." Sein Augsburger Kollege Jos Luhukay gestand: "Das 1:1 war sehr glücklich. Nach der 60. Minute hatten wir nur nach hinten gespielt. Wir sind glücklich, dass Simon uns den Punkt gerettet hat."

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