Welthundetag im Fußball:Zwischen Dackel und Dauerwelle

Für Friedel Rausch gab's Aua, Sepp Maier liebte "Batzenhofer" und Franco Foda sah aus wie sein Hund: Die besten Bilder von Kicker und Köter zum Welthundetag.

Von Jonas Beckenkamp

12 Bilder

Friedel Rausch

Quelle: Horstmueller

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Die Mutter aller Hundebilder aus der Bundesliga eröffnet eine Serie von Schnappschüssen (höhö!) zum deutschen Hundetag. Zu Ehren unserer vierbeinigen Freunde sei an dieser Stelle an Rex den Rüden erinnert, der am 6. September 1969 aus purer Verzweiflung in einen saftigen Fußballerhintern biss. Was hätte er als amtlich anerkannter Schäferhund auch anderes tun sollen?

Beim Revierderby im Stadion "Rote Erde" stürmten einige Schalker Fans das Spielfeld, für die Sicherheit waren Ordner mit Hunden zuständig. Und Rex tat eben das, wofür man ihn verpflichtet hatte: Er wollte für Ordnung sorgen. Dumm nur, dass ihm zufällig Schalkes Linksverteidiger Friedel Rausch vor der Schnauze herum strawanzte. Da führt dann halt eins zum anderen.

Paul Breitner

Quelle: Imago

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Beißen hätte sich Paul Breitner in seinen kommunistisch angehauchten Jahren niemals lassen. Doch nicht der Breitnerpaul! Für seine Sicherheit sorgte schon allein der große Revolutionsführer Mao Zedong, der hier an eine psychedelisch angehauchte Wand gepinnt ist. Und wie der Breitnerpaul da so lässig im Schaukelstuhl in der "Peking Rundschau" wippt - da zeigt sich dann auch der Bello am Boden ehrfürchtig.

Sepp Maier FC Bayern München und Tochter Alexandra mit Hundewelpen; Sepp Maier

Quelle: imago/Fred Joch

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Selbe Zeit (die Wilden 70er!), andere Pose, andere Hunde: Bei Sepp Maier im Garten führt der Welpen-Nachwuchs zu Grinsegesichtern. Der Bayern-Torwart war bekanntlich ein echter Tierfreund - einst rettete er einen verwirrten Erpel im Stadion durch einen Hechtsprung vor schlimmeren Angriffen durch die Stadionpolizei. Und Hunde mochte der Weltmeister ohnehin. Auch später fungierte er als gutmütiges Herrchen für seinen "Batzenhofer". Man schätzte sich - bis Batzenhofer, der "Deutsch-Stichelhaar" mit dem besten Hundenamen der Welt, dem Maiersepp eines Tages beim Training am Popo herumschnappte.

Kevin Keegan Hamburger SV mit Ehefrau Jean und den Hunden Oliver und Heidi; Kevin Keegan

Quelle: imago/WEREK

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Oliver und Heidi hießen diese beiden Wollknäuel, die im Hause Keegan immer einen Napf mit Fressi bekamen. Es waren goldene Jahre mit Frisuren für ein ganzes Jahrbuch. Die 80er gelten bis heute als die Zeit, in der man nicht mehr genau wusste, wo der Fußballer aufhört und wo der Hund beginnt. Bei den Keegans entschied man sich für die Variante "eng an der Leine", um damit Autorität zu demonstrieren. Dass Oliver und Heidi in Wahrheit Schafe aus Keegans Heimatort Armthorpe in der Grafschaft Doncaster waren, ist übrigens nur ein böses Gerücht.

Sören Lerby

Quelle: imago sportfotodienst

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Sören Lerbys Hirtenhund Pasja steht stellvertretend für den lebenslangen Trend, dass Tier und Tierbesitzer sich irgendwann einfach ähneln. Kennt man ja von Ehepartnern. Der Däne Lerby verbrachte Mitte der 80er eine mäßig erfolgreiche Zeit beim FC Bayern - aber bei jedem Mannschaftstreffen hatte er ganz bestimmt den coolsten Köter. Pasja bekam zwar meist wenig mit, war aber stets treu.

Jean-Marie Pfaff

Quelle: Imago

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"Fass, Beagle", will Bayern-Torwart Jean-Marie Pfaff hier seinem Basset wohl sagen - doch der träumt gerade von einer Extraportion Chappi mit Heringshappen. Beagle war ein Guter, er hielt sein Herrchen auf Trab - und wenn es drauf ankam, konnte er auch mal zünftig knurren. Nur eines konnte er nicht: Alle modischen Extravaganzen von Monsieur Pfaff mit seinem länglichen Wurstkörper kaschieren.

Hansi Flick

Quelle: Imago

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Bevor Hansi Flick Weltmeister-Co-Trainer wurde, war er ebenfalls schon weltklasse: Auf Familienfotos posierte er mit einem Schnauzer aus dem Museum für Bräsigkeit, seiner feschen Freundin Silke und Collie Sherry. Sie in allen Tönen der Farbe Violett, er mit einem Pulli aus Omas Mottenkiste, der Hund als straßenkötergraues Bindeglied zwischen beiden. Ein Fest des guten Geschmacks, die Flicks.

Jürgen Kohler

Quelle: imago sportfotodienst

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Ein ähnliches Bild offenbart das Privatarchiv der Kohlers. Jürgen Kohler - hier mit Pantoffel und Ballonjeans - machte später Karriere als Vorstopper, der gerne gut in die Zweikämpfe kommt. Hund Barry freut sich über den Blitz aus der Kamera und die Freundin glänzt mit weißer Popper-Klamotte. Waren eben swagtechnisch tierisch angesagte Zeiten damals im Jahr 1987. Beim SV Waldhof Mannheim vermissen sie seither jemanden mit Kohlers Modetouch.

Franco Foda

Quelle: imago sportfotodienst

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Überhaupt, das Jahr 1987: Draußen pfiff der Wind of Change durch ein Deutschland im Umbruch und bei Familia Foda wehte die Dauerwelle. Franco (das ist der Mann links, nicht zu verwechseln mit Hund Schnick), Andrea und der zweite Hund (Schnack, kein Witz) - sie alle hatten denselben Frisör und einen ähnlichen Sinn für Lässigkeit. In Kaiserslautern waren sie mit ihren zwei Tölen sicher der dernier cri. Dass Andrea später Schnick einfach als Toupet auf dem Kopf trug, können sich wirklich nur Zyniker vorstellen.

Dieter Eckstein

Quelle: Imago

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Dieter Eckstein war nie Zyniker, er war ein astreiner Torjäger und stand 1988 sogar im deutschen EM-Kader. 1991 kam "Eckes" nach einem Ausflug zu Eintracht Frankfurt wieder zum 1. FC Nürnberg zurück - und wie sich die Familie darüber freute: Die Frau und die drei Kinder grinsen fidel um die Wette, während der hauseigene Chow Chow sich fragt, wer ihm da auf den Schwanz steigt. Es ist Dieter, der vor der Ankunft des Fotographen extra seinen liebsten Trainingsanzug vom Speicher heruntergekramt hat. Als der Fotograph "Cheeeeese" ruft, wähnt sich der Hund im Schlaraffenland. Doch es gibt leider nur Trockenfutter.

Marko Rehmer

Quelle: Imago

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Der Zeitsprung um sieben Jahre deutet sich allein schon durch die Einrichtung bei Familie Rehmer an. Marko Rehmer und seine Freundin setzen auf Topfpflanzen von Ikea, den gab es 1998 auch schon in Rostock. Das ganze Vergnügen ihrer Zweisamkeit feiern die Rehmers bei einer Partie Scrabble, während Hund Dusty gedankenversunken die Buchstabensteine studiert. Für einen Blick in die Kamera hat es dann aber nicht mehr gereicht, weil Dusty schon ein älteres Semester war. Er ist übrigens kein Nachkomme von Schnick und Schnack aus dem Hause Foda.

Paolo Sergio fotografiert am 07 08 2004 in seinem Haus in Sao Paulo Fußball 1 Bundesliga FC Bayern; Paulo Sergio

Quelle: imago/HJS

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Dass Paulo Sergio Brasilianer ist, lässt sich schon an seiner Inszenierung als Musikus erkennen. Ein Piano, auf dem er immer gerne eine Sambaversion des Flohwaltzers klimperte, schmückt sein liebevoll dekoriertes Domizil in der Millionenstadt Sao Paulo. Modell-Autos aller Marken schimmern aus dem Einbauschrank hervor, ein quietschblumiges Foto des Prinz von Bel Air prangt auf dem Klavier und im Hintergrund stehen noch die Umzugskisten herum. Diese Hinweise auf Heimeligkeit verdeutlichen nur eins: Paulo Sergios Hund hatte bei ihm ein Bombenleben, Menschenskinners!

© SZ.de/jbe/schm
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