Weltcup:Skicrosser Zoricic stirbt nach Sturz

Tragischer Unfall beim Weltcup-Finale der Skicrosser in Grindelwald: Der Kanadier Nik Zoricic stürzt nach einem Fehler beim Zielsprung. Alle Wiederbelebungsmaßnahmen blieben erfolglos.

Tödlicher Unfall beim Skicross: Der Kanadier Nik Zoricic stürzte nach einem Fehler am Zielsprung so unglücklich in die Fangnetze am Streckenrand, dass er seinen Verletzungen erlag.

Nick Zoricic of Canada died after accident as media reports

Mediziner und Helfer kümmern sich um den gestürzten Zoricic

(Foto: dpa)

Im vierten Achtelfinallauf beim Weltcup-Rennen am Samstagnachmittag im schweizerischen Grindelwald fuhr Zoricic den Sprung vor dem Ziel zu schräg an. Statt in der Aufsprungzone vor dem Zieltransparent zu landen, krachte er in die Fangnetze. Er überschlug sich und blieb bewusstlos liegen.

Mediziner versuchten den 29-Jährigen zu reanimieren - ohne Erfolg. Nach 45 Minuten wurde Zoricic mit dem Helikopter in ein Krankenhaus geflogen. Den schockierten Mitgliedern der kanadischen Mannschaft standen da bereits Tränen in den Augen.

"Trotz Reanimation erlag Zoricic um 12.35 Uhr seinen Verletzungen, es muss von einem schweren Schädel-Hirntrauma ausgegangen werden", teilte der Verband mit und ergänzte: "Die Organisatoren, FIS und Swiss-Ski (Schweizer Ski-Verband, d. Red.) sind zutiefst betroffen und sprechen den Angehörigen und dem kanadischen Team ihr Beileid aus."

"Nik war ein talentierter junger Skiracer und ein großartiger Athlet, der sehr beliebt bei seinen Teamkollegen und Kontrahenten war. Er wird von uns allen und der gesamten Skigemeinschaft sehr vermisst werden", schrieb Max Gartner, Präsident von Alpine Canada, in einer Verbandsmitteilung. "Du wirst vermisst werden, mein Freund", twitterte auch der kanadische Skirennfahrer Julien Cousineau.

"Da geht einem nicht viel durch den Kopf außer Trauer und Bestürzung", sagte der deutsche sportliche Leiter Heli Herdt. Das Sicherheitsnetz stand seiner Meinung nach nicht zu nah an der Strecke. "Es war eine Verkettung unglücklicher Umstände", meinte Herdt.

Zoricic, geboren in Sarajevo, war als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Kanada ausgewandert. Er begann seine sportliche Karriere als Alpiner und trat sogar viermal bei einem Weltcup-Slalom an, ehe er 2009 zum Skicross wechselte und dort den Durchbruch im Weltcup schaffte. In der vergangenen Saison belegte er Rang sechs im Gesamt-Weltcup. Bei der WM 2011 war er Achter geworden.

Für die kanadischen Freestyler ist es bereits der zweite Schicksalsschlag innnerhalb weniger Wochen. Am 19. Januar war die Freestyle-Sportlerin Sarah Burke nach einem Sturz beim Superpipe-Training in Park City im US-Bundesstaat Utah ihren schweren Kopfverletzungen erlegen. Bei Skicross-Rennen kommt es immer wieder zu schweren Stürzen, Zorcic ist aber das erste Todesopfer.

Das Rennen in Grindelwald wurde nach dem Unfall umgehend abgebrochen. Das für Sonntag geplante zweite Rennen wurde abgesagt.

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