Wegen Bekanntwerden des Falls Hoeneß:Kanzlei stellt Strafanzeige gegen Münchner Beamte

FC Bayern München, Uli Hoeneß, Steueraffäre, Steuerhinterziehung, Fußball Bundesliga

Uli Hoeneß (Archiv 2011): Strafanzeige wegen Bekanntwerden seiner Steuersünde

(Foto: dpa)

Uli Hoeneß ist nach Bekanntwerden seiner Steueraffäre unter Druck geraten, nun hat eine Rechtsanwaltskanzlei gegen unbekannte Beamte der Münchner Staatsanwaltschaft Anzeige erstattet.

Eine Münchner Kanzlei hat wegen des Bekanntwerdens der Steueraffäre von Uli Hoeneß Strafanzeige gegen unbekannte Beamte der Münchner Staatsanwaltschaft gestellt. Weil die Selbstanzeige öffentlich wurde, sei das Steuergeheimnis verletzt, wie aus einer Mitteilung der Anwälte am Montag hervorging.

Die Staatsanwaltschaft München II konnte den Eingang der Anzeige zunächst nicht bestätigen. Sie ermittelt gegen Hoeneß wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung.

Die Anwälte agieren unabhängig von Hoeneß und haben kein Mandat vom FC-Bayern-Präsidenten. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa hatte fälschlicherweise erst gestanden, Hoeneß hätte über seine Anwälte Strafanzeige gestellt. Dies stimmt jedoch nicht.

Die Anwälte begründeten ihre Strafanzeige folgendermaßen: "Wir beobachten schon seit einiger Zeit mit Sorge, dass in manchen Teilen der Staatsanwaltschaften das Selbstverständnis, die objektivste Behörde der Welt zu sein, von dem Wunsch verdrängt zu werden scheint, parteiische Strafverfolgung nach US-amerikanischem Vorbild zu betreiben."

Die Diskussion um Hoeneß war aufgekommen, nachdem bekannt geworden war, dass der FC-Bayern-Präsident ein Konto in der Schweiz unterhält und sich deswegen selbst angezeigt hatte. Zurzeit prüft die Staatsanwaltschaft München, ob Hoeneß mit dieser Selbstanzeige die Bedingungen für Straffreiheit erfüllt hat.

Der 61-Jährige will den FC Bayern am Dienstag zum Halbfinal-Rückspiel in der Champions League beim FC Barcelona (Mittwoch, 20.45 Uhr, Liveticker auf SZ.de) begleiten. Trotz der laufenden Ermittlungen ist Hoeneß nach wie vor im Besitz seines Reisepasses.

Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Version des Textes hieß es fälschlicherweise, Hoeneß habe die Anzeige gegen Unbekannt selbst veranlasst. Das ist jedoch nicht zutreffend.

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