Wechsel:Özil vom FC Arsenal zu Fenerbahce

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Mesut Özil gab seine Entscheidung live im türkischen Fernsehen bekannt. "Gott gab mir die Chance, das Fenerbahce-Trikot zu tragen", sagte er dem Sender NTV in einer Schalte und bestätigte somit seinen Wechsel zum 19-maligen Meister aus Istanbul. Der einstige deusche Nationalspieler und Weltmeister von 2014 verlässt wie erwartet England und den FC Arsenal, um seine ins Stocken geratene Karriere am Bosporus wiederzubeleben.

"Ich bin sehr glücklich, sehr aufgeregt", sagte Özil, 32, der zwei Herzen in den Klubfarben Gelb und Blau twitterte. Er werde das Jersey des Klubs "mit Stolz tragen und alles für das Team geben". Für wie lange Özil sich an Fenerbahce bindet, ist noch nicht bekannt. Er soll fünf Millionen Euro im Jahr verdienen und damit deutlich weniger als zuletzt auf der Insel. Dass der Klub den früheren Schalker und Bremer loswerden wollte, lag zuvorderst am üppigen Gehalt von circa 390 000 Euro pro Woche.

In Istanbul hatte Özil im Sommer 2019 seine Ehefrau Amine geheiratet, die in der Millionenmetropole lange Zeit ihren Lebensmittelpunkt hatte. Trauzeuge damals: Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Der Machthaber steht zwar auch dem türkischen Fußball-Meister Basaksehir sehr nahe, gilt aber seit seiner Jugend als Fenerbahce-Fan. Der Klub steht in der Türkei etwas im Schatten von Rekordmeister Galatasaray, hat mit 19 Meisterschaften (zuletzt 2014) und sechs Pokalsiegen aber eine stolze Erfolgsbilanz. Aktuell ist der Klub Zweiter der SüperLig - und hat im Gegensatz zum FC Arsenal gute Chancen auf die Qualifikation zur Champions League.

Bei den Gunners, den Kanonieren des FC Arsenal, stand Özil zuletzt im Abseits. Er war nicht einmal mehr für die Premier League gemeldet. Dennoch gab es auch ernsthaftes Interesse von DC United aus der nordamerikanischen Profiliga MLS, von einem italienischen Erstligisten oder aus Katar. Doch schon die ersten Nachrichten von einem möglichen Transfer zu Fenerbahce hatten die dortigen Fans in Ekstase versetzt, Özil dürfte trotz Corona ein stürmischer Empfang erwarten.

Und auch Özils Mutter Gulizar dürfte glücklich sein. Der Sohn versprach ihr einst, einmal für Fenerbahce zu spielen. Was der 92-malige deutsche Nationalspieler (23 Tore) fußballerisch noch drauf hat, ist ungewiss. Özil bestritt seit März 2020 kein Spiel mehr für Arsenal.

© SZ vom 18.01.2021 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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