Wechsel in der Formel 1:Schumacher muss gehen, Hamilton kommt

Der deutsche Rennstall verlängert den Formel-1-Vertrag mit Rekord-Weltmeister Michael Schumacher nicht - für ihn kommt der Brite Lewis Hamilton, der einen Dreijahresvertrag erhält. Schumacher war zuletzt zunehmend in die Kritik geraten. Nun steht er vor dem Karriereende.

Mercedes trennt sich zum Saisonende von Rekordweltmeister Michael Schumacher. Der auslaufende Vertrag des 43-Jährigen mit den Silberpfeilen wird nicht mehr verlängert. Das bestätigte der Formel-1-Rennstall am Freitag.

Schumachers Nachfolger wird der bisherige McLaren-Pilot Lewis Hamilton. Der Weltmeister von 2008 erhält bei Mercedes einen Dreijahresvertrag.

"Ich hatte drei schöne Jahre beim Mercedes-F1-Team, die leider sportlich nicht so gelaufen sind, wie wir uns das alle gewünscht hatten", sagte Schumacher, "ich wünsche Lewis alles Gute und der gesamten Mannschaft den Erfolg, für dessen Aufbau wir so hart gearbeitet haben. Jetzt werde ich mich auf die kommenden Rennen konzentrieren."

Schumacher war 2010 nach einer dreijährigen Pause in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt, konnte aber zu keinem Zeitpunkt an seine frühere Leistungen anküpfen. Seit seinem Comeback stand der siebenfache Weltmeister im diesjährigen Rennen in Valencia als Dritter nur einmal auf dem Podest.

Auch McLaren bestätigte bereits den Abschied von Lewis Hamilton zum Saisonende. "Es ist für mich jetzt die Zeit gekommen, eine neue Herausforderung anzunehmen, und ich freue mich, ein neues Kapitel damit zu beginnen, für Mercedes zu starten", sagte Hamilton am Freitag: "Mercedes-Benz besitzt eine unglaubliche Motorsport-Tradition sowie einen leidenschaftlichen Siegeswillen, den auch ich teile."

Die Briten verpflichteten für 2013 den Mexikaner Sergio Perez als zweiten Fahrer neben Ex-Weltmeister Jenson Button. "Das ist ein großer Schritt in meiner Karriere, aber ich bin bereit", sagte Perez, der bei McLaren einen "mehrjährigen Vertrag" erhält.

Brawn lobt Schumacher

Rekordweltmeister Michael Schumacher war nach einer dreijährigen Pause in die Königsklasse des Motorsports zurückgekehrt. Am 23. Dezember 2009 hatte Mercedes das spektakuläre Comeback bei den Silberpfeilen bekanntgegeben. Mehr als die Bestzeit in der Qualifikation beim Klassiker in Monte Carlo und der dritte Platz in Valencia sprangen in dem Mercedes-Rennwagen für den siebenmaligen Weltmeister bislang aber nicht heraus.

Im teaminternen Duell mit Nico Rosberg hatte er häufig das Nachsehen. Sechs Rennen stehen in dieser Saison noch an. Teamchef Ross Brawn hatte allerdings bereits am Donnerstag zum TV-Sender BBC gesagt: "Michael ist ein großer Gewinn für das Team gewesen, er hat uns wirklich nach vorne gebracht."

Der 27 Jahre alte Hamilton, Weltmeister von 2008, fährt seit 2007 für McLaren. Aber auch die Bindung zu Mercedes ist eng, für die Stuttgarter gewann der Brite 2005 die Formel 3 Euro Serie. Mit seinem zukünftigen Teamkollegen Nico Rosberg ist Hamilton seit gemeinsamen Kart-Zeiten gut befreundet.

Zuletzt hatte der 43 Jahre alte Schumacher immer wieder Fragen nach seiner Formel-1-Tauglichkeit aufgeworfen. Beim Nachtrennen in Singapur war Schumacher dem Toro-Rosso-Piloten Jean-Eric Vergne ungebremst ins Heck gefahren und ausgeschieden.

Sein Teamchef Ross Brawn betonte jedoch: "Seine Energie und sein Einsatz haben nie nachgelassen, auch dann nicht, wenn unsere Resultate nicht unseren Erwartungen entsprachen. Wir sind entschlossen, die Saison 2012 gemeinsam auf einem Hoch zu beenden. Es war und ist ein Vergnügen, mit Michael Schumacher zusammenzuarbeiten."

Auch Formel-1-Experte Niki Lauda erklärte: "Sein Denkmal hat dadurch keine Risse erhalten. Von ihm wird immer in Erinnerung bleiben, dass er siebenfacher Weltmeister ist."

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