BVB-Boss:Watzke moniert "Fußball-Bashing" durch Politik

Mitgliederversammlung Borussia Dortmund

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sprach im Sportstudio über Corona und die Bundesliga.

(Foto: dpa)

Der Dortmunder Geschäftsführer kritisiert im Sportstudio auch die Bundeskanzlerin - und er glaubt an ein DFB-Comeback von Mats Hummels.

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund beklagt "Fußball-Bashing" seitens der Politik und kritisiert explizit auch Äußerungen der Bundeskanzlerin. "Ich fand das nicht zielführend von Angela Merkel. Es gibt immer Tausend Dinge, die wichtiger sind als die Fußball-Bundesliga. Aber wir müssen die Frage nach der Gefährdung stellen", sagte Watzke im ZDF-Sportstudio am späten Samstagabend: "Und die sehe ich nicht."

Merkel hatte angesichts drastisch steigender Corona-Fallzahlen erklärt: "Man kann überlegen, ob man bei Fußballspielen wieder weniger Leute oder gar keine reinlässt." Watzke sagte, er erwarte von der Politik, "nicht so ein populistisches Fußball-Bashing" zu betreiben. "Ich verstehe nicht, dass man sich am Fußball abarbeitet", sagte Watzke. "Der Fußball hat ein weltweit anerkanntes Topkonzept in Deutschland umgesetzt. Es geht überhaupt keine Gefahr aus. Wenn alle Veranstaltungen in Deutschland so diszipliniert abgelaufen wären wie im Fußball, hätten wir vielleicht auch nicht die Zahlen."

Die Vereine müssten "irgendwann Geld einnehmen", um nicht in große Nöte zu geraten. "Das war jetzt wieder ein Rückschlag", betonte er. "Das Spiel gegen Schalke wird uns wieder eine Million kosten, das Spiel gegen St. Petersburg genauso. Wir brauchen zumindest diese Geisterspiele, sonst wird es ganz eng."

Und Watzke äußerte sich auch zu anderen Dingen. So glaubt er zum Beispiel weiterhin an ein Comeback von Dortmunds Abwehrchef Mats Hummels in der deutschen Nationalmannschaft. Der 31-Jährige, dessen DFB-Karriere Bundestrainer Joachim Löw im März 2019 jäh beendet hatte, habe "immer noch eine gute Chance" bei der Europameisterschaft im kommenden Sommer dabei zu sein, findet Watzke. "Er spielt seit langer Zeit auf Topniveau." Je näher es auf das Turnier zugehe, desto wahrscheinlicher werde es, dass Hummels doch wieder eingeladen werde.

Wie Hummels war damals auch Bayern-Profi Thomas Müller ausgeladen worden und seither nicht mehr berücksichtigt worden. Der Münchner Stürmer ist derzeit in blendender Form, im ZDF äußerte auch er sich vielsagend in Sachen Nationalteam. Über das Thema eines Comebacks "wurde sich schon viel unterhalten", erklärte der 31-Jährige nach dem 4:1-Sieg der Bayern bei Arminia Bielefeld, bei dem er überragend gespielt und zwei Tore erzielt hatte. "Dass ich mich in guter Verfassung befinde, sieht jeder. Da brauchen wir nicht mehr Worte drüber verlieren. Das lassen wir schön ruhig angehen und schauen, was passiert."

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