Süddeutsche Zeitung

Fußball:Waldschmidt schwärmt von Bayern - und Real Madrid

Der Freiburger hat ambitionierte Träume. In Dresden gibt es eine Trainerentlassung. Auch bei Regionalligist Saarbrücken muss der Coach gehen - trotz Tabellenführung.

Meldungen im Überblick

Fußball, SC Freiburg: Luca Waldschmidt vom SC Freiburg kann sich für die Zukunft einen Wechsel zum FC Bayern vorstellen: "Das ist der größte und erfolgreichste Klub Deutschlands. Für diesen Verein aufzulaufen, wäre etwas ganz Besonderes", sagte der Angreifer dem Nachrichtenportal t-online: "Doch das ist ein Thema, mit dem ich mich bislang nicht allzu sehr befasse." Außerhalb der Bundesliga schwärmt der Torschützenkönig der U21-Europameisterschaft vor allem von Champions-League-Rekordsieger Real Madrid: "Real Madrid finde ich ziemlich geil", sagte der 23-Jährige: "Das Stadion, der besondere Status dieses Klubs. Und: Ich mag es in weißen Fußballschuhen zu spielen und habe grundsätzlich ein Faible für die Farbe Weiß. Außerdem spielt dort Toni Kroos." Als nächstes großes Ziel peilt Waldschmidt die Europameisterschaft 2020 an: "Ich möchte Joachim Löw davon überzeugen, dass er nicht auf mich verzichten kann", sagte der dreimalige Nationalspieler. Dafür muss er sich allerdings zunächst von seinen schweren Verletzungen aus dem Länderspiel gegen Weißrussland erholen. In der Partie hatte Waldschmidt eine mittlerweile operierte Mittelgesichtsfraktur sowie einen Außenbandanriss im rechten Knie erlitten und fällt damit mindestens bis Jahresende aus.

2. Liga, Dynamo Dresden: Fußball-Zweitligist Dynamo Dresden hat auf die anhaltende sportliche Negativserie reagiert und Trainer Cristian Fiel sowie Co-Trainer Patrick Mölz mit sofortiger Wirkung beurlaubt. Das teilten die Sachsen am Montagabend mit. "Diese Entscheidung ist uns sehr schwergefallen. Cristian und ich standen während der gesamten Zusammenarbeit immer in einem engen und vertrauensvollen Austausch. Wir haben die Zusammenarbeit heute einvernehmlich beendet, weil wir zu dem gemeinsamen Entschluss gekommen sind, dass die Mannschaft dringend einen neuen Impuls braucht, um den Klassenerhalt noch zu erreichen", erklärte Sportgeschäftsführer Ralf Minge in einer Vereinsmitteilung. Dresden hat sieben der vergangenen acht Liga-Partien verloren und ist mit zwölf Zählern Zweitliga-Schlusslicht. Fiel hatte im Februar das Traineramt von Maik Walpurgis übernommen.

Regionalliga, Saarbrücken: Der 1. FC Saarbrücken hat sich trotz der Tabellenführung in der Regionalliga sowie des Einzugs ins Achtelfinale des DFB-Pokals von Trainer Dirk Lottner getrennt. Diese überraschende Entscheidung gab der Fußball-Viertligist am Montagabend bekannt. Grund dafür sei die "Entwicklung der letzten Wochen und das Auftreten der Mannschaft in den vergangenen Punktspielen", heißt es in der Vereinsmitteilung.

"Wir bedauern diesen Schritt sehr, jedoch steht über allem der Erfolg des 1. FC Saarbrücken", sagte Vizepräsident Dieter Ferner. Ziel des Traditionsclubs ist der Aufstieg in die 3. Liga. "Diesem Ziel ist alles unterzuordnen und genau dies sehen wir in der aktuellen Situation extrem in Gefahr." Auf das letzte Spiel vor der Winterpause am kommenden Samstag gegen TuS Rot-Weiß Koblenz wird der sportliche Leiter Marcus Mann die Mannschaft vorbereiten. Der ehemalige Bundesliga-Profi Lottner hatte das Team seit der Saison 2016/17 trainiert und zuletzt in der 2. Pokalrunde mit dem 3:2-Sieg gegen seinen Ex-Club 1. FC Köln für eine große Überraschung gesorgt.

Bundesliga, Gladbach: Fußball-Nationalspieler Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach steht für das Bundesliga-Topspiel gegen den FC Bayern am nächsten Samstag wieder zur Verfügung. Der 25-Jährige, der zuletzt wegen muskulärer Probleme im Oberschenkel pausieren musste, konnte am Montag wieder einen Teil des Trainings absolvieren. "Es sieht gut aus. Von meiner Seite gibt es keine Probleme mehr. Ich hoffe, dass ich Samstag wieder dabei bin", sagte Ginter der Bild.

NHL, Rassismus: Die NHL ist in Aufruhr, nachdem der Headcoach der Calgary Flames, Bill Peters, wegen Rassismus- und Gewaltvorwürfen zurücktreten musste. Der Fall zeichnet ein alarmierendes Bild der Umgangsformen in der besten Eishockeyliga der Welt. Am vergangenen Montag hatte der kanadische Flügelspieler Akim Aliu bei Social Media berichtet, in der Saison 2009/10 wiederholt mit rassistischen Kommentaren konfrontiert worden zu sein. Aliu nannte zwar Peters nicht beim Namen, spielte aber zu dem Zeitpunkt beim Blackhawks-Farmteam Rockford, wo Peters als Trainer arbeitete. Der 54-Jährige entschuldigte sich am Mittwoch in einem Brief beim Management der Flames für "beleidigende Sprache, die ich vor einem Jahrzehnt in einem professionellen Umfeld verwendet habe".

Peters wurde nicht nur Rassismus vorgeworfen, er soll als Headcoach der Carolina Hurricanes auch gewalttätig geworden sein. Der frühere tschechische NHL-Profi Michal Jordan berichtete über einen Tritt in den Rücken während eines Spiels, ein anderer Profi habe von Peters einen Schlag auf den Kopf erhalten. "Das ist auf jeden Fall passiert", erinnert sich Rod Brind'Amour, seinerzeit Co-Trainer und inzwischen Chefcoach der Hurricanes. Folgen hatte dies für Peters nicht. Auch darüber wird derzeit heftig debattiert. Die NHL hinkte, allein was die Integration schwarzer Spieler angeht, den anderen großen nordamerikanischen Profiligen schon immer weit hinterher. Willie O'Ree war 1958 der erste überhaupt, über zehn Jahre nach Basketball (NBA), Football (NFL) und Baseball (MLB). Bis heute ist der Anteil schwarzer Profis verschwindet gering und liegt bei circa fünf Prozent.

Trampolin, WM: Bei den Weltmeisterschaften der Trampolinturner verpasste die deutsche Delegation den Einzug ins Finale und damit die erste Chance für die Qualifkation für die Olympischen Spiele 2020. In der olympischen Einzeldisziplin wurde die Stuttgarterin Leonie Adam 18., ihr Vereinskollege Matthias Pfleiderer 23., beide kamen nicht über das Halbfinale hinaus. Aileen Rösler verpassten das Halbfinale knapp, sie wurde 28. Fabian Vogel (Bad Kreuznach) wurde 41., Lars Fritzsche (Salzgitter) 93. In den noch folgenden Weltcup-Wettbewerben gibt es weitere Möglichkeiten zur Olympia-Qualifikation.

Auf dem Doppel-Mini-Tramp hat Daniel Schmidt das Finale der besten acht Teilnehmer verpasst. Der Hamburger belegte nach der Qualifikation den 18. Platz unter 43 Startern. Allerdings konnte sich der zweimalige Europameister vom Bramfelder SV für die World Games 2021 in Birmingham im US-Bundesstaat Alabama qualifizieren. Die Titelkämpfe sollen den Abschluss seiner Karriere bilden.

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