Wahl zum Weltfußballer:Ronaldo räumt die nächste Trophäe ab

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(Foto: AFP)

Der Portugiese setzt sich bei der Wahl gegen seinen Dauer-Rivalen Lionel Messi durch. Silvia Neid wird als Welttrainerin ausgezeichnet.

Von sid

Cristiano Ronaldo grinste zufrieden ins Publikum, als er am Montagabend in Zürich die nächste bedeutende Trophäe entgegennahm. Der Portugiese wurde zum vierten Mal zum Weltfußballer des Jahres gewählt, für den Weltverband Fifa ist der 31-Jährige schlicht "The Best" - der Beste. "Es war eine unglaubliche Saison, das beste Jahr in meiner Karriere", sagte Ronaldo, der ebenso wie die übrigen Geehrten Claudio Rainieri (Trainer), Silvia Neid (Trainerin) und Carli Lloyd (Spielerin) eine silberne Trophäe überreicht bekam.

Im Privatduell mit Lionel Messi (Argentinien), der statt lieber bei seinem Klub in Barcelona geblieben war, liegt Ronaldo nur noch einen Titel zurück. Seit 2008 machen die beiden Profis die Wahl des Weltverbandes unter sich aus. Der dritte Finalist, diesmal Antoine Griezmann (Frankreich), war erneut chancenlos. Ronaldo kam auf 34,5 Prozent der Stimmen, Messi auf 26,4, Griezmann auf 7,5. Stimmberechtigt bei der vom 4. November bis 22. November 2016 durchgeführten Wahl waren die Kapitäne und Trainer der Nationalmannschaften, je ein Journalist pro nationalem Verband sowie erstmals alle Fans weltweit.

Olympiasiegerin und Rio-Torschützenkönigin Melanie Behringer (16,6 Prozent) hatte dabei bei den Frauen das Nachsehen gegen Titelverteidigerin Carli Lloyd (20,7) aus den USA. "Ich bin ein bisschen traurig, ich wäre es gerne geworden", sagte die für den FC Bayern München spielende Behringer: "Aber Carli hat es auch verdient." Dafür wurde die ehemalige Bundestrainerin Silvia Neid (30,0), die mit Behringer in Brasilien Gold geholt hatte, als Welttrainerin geehrt. "Das ist einer der schönsten Momente in meiner Karriere. Ich bin überwältigt, dass ich diesen Preis zum dritten Mal entgegennehmen darf", sagte Neid, die bereits 2010 und 2013 ausgezeichnet worden war. Weltbester Trainer wurde der Italiener Claudio Ranierei, der mit Leicester City überraschend den englischen Meistertitel geholt hatte. Die deutschen Weltmeister spielten in Zürich nur Nebenrollen. Toni Kroos (Real Madrid) und Nationaltorwart Manuel Neuer (Bayern München) schafften es immerhin in die Weltauswahl, die von mehr als 26 000 Profis aus allen Ländern zusammengestellt wurde.

Dass Real-Star Ronaldo in den vergangenen Wochen so oft in die Kameras grinsen konnte, liegt am Wahl-Wirrwarr. Erstmals seit 2009 zeichnete die Fifa den Weltfußballer wieder in Eigenregie aus, der Goldene Ball der Fachzeitschrift France Football wurde davon unabhängig vergeben - natürlich auch an Ronaldo, der zudem vom Kontinental-Verband Uefa als "Europas Fußballer des Jahres" ausgezeichnet worden war. Ronaldo hat 2016 mit Real Madrid die Champions League und die Klub-WM gewonnen, außerdem mit Portugals Nationalmannschaft den EM-Titel.

© SZ vom 10.01.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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