Vorschau: Bundesliga, 24. Spieltag:"Wir fahren trotzdem hin"

Trotz mickriger Erfolgsaussichten reist Tabellenführer Dortmund entspannt zum FC Bayern. Volker Finke lässt in Köln Standkörbe aufstellen, Klaas-Jan Huntelaar fährt exakt eine Spielminute lang Porsche.

zum Bundesliga-Spieltag

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Hamburger SV - Werder Bremen

Quelle: dpa

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Trotz mickriger Erfolgsaussichten reist Tabellenführer Dortmund entspannt zum FC Bayern. Volker Finke lässt in Köln Strandkörbe aufstellen, Klaas-Jan Huntelaar fährt exakt eine Spielminute lang Porsche. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag

1. FC Kaiserslautern - Hamburger SV (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Kaiserslautern: Der Glaube daran, dass jede Serie ein Ende hat. Irgendwann muss Kaiserslautern doch in der Rückrunde ein Spiel gewinnen. Irgendwann muss Srjdan Lakic doch wieder treffen. Irgendwann muss Hamburgs Ze Roberto doch gegen Lautern verlieren (bisher 14 Spiele ohne Niederlage). Irgendwann muss Kaiserslautern einfach daran glauben.

Das spricht für Hamburg: Armin Veh. Weil der neue Sportdirektor Frank Arnesen scheinbar mit jedem Azubi beim HSV schon gesprochen hat, nur nicht mit Veh, drehte der Trainer richtig auf: "Ich habe keine Lust mehr auf diese Eierei." Im Kicker sagte Veh, ein Europapokalplatz "wäre das Allergeilste". Wenn der HSV nur halb so geil spielen würde, wie Veh momentan spricht ...

(jüst)

VfB Stuttgart v Hanover 96

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FC St. Pauli - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für St. Pauli: Hauke Brückner. Nach dem Spiel in Dortmund hatte Trainer Holger Stanislawski seiner Mannschaft eine "lustige Woche" angekündigt. Damit, dass Stanislawski nach dem Ausfall seiner halben Abwehr allerdings den Praktikanten der Pressestelle in den Profikader rufen würde, hatte keiner gerechnet. Lustig ist es aber allemal. sueddeutsche.de findet: Stanislawski sollte öfter lustige Wochen ankündigen.

Das spricht für Hannover: Hanno Balitsch (rechts im Bild). Einen ganz neuen Grund für den Hannoveraner Höhenflug hat der ehemalige 96-Torjäger Dieter Schatzschneider ausgemacht. Der Hamburger Morgenpost sagte er: "Der Stinkstiefel Balitsch ist weg, jetzt rennt jeder für jeden." Hätte man das in Hannover mal früher gewusst.

(jüst)

Volker Finke

Quelle: AP

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1. FC Köln - SC Freiburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Köln: Volker Finke. Der trifft erstmals auf "seinen" SC Freiburg. Es wird sogar gemunkelt, Finke habe angeordnet, für das Spiel die Trainerbänke durch Strandkörbe zu ersetzen. Ganz sicher aber wird Finke wieder mit Brilli im Ohr und Stirnband am Spielfeldrand auftauchen und selbstgedrehte Zigaretten rauchen.

Das spricht für Freiburg: Die Freiburger Homepage. Die titelte vor dem Spiel in Köln unterirdisch kreativ: "Dom dalassen, Punkte mitnehmen." sueddeutsche.de empfiehlt außerdem: "Flach spielen, hoch gewinnen." Und: "Wenn du denkst, es geht nichts mehr, kommt von irgendwo 'ne Flanke her."

(jüst)

1899 Hoffenheim v 1. FC Koeln - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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TSG 1899 Hoffenheim - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hoffenheim: Die kuriose Spielweise. Hoffenheim agiert neuerdings auch horizontal. "Vorher haben wir nur vertikal gespielt" sagte Trainer Marco Pezzaiuoli. Bitte was? Pflegt der Volksmund nicht, das Adjektiv horizontal mit einem anderen Gewerbe als dem Profifußball in Verbindung zu bringen? Ganz egal, falls die neue Spielweise Hoffenheim am Saisonende nach Europa bringt. Ob nun horizontal oder vertikal.

Das spricht für Mainz: Vedad Ibisevic (links im Bild). Der spielt zwar bei Hoffenheim, kann die kriselnde Mainzer Spaßgesellschaft aber trotzdem aufmuntern. Ibisevic vergab gegen Köln so viele Chancen, dass sogar FC-Torwart Michael Rensing lachen musste. Daran können sich die Mainzer (nur 15 Prozent verwertete Chancen in der Rückrunde) locker hochziehen.

(jüst)

1. FC Nuernberg - Eintracht Frankfurt

Quelle: dapd

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FC Schalke 04 - 1. FC Nürnberg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Schalke: Der Porsche 911. Klaas-Jan Huntelaar hat nämlich 911 Minuten nicht mehr getroffen. Und da jede andere Zahl (1001 wäre die nächste) bei weitem nicht so schöne Assoziationen wecken würde wie die 911, wird Huntelaar noch in der ersten Spielminute gegen Nürnberg treffen. Ganz bestimmt.

Das spricht für Nürnberg: Dieter Hecking (im Bild). Der Nürnberger Trainer wirkt oft, als hätte er ähnlich viel Humor wie ein Zahnarztstuhl. Sagte nach Almog Cohens Tor gegen Frankfurt aus 18 Metern: "Ich wusste gar nicht, dass Almog so weit schießen kann." Wenn Hecking anfängt zu scherzen, wird es für die Gegner wirklich bedrohlich.

(jüst)

Borussia Dortmund v VfB Stuttgart - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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FC Bayern - Borussia Dortmund (Samstag, 18.30 Uhr)

Das spricht für München: Die Selbstverständlichkeit. Nach dem Last-Minute-Sieg in Mailand werden die Münchner selbstverständlich alle verbleibenden Spiele dieser Saison gewinnen. "Ein Unentschieden oder eine Niederlage halte ich für vollkommen ausgeschlossen. Wir sind die bessere Mannschaft. Im eins gegen eins haben die Dortmunder keine Chance", tönte gar Uli Hoeneß. Und wenn beim FC Bayern alle daran glauben, dann passiert das auch. Ganz sicher.

Das spricht für Dortmund: Die Gelassenheit. Den formidablen Auftritt des FC Bayern in Mailand kommentierte Trainer Jürgen Klopp (rechts im Bild) so: "Das war nicht schlecht. Aber wir fliegen trotzdem hin. Wir können auch ein bisschen kicken." Wer so spricht, der kann in München nicht verlieren - selbst wenn mit dem Australier Mitchell Langerak ein bislang völlig unbekannter Reservekeeper im Tor stehen wird. Ganz sicher.

(jüsc)

Europa League: VfB Stuttgart - Benfica Lissabon

Quelle: dpa

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Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Frankfurt: Der Fernsehabend beim Italiener. Dort traf sich die Eintracht-Mannschaft am Donnerstag zum Abendessen inklusive Europapokal-Spiel (VfB-Benfica). Und nach dem Stuttgarter Auftritt dürfte selbst die Eintracht davon überzeugt sein, diesen Gegner sicher zu schlagen. Zumal bei Frankfurt mit Ralf Fährmann auch endlich ein Torwart im Tor steht - und kein Volleyballer.

Das spricht für Stuttgart: Bruno Labbadia. Der findet nach dem irrwitzigen Torwarttausch ("Ulle ist nicht der Alleinschuldige") bestimmt den nächsten Schuldigen für die VfB-Krise. Wie wäre es mit Stürmer Martin Harnik? Zwar trifft der als Einziger ab und zu mal das Tor, aber versemmelt auch gerne beste Chancen. Möglicher Ersatz: Fredi Bobic. Oder gleich Bruno Labbadia?

(jüst)

95719039

Quelle: AFP

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Werder Bremen - Bayer Leverkusen (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Bremen: Die Entdeckung von schwarzen Schwänen im 18. Jahrhundert in Westaustralien sollte den Bremern und Trainer Thomas Schaaf (im Bild) Hoffnung machen, dass höchst seltene und unvorhersehbare Ereignisse möglich sind und damit auch ein Sieg gegen Leverkusen. Vor allem, weil Tim Wiese und Claudio Pizarro in die Startelf zurückkehren.

Das spricht für Leverkusen: Kevin Kampl und Danny da Costa. Der eine 19 Jahre alt, der andere 17, beide kamen im Europa-League-Spiel gegen Charkow nach 64 Minuten auf den Platz und zeigten der Bundesliga: Bayer Leverkusen hat noch viel mehr Talente im Kader, als viele denken. Außerdem: Michael Balalck trifft wieder. Damit konnte wirklich keiner rechnen.

(jüsc)

© sueddeutsche.de/jüsc/jüst/ebc
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