Vorschau: Bundesliga, 23. Spieltag:Der Anti-Demichelis

Bayern-Abwehrrecke Breno sitzt auf der Bank und reißt Witze, Gladbachs neuer Trainer Lucien Favre schickt Dante zum Friseur, sein Kollege Frank Schaefer liefert Köln einen Entlassungsgrund.

zum Bundesliga-Spieltag

8 Bilder

Gerald Asamoah, Roman Weidenfeller

Quelle: AP

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Bayern-Abwehrrecke Breno sitzt auf der Bank und reißt Witze, Gladbachs neuer Trainer Lucien Favre schickt Dante zum Friseur, sein Kollege Frank Schaefer liefert Köln einen Entlassungsgrund. Die Chancenanalyse zum Bundesliga-Spieltag.

Borussia Dortmund - St. Pauli (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Dortmund: Roman Weidenfeller. Der freute sich seit Monaten auf das Wiedersehen mit seinem besten Freund und alten Raufkumpanen Gerald Asamoah. Als Weidenfeller bereits plante, wie er bei der Seitenwahl Asamoah Nase an Nase eins überziehen könnte, kam die niederschmetternde Nachricht: Asamoah ist verletzt, das Knie schmerzt, das Duell der Streithähne fällt aus. Weidenfeller will trotzdem auflaufen.

Das spricht für St. Pauli: Arvid Schenk. Einem unbestätigten Gerücht zufolge hat Holger Stanislawski im Winter dem Torwart der zweiten Mannschaft einen Einsatz in Dortmund versprochen. Genau wie Benedikt Pliquett hat auch Schenk Stanislawski angedroht: "Ich reiß dir sonst den Kopf ab." Dem bleibt keine Wahl, aber bei St. Pauli kann jeder Torwart in der Bundesliga halten. Erst recht in Dortmund.

(jüst)

Hamburger SV - FC St. Pauli

Quelle: dpa

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Hamburger SV - Werder Bremen (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hamburg: Trainer Armin Veh. Der hat Historisches geschafft und ist auf einer Stufe mit Rudi Gutendorf angekommen. Der war bisher der einzige HSV-Trainer, dem es gelang, gegen St. Pauli zu verlieren. Da Veh (im Bild) angekündigt hat, dass der HSV seine letzte Station in Deutschland sein soll, steht ihm jetzt die ganze Welt offen. Vielleicht als Nationaltrainer auf Tonga oder Neukaledonien.

Das spricht für Bremen: Felix Wiedwald. Einem unbestätigten Gerücht zufolge hat Thomas Schaaf schon im Winter dem eigentlichen Torwart der zweiten Mannschaft einen Einsatz im Derby versprochen. Schaaf sagte demnach: "Alle, die bei uns einen Vertrag haben, können auch in der Bundesliga spielen." Na ja, alle bis auf Mikael Silvestre.

(jüst)

SC Freiburg v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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SC Freiburg - VfL Wolfsburg (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Freiburg: Das Chaos in Wolfsburg. Trainer Pierre Littbarski schmiss neben Thomas Kahlenberg auch Alexander Madlung aus dem Kader und hat so in der Abwehr ein Problem (Simon Kjaer fehlt gelbgesperrt). In der Innenverteidigung muss wohl Sascha Riether ran. Der ist 1,74 Meter groß und somit kleiner als der komplette Freiburger Kader für Samstag. Einfaches Motto: hoch und weit.

Das spricht für Wolfsburg: Das Chaos in Freiburg. "Ich habe gehörig auf die Mütze bekommen", sagte Heiko Butscher (im Bild) im Kicker. Butscher hatte seinem Sportdirektor Dirk Dufner widersprochen, der zuversichtlich bezüglich der Vertragsverlängerung Butschers war. Nun hat man sich zwar geeinigt, doch das muss Wolfsburg ja nicht wissen. An irgendwas muss der VfL sich doch klammern.

Das spricht für ein neuerliches Elfmeterchaos in Wolfsburg: Grafite ist zwar verletzt, dafür spielt Diego wieder mit.

(jüst)

Hannover 96 - SC Freiburg

Quelle: dpa

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Hannover 96 - 1. FC Kaiserslautern (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hannover: Der neue Größenwahn. Erlaubt sich doch Trainer Mirko Slomka allen Ernstes, für die freitägliche Übungseinheit die Fans auszusperren. Geht's noch? Allerdings geschehen in Hannover seit Wochen wunderliche Dinge: Heimsieg gegen Wolfsburg, Tabellenplatz vier, Stammplatz für Jan Schlaudraff (im Bild). Geht's noch?

Das spricht für Kaiserslautern: Ganz sicher nicht Ivo Ilicevic. Der junge Kroate steckt aus Lauterer Sicht in einem Dilemma: Agiert er fortan herausragend, spielt er nächste Saison beim FC Bayern. Spielt er durchschnittlich, steigt der FCK ab. Nur ganz eiserne FCK-Fans dürften die zweitere Option als sinnvoll erachten.

(ebc)

1. FC Koeln - FSV Mainz 05

Quelle: dapd

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TSG 1899 Hoffenheim - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Hoffenheim: Chinedu Obasi und Manuel Gulde. Die sind verletzt und wollen deshalb den Samstagnachmittag als echte Fans im Hoffenheim-Fanblock verbringen. sueddeutsche.de freut sich auf folgende Bilder: Obasi als nackter Einpeitscher auf dem Begrenzungszaun. Gulde als krächzender Vorsänger, der ein stimmungsvolles "Pezzaiuoli raus" anstimmt. Beide am Ende heiser, jedoch glücklich-trunken nach sechs Bier und drei Punkten gegen Köln.

Das spricht für Köln: Frank Schaefer. Während Lukas Podolski bereits Baupläne für den Wiederaufbau des Kölner Stadtarchivs malt und Milivoje Novakovic überlegt, mit welcher Hand er die Torjäger-Kanone zu stemmen gedenkt, bleibt der Kölner Trainer sympathisch realistisch: "Das wird der härteste Abstiegskampf aller Zeiten", sagt Schaefer, "sowohl was die KIubs angeht, die da unten drinstehen, als auch, was die Punktekonstellation angeht." Er dürfte bald entlassen werden, da man so mit den Emotionen der Kölner Fans (im Bild) einfach nicht umgeht.

(ebc)

Breno

Quelle: dpa

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FSV Mainz 05 - FC Bayern München (Samstag, 18.30 Uhr)

Das spricht für Mainz: Al Pacino. Schließlich war der Hollywood-Bösewicht für den Hinrundensieg der Mainzer in München verantwortlich. Trainer Thomas Tuchel verzichtete auf seine Kabinenansprache, sondern spielte seinen Jungs Pacinos große Rede aus dem Film Any Given Sunday vor. Pacino tobte, Mainz gewann. Falls Tuchel im Rückspiel Ähnliches vorhat, hier ein Tipp von sueddeutsche.de: Die Rede des früheren Liverpool-Trainers Rafael Benitez in der Halbzeit des Champions-League-Finals gegen den AC Mailand.

Das spricht für München: Die neue Lockerheit. Wann hatte es das zuletzt gegeben, dass ein Ersatzspieler Witze reißt? "Der hat auch nicht oft gespielt", sagte Breno, als er im Trikot von José Ernesto Sosa zu einem Fotoshooting aufkreuzte. Zum Brüllen. Zur Erinnerung: Martin Demichelis saß noch wutschnaubend und randalierend in der Kabine, als er einmal nicht aufgestellt wurde. Breno hingegen bleibt aufreizend cool. Einzig Trainer Louis van Gaal bringt unnötige Ernsthaftigkeit in das Duell: Er sprach von "entscheidenden Wochen. Wenn wir nicht gewinnen, wird es eng." Buuuuh!

(ebc)

Europa League - Rosenborg Trondheim - Bayer 04 Leverkusen

Quelle: dpa

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Bayer Leverkusen - VfB Stuttgart (Sonntag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Leverkusen: Die Leverkusener Wärme. Während die Bayer-Profis noch am Donnerstag im eiskalten Charkow (-12 °C) antreten mussten, werden für Sonntag geradezu hochsommerliche plus 4 °C in Leverkusen erwartet. Manuel Friedrich (jubelt im Bild in Trondheim) sah die Temperaturen in Charkow entspannt: "Ein T-Shirt sollte man schon mal drunterziehen." Er wird sich für Sonntag um Sonnencreme kümmern.

Das spricht für Stuttgart: Die Leverkusener Kälte. Während die VfB-Profis noch am Donnerstag im frühlingshaften Lissabon (+13 °C) antreten mussten, werden für Sonntag winterliche plus 4 °C in Leverkusen erwartet. Da fühlt sich der Österreicher Martin Harnik (mit sechs Toren zweitbester Torschütze) deutlich wohler. Nur der Brasilianer Elson wird sich vielleicht ärgern.

(jüst)

Training Borussia Moenchengladbach

Quelle: dapd

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Borussia Mönchengladbach - FC Schalke 04 (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Gladbach: Natürlich Lucien Favre. Der Schweizer (rechts im Bild) soll die Borussia schließlich vor dem Abstieg retten. Wie soll das gehen? Favre weiß es: "Mit präziser Arbeit." Aha. Vielleicht auch mit "schönen Toren", "harter Abwehr" und "besseren Frisuren"? Dante (links) hört zumindest interessiert zu.

Das spricht für Schalke: Felix Magath. Selten wurde der Trainer öffentlich so geliebt. Bei seinen Ausführungen über Standardsituationen auf Facebook drückten mehr als 1100 User den "Gefällt mir"-Button, die Verletzung von Christian Pander beschäftigte immerhin mehr als 800 Fans, das Schicksal von José Manuel Jurado gefiel sogar mehr als 1400 Usern. Stellt sich die Frage: Gefällt den Fans mittlerweile alles, was Magath sagt? Oder hätte das Thema "Felix hält jetzt mal die Klappe" noch größere Erfolgsaussichten?

(ebc) 

© sueddeutsche.de/jüst
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