Vorbereitungsturnier in Hamburg:Starke rettet FC Bayern, Sammer schäumt

FC Bayern Muenchen v Borussia Moenchengladbach - Telekom Cup 2014

Unzufrieden mit den Schiedsrichtern: Bayern-Sportchef Matthias Sammer.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Über Umwege ins Finale: Die Rumpfelf des FC Bayern geht beim Vorbereitungsturnier in Hamburg gegen Gladbach früh in Führung, nach 60 Minuten steht es dennoch Unentschieden. Am Ende ist Torwart Starke im Elfmeterschießen gefragt - auch Matthias Sammer ist bereits in Form.

  • Der FC Bayern München zieht mit einem 5:4-Sieg im Elfmeterschießen über Borussia Mönchengladbach ins Finale des Vorbereitungsturnieres in Hamburg ein.
  • Robert Lewandowski erzielt die Bayern-Führung per Traumtor, auch Franck Ribéry trifft, doch Gladbach gleicht dank zweier Strafstöße aus.
  • Im Elfmeterschießen geraten die Münchner unter Druck, doch Torwart Starke hält im entscheidenden Moment. Danach schießt Julian Korb den Ball an die Latte.
  • Im zweiten Halbfinale besiegt der VfL Wolfsburg den Hamburger SV ebenfalls erst im Elfmeterschießen.

Der Spielverlauf

Der FC Bayern München hat das Finale des Telekom Cups in Hamburg erreicht. Beim 5:4-Halbfinal-Sieg über Borussia Mönchengladbach machte es sich der Double-Gewinner, der ohne seine WM-Teilnehmer angetreten war, aber unnötig schwer und musste ins Elfmeterschießen.

Zugang Robert Lewandowski hatte seine Mannschaft mit einem Lupfer in Führung gebracht (29. Minute) und Franck Ribéry sogar auf 2:0 erhöht (33.). Doch dann verursachte Holger Badstuber einen Hand- und Javi Martínez einen Foulelfmeter, Max Kruse nutzte die beiden Gelegenheiten zum Ausgleich (42./59.).

Das Elfmeterschießen

Lewandowski verwandelte den ersten Elfmeter ins rechte Toreck, auch die nachfolgenden Spieler trafen sicher. Als dritter Bayern-Schütze scheiterte aber Rafinha an Gladbachs Janis Blaswich und setzte seinen eigenen Torwart Tom Starke unter Druck. Starke parierte schließlich im letzten Moment gegen Oscar Wendt und rettete seine Mannschaft vor dem Aus. Am Ende traf Julian Korb nur die Latte, Gladbach war ausgeschieden.

Ribérys Rückkehr

Vier Wochen vor dem Bundesliga-Start (ebenfalls gegen Wolfsburg) feierte der französische Flügelflitzer Ribéry nach zehnwöchiger Verletzungspause (Rückenprobleme) ein überzeugendes Comeback. Nach verpasster Weltmeisterschaft zeigte sich der 31-Jährige, der erst am Dienstag ins Mannschaftstraining zurückgekehrt war, von Beginn an sehr engagiert und wurde bei seiner Auswechslung vom Hamburger Publikum mit Szenenapplaus bedacht.

Sammers Zorn, Guardiolas Zufriedenheit

Schon beim ersten Gladbacher Strafstoß schüttelte Matthias Sammer vehement den Kopf, beim zweiten Elfmeter-Pfiff schäumte der Sportchef des FC Bayern endgültig vor Wut. Zunächst fluchte Sammer auf der Auswechselbank vor sich hin, nach dem Schlusspfiff nahm er sich dann den Schiedsrichter-Assistenten zur Brust. Der späte Sieg im Elfmeterschießen dürfte seine Laune nur bedingt gebessert haben.

Trainer Pep Guardiola gab sich versöhnlicher. "Wir stehen am Anfang der Vorbereitung. Wir sind mit vielen jungen Spielern gegen eine der besten Mannschaften in der Bundesliga angetreten. Von daher bin ich zufrieden", sagte Guardiola. Der Bayern-Trainer hatte unter anderem die jungen Gianluca Gaudino (17/Sohn von Maurizio Gaudino) und Lucas Scholl (18/Sohn von Mehmet Scholl) eingesetzt.

Die Niederlage des HSV

Zuvor ist der VfL Wolfsburg mit einem 6:5 (0:0)-Sieg im Elfmeterschießen gegen den Hamburger SV ins Finale eingezogen. Die Niedersachsen profitierten am Samstag in Hamburg von einem Lattenschuss des HSV-Profis Kerem Demerbay. Den letzten Elfmeter verwandelte Junior Malanda.

Bei den Niedersachsen standen die Zugänge Aaron Hunt (Werder Bremen) und Sebastian Jung (Eintracht Frankfurt) von Beginn auf dem Feld, HSV-Trainer Mirko Slomka konnte lediglich Zoltan Stieber (Greuther Fürth) aufbieten. Auch Japan-Rückkehrer Gojko Kacar durfte sich in der Innenverteidigung zusammen mit Johan Djorou versuchen.

Verbessertes Aufbauspiel

Während das Aufbauspiel des hanseatischen Fast-Absteigers flüssiger wirkte als in der Schlussphase der vergangenen Saison, offenbarte der Angriff alte Schwächen. "Ich bin in Teilen zufrieden. Wir haben 60 Minuten zu Null gespielt, das hat funktioniert", sagte HSV-Trainer Mirko Slomka: "Schade nur, dass wir nicht belohnt worden sind. Aber nun wissen wir, dass wir uns das Glück hart erarbeiten müssen."

Besonders der zuletzt an Hannover verliehene Artjoms Rudnevs zeigte technische Fehler. So schlug der lettische Stürmer (7.) frei vor Keeper Patrick Drewes über den Ball. Einen guten Eindruck nach seinem Bandscheibenvorfall machte HSV-Schlussmann René Adler, der mehrere Chancen vereitelte.

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