Süddeutsche Zeitung

Vor dem Spiel Deutschland - Dänemark:Herrlich leichtes Lemberg

Viele tausend Fußball-Anhänger sind nach Lemberg in die Westukraine gekommen zum letzten Spiel in der EM-Gruppe B, Deutschland gegen Dänemark. Bei Sonnenschein treffen sie auf eine wunderbare Sonntagsstimmung, auf Straßenmusiker und Balkon-Fans.

aus Lemberg

Viele tausend Fußball-Anhänger sind nach Lemberg in die Westukraine gekommen zum letzten Spiel in der EM-Gruppe B, Deutschland gegen Dänemark. Bei Sonnenschein treffen sie auf eine wunderbare Sonntagsstimmung, auf Straßenmusiker und Balkon-Fans. Text: Thomas Hummel Lemberg (Lwiw) am Tag des dritten Gruppenspiels: Dänische und deutsche Fußballfans sind in der westukrainischen Stadt, beide Seiten werden wohl mehr als 10.000 Anhänger mitbringen zu dieser entscheidenden Partie in Gruppe B. Vor dem Spiel reihen sich die Gäste ein in eine wundervolle Sonntagsstimmung in dieser schönen Stadt.

Direkt gegenüber des Rathauses hat ein deutscher Anhänger den Balkon eingenommen. Er blickt hinunter auf eine lebendige, friedliche, leichte Stimmung.

Die gesamte Innenstadt Lembergs ist an diesem Sonntag eine Fußgängerzone. Am Rynok-Platz ist zwischen den historischen Gebäuden bei strahlendem Wetter halb Lemberg unterwegs, in jeder zweiten Hausecke  ...

... Straßenmusiker, um sich ein paar Hryvnia zu verdienen. Zumeist spielen sie Jazz oder klassische Musik aus dem Osten.

Bei mehr als 30 Grad Celsius machen die Budenbesitzer in den Straßen Lembergs ein gutes Geschäft, so verdienen auch die Menschen in der Ukraine ein wenig an dieser EM. Die großen Einnahmen haben sich ja längst die Oligarchen und deren Gefolgsleute gesichert.

Die Anhänger in der Stadt verkneifen sich zumeist ihre Schlachtenbummler-Rufe, zu unpassend wäre das Gegröle inmitten dieser harmonischen, gelassenen Sonntagsstimmung. Gegen einen Vergleich der Kopfbedeckungen, hat allerdings ...

... niemand etwas einzuwenden. Ein bisschen Krieger-Symbolik muss ein solches Fußballspiel wohl aushalten.

Die Statuen in Lemberg haben indes immer noch ein ukrainisches Trikot an. Mal sehen, ob es der Gastgeber am Dienstag schafft, sich gegen England für das Viertelfinale zu qualifizieren.

Wer sich nicht für Fußball interessiert, setzt sich auf eine Bank, kauft sich ein Eis und hört der Musik der Straßenbands zu. Auf einer dieser Bänke war um die Mittagszeit auch der frühere DFB-Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder gesehen worden.

Später geht es dann aber zum Spiel, hinaus vor die Stadt ins neue Stadion Lemberg. Manch ein Deutscher hat noch sein Gefährt aus dem Afrika-Abenteuer von der WM 2010 dabei.

Die öffentlichen Verkehrsmittel helfen zum Stadion hinaus ausnahmsweise wenig. Die gelben Busse und die bunten Trambahnen (übrigens immer von einer Frau gesteuert) fahren nicht zum Stadion. Dafür ein Shuttlebus. 

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SZ.de/hum
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