Volleyball:Viele Fragezeichen nach dem Ligacup

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Noch viel Arbeit vor sich, auch wenn sie das letzte Spiel beim Ligacup gewannen: Hachings Volleyballer. (Foto: Alexander Petek/oh)

Die drei bayerischen Volleyball-Erstligisten kämpfen eine Woche vor dem Meisterschaftsstart bei der Generalprobe mit Verletzungs- und Abstimmungsproblemen. Am ehesten überzeugt Herrsching, Haching schlägt Dachau im Spiel um Platz elf.

Von Sebastian Winter

Kaum hat die neue Saison im Männer-Volleyball begonnen, haben die Berlin Recycling Volleys schon ihren ersten Titel abgeheftet. Im nur zu Beginn spannenden Finale des 1KOMMA5° Ligacups, einem Format, in dem sich die Erstligisten am vergangenen Wochenende über drei Tage hinweg im Turniermodus maßen, besiegte der deutsche Meister und Pokalsieger den VfB Friedrichshafen mit 3:1 (33:31, 16:25, 25:17, 25:17).

Für die drei bayerischen Erstligisten Herrsching, Unterhaching und Dachau endete die Generalprobe vor dem Ligabeginn am kommenden Freitag, wenn der ASV Dachau in Friedrichshafen das Auftaktspiel bestreitet, weitaus weniger erfolgreich. Dafür erhielten sie ein realistisches Bild, was ihre derzeitige Form und Einstufung in der höchsten deutschen Spielklasse angeht. Die WWK Volleys Herrsching, mit Abstand der ambitionierteste Klub des Trios, dessen Ziel in dieser Saison das Playoff-Halbfinale und eine Medaille im internationalen Wettbewerb ist, lieferten sich mit Düren ein spannendes Duell um Platz fünf. Das bessere Ende hatten die Powervolleys, die den Klub vom Ammersee mit 3:1 (25:27, 25:16, 25:16, 26:24) bezwangen.

Die Spiele zuvor zeigten, dass die Herrschinger zwar zum etablierten Mittelfeld der Liga gehören, sich aber noch steigern müssen, um ihren hohen Zielen diesmal näherzukommen. Das Team von Königs Wusterhausen schlugen Kapitän Eric Burggräf und Kollegen zwar, sie verloren dann aber klar gegen Lüneburg, um dann vor der Niederlage gegen Düren den Aufsteiger Karlsruhe knapp zu bezwingen. „Das Ergebnis ist weniger wichtig als der Prozess“, sagte Herrschings Trainer Thomas Ranner – der noch eine Hiobsbotschaft verkraften musste. Mittelblocker Dorde Ilic knickte um, mit seinem lädierten Sprunggelenk gesellte er sich zu den ebenfalls verletzten Blockern Norbert Engemann und Magloire Mayaula. Womöglich müssen die Herrschinger nun auf dieser Position noch einmal Ausschau halten nach Verstärkungen.

Dachau reist desillusioniert als Letzter ab

Auch der neu formierte TSV Unterhaching, der einige ausländische Spieler verpflichtet hat, litt unter einigen Absenzen beim Ligacup. Außenangreifer Florian Krenkel ist verletzt, Moritz Eckardt und Matthew Passalent mussten krankheitsbedingt in der Münchner Vorstadt bleiben. Gegen Düren und Bitterfeld-Wolfen verloren die Hachinger, bei denen während des Turniers weitere Absenzen hinzukamen, jeweils klar, das immerhin spannende Spiel um Platz elf gewannen sie dann im Duell der Lokalrivalen gegen den ASV Dachau mit 15:13 im Entscheidungssatz. „Die Chemie im Team stimmt einfach. Nun geht es darum, dass jeder gesund wird. Dann werden wir daran arbeiten, uns in den nächsten zwei Wochen alle weiter einzuspielen“, sagte Hachings Blocker Sebastian Rösler.

Und die Dachauer? Sie reisten etwas desillusioniert als Letzter aus Giesen ab, wo sie auch ihr letztes Ligacup-Spiel verloren hatten, nach den Niederlagen gegen Karlsruhe und Königs Wusterhausen. Der neue US-Spieler Matt Slivinski, der mit einem grippalen Infekt zwei Tage im Hotelzimmer verbrachte, fehlte den ASV-Volleyballern enorm. „Wir haben in keinem Spiel abgerufen, was wir uns vorgenommen haben und auch in der Lage sind zu leisten“, zog Dachaus Trainer Patrick Steuerwald ernüchtert Bilanz. Immerhin wisse sein Team, dass wie in der Vorsaison „ein langer Weg vor uns liegt und wir für jeden Erfolg hart kämpfen müssen“. In der vergangenen Spielzeit hatte der ASV die Playoffs als Neunter knapp verpasst, Haching war nur Elfter geworden. Nur Herrsching erreichte die K.o.-Runde – und verlor im Viertelfinale gegen Lüneburg.

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