Volleyball-Erstligist Haching:"Die Tage sind gezählt"

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Abgeblockt? Hachings Diagonalspieler Simon Hirsch (Foto: Bongarts/Getty Images)

Volleyball-Bundesligist Generali Haching steht überraschend vor dem Aus. Der Hauptsponsor zieht sich zum Saisonende zurück, dem Klub bleiben noch rund sechs Wochen, um einen Ersatz zu finden. Das dürfte jedoch fast unmöglich werden.

Volleyball-Erstligist Generali Haching steht überraschend vor dem Ende als Bundesligist. Der viermalige Pokalsieger braucht für die kommende Saison dringend einen neuen Hauptsponsor. Trainer und Geschäftsführer Mihai Paduretu ist aber skeptisch. Der Verein dürfte schon in wenigen Wochen gezwungen sein, sich aus dem Spielbetrieb zurückzuziehen. "Die Tage sind gezählt, das ist die Realität", sagt Paduretu.

Er sieht noch sechs Wochen Zeit, um fündig zu werden. Dann ist Weihnachten, und danach wäre es zu spät. "Es gibt gewisse Fristen, die wir einhalten müssen, um den Verein nicht in finanzielle Bedrängnis zu bringen. Im Januar werden wir mit der gesunden Abwicklung beginnen", sagt Paduretu.

Grund für die dramatische Situation ist zunächst die Entscheidung des bisherigen Geldgebers, eines Versicherungsunternehmens, seine Sponsortätigkeit neu auszurichten und sich zum Saisonende bei Haching zurückzuziehen. Im Etat für den Kader würden dann etwas mehr als eine Million Euro fehlen.

Im Schatten der Basketballer

Dass es offenbar fast unmöglich ist, einen Ersatzpartner zu finden, könnte an der neu entstehenden Sportlandschaft in München liegen. Neben dem Spitzenfußball etablieren sich hier gerade die Basketballer des FC Bayern und der DEL-Klub EHC München als Top-Klubs mit äußerst ehrgeizigen und kostspieligen Projekten. Dem Volleyball wird von potenziellen Sponsoren in deren Schatten womöglich zu wenig Anziehungskraft zugetraut.

Haching zählte über Jahre zum Spitzentrio der Bundesliga, es mit einem Mittelklasseteam zu versuchen schließt Paduretu aus. Er hat das Team vor 17 Jahren übernommen und aufgebaut und sagt: "Mit einem Mini-Budget um Platz neun oder elf zu spielen, das macht keinen Sinn. Mittelmaß interessiert in München niemanden, egal in welchem Bereich."

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