Volleyball:Erstes Zeichen

Deutschland - Frankfurt - 08.11.2020 / Volleyball - Hessen - 1. Bundesliga - Herren Saison 2020/2021 / United Volleys Fr; jonas sagstetter unterhaching

Freuen sich über den ersten Saisonpunkt: Die Hachinger Brüder Benedikt (links) und Jonas Sagstetter.

(Foto: Marcel Lorenz /Imago)

Nach seiner 0:3-Auftaktschlappe in Giesen gewinnt der verschnupfte Volleyball-Bundesligist TSV Haching München zum Ende seiner Auswärtsreise beim großen Favoriten Düren einen Punkt. Die Mannschaft wirkt robuster als in der vergangenen Saison - was auch an Zugang Philipp Schumann liegt.

Von Sebastian Winter

Eine Erkältungswelle grassiert beim TSV Unterhaching, was auch an den Erstliga-Volleyballern nicht spurlos vorbeigegangen ist. Ihr Trainer Bogdan Tanase musste in den vergangenen beiden Wochen sehr improvisieren bei den Übungseinheiten - aber offenbar haben seine Improvisationskünste gefruchtet in der Ferne. Denn der TSV Haching München, als mit Abstand jüngste Mannschaft krasser Außenseiter in der Volleyball-Bundesliga, ist von seiner Auswärtsreise zum Saisonauftakt immerhin mit einem Punkt in die Vorstadt zurückgekehrt. Und der war durchaus überraschend.

Denn die Powervolleys Düren, die von den Hachingern in den fünften Satz gezwungen wurden, bevor Letztere am Dienstagabend doch noch 2:3 (23:25, 31:29, 25:22, 16:25, 10:15) verloren, waren vergangene Saison im Playoff-Halbfinale nur knapp an Berlin gescheitert. "Wir waren in vielen Momenten hellwach im Spiel, hatten aber natürlich auch noch schwächere Phasen", sagte Tanase: "Der Punkt und die Art und Weise, wie wir ihn uns erkämpft haben, ist gut für die Zukunft, für die Entwicklung der Jungs. Das gibt Vertrauen." Mehr Vertrauen jedenfalls als das 0:3 (21:25, 22:25, 21:25) in Giesen vom Sonntag, dessen Ergebnis schon eher an die letzte Spielzeit der Hachinger erinnerte. Damals hatten sie es einmal in den fünften Satz geschafft, beim einzigen Saisonsieg gegen die Kaderschmiede VC Olympia Berlin. Ansonsten gab es nur ernüchternde 0:3- oder 1:3-Niederlagen und ganze neun Satzgewinne.

Schumann ist neben den Sagstetter-Brüdern der wohl erfahrenste Spieler im Team

Den Punkt gegen Düren kann man daher schon als Zeichen sehen, dass die Hachinger nun besser mithalten können mit der Konkurrenz. Sie sind ja auch alle ein Jahr älter geworden, Libero Leonard Graven ist als Küken immerhin 17, die Sagstetter-Brüder Benedikt, der Zuspieler, und Jonas, der Außenangreifer, erwachsene 20 und fast schon alte 22. Und dann gibt es ja noch den Zugang Philipp Schumann, den Coach Tanase gegen Düren vor 1065 Zuschauern in den Außenangriff statt auf die Diagonalposition stellte, da Simeon Topuzliev, 21, und Patrick Rupprecht, 18, nicht fit waren. Schumann, 28, ist mit zwei Metern nicht nur der zweitgrößte, sondern auch der zweitälteste Spieler im Kader - hinter Methusalem Benjamin Thom, 38. Und er holte sich im Spiel gegen seinen früheren Klub gleich die erste MVP-Medaille für Haching ab.

"Wir sind ein junges Team, das zuletzt von einer Grippe geplagt war, von daher passt das. Hier zu verlieren ist keine Schande, den Punkt nehmen wir gerne mit", sagte Schumann, der neben den Sagstetter-Brüdern auch der erfahrenste Spieler im Team ist. 2020 stand er mit Düren im Pokalfinale. Auf dieses Trio setzt Tanase, neben Libero Graven, ganz besonders in dieser Saison, die am kommenden Sonntag (16) Uhr das erste Heimspiel für den TSV Haching München bereithält. Gegner ist die SVG Lüneburg, die sich tags zuvor erstmals im Münchner Audi Dome mit den WWK Volleys Herrsching misst.

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