Volleyball-EM der Männer:Deutsches Team erreicht mühelos das Viertelfinale

Men's European Volleyball Championship 2013

Georg Grozer schmettert für das DVV-Team.

(Foto: dpa)

Nur im zweiten Satz ist es etwas knapp, sonst beherrschen die deutschen Volleyballer auch den dritten EM-Vorrundengegner Tschechien. Filip Jicha rettet für den THW Kiel den Auftakt in die Handball-Champions-League, Frank Stäbler gewinnt einzige deutsche Medaille bei der Ringer-WM.

Volleyball-EM der Männer: Die deutschen Volleyballer sind bei der EM in Polen und Dänemark ins Viertelfinale eingezogen. Die Mannschaft von Bundestrainer Vital Heynen setzte sich im abschließenden Gruppenspiel mit 3:0 (25:13, 25:23, 25:20) gegen Tschechien durch und feierte damit nach dem 3:0 gegen Olympiasieger Russland und dem 3:2 gegen Bulgarien den dritten Sieg im dritten Spiel. "Ich bin unglaublich stolz auf diese fantastischen Jungs, mit dieser Mannschaft ist alles möglich", sagte Heynen. Interimskapitän Simon Tischer ergänzte: "Wir wollten heute unbedingt gewinnen, um Erster zu sein, das war das Ziel. Wir sind stolz, in dieser Hammergruppe Platz eins erreicht zu haben."

Als Spitzenreiter zog das Team des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) direkt in die Runde der letzten Acht am Mittwoch ein. Dort trifft der Olympia-Fünfte auf den Sieger der Play-off-Begegnung zwischen dem Zweiten der Gruppe B und Bulgarien. Der eigene Gruppengegner beendete die Vorrunde nach einem 1:3 (19:25, 25:23, 14:25, 19:25) gegen Russland auf dem dritten Platz. Somit könnte es neben einer Neuauflage des zweiten Gruppenspiels am Mittwoch in Danzig auch gegen Co-Gastgeber Polen gehen, dem in der Gruppe B noch Rang zwei winkt.

Handball, Champions League: Titelverteidiger HSV Hamburg, der THW Kiel und die SG Flensburg-Handewitt sind mit Siegen in die Handball-Champions-League gestartet. Die Hamburger gewannen ihr erstes Gruppenspiel beim spanischen Vertreter Naturhouse La Rioja 33:24 (14:8) und rehabilitierten sich damit teilweise für den schwachen Auftakt in der Bundesliga mit nur 6:4 Punkten nach fünf Spielen. Kiel siegte durch zwei Last-Minute-Treffer 34:33 (14:14) bei Wisla Plock, Flensburg bezwang den dänischen Vertreter Aalborg Handball 31:27 (15:12).

Kiel hatte von Beginn an Probleme mit den polnischen Gastgebern und lag schnell 2:6 in Rückstand. Bis zur Pause kamen die Norddeutschen zwar zurück und holten sich die Führung, absetzen konnte sich der THW aber nicht. In der Schlussminute rettete sich der deutsche Meister noch: Zunächst glich Marko Vujin per Siebenmeter aus, dann nutzte der tschechische Rückraumspieler Filip Jicha einen Fehlpass der Polen zum Gegenstoß und zum Siegtreffer.

Ringer-WM: Frank Stäbler hat zum Abschluss der Ringer-Weltmeisterschaften in Budapest doch noch die ersehnte Medaille für den Deutschen Ringer-Bund (DRB) geholt. Der 24-Jährige setzte sich im "kleinen Finale" gegen Hasan Alijew aus Aserbaidschan durch und gewann Bronze. Stäbler holte damit das erste deutsche WM-Edelmetall im griechisch-römischen Stil seit 2005. Damals hatte Konstantin Schneider ebenfalls in der ungarischen Hauptstadt Bronze gewonnen.

Eishockey, DEL: Den Titelverteidiger hat es erneut erwischt, die Krefeld Pinguine und die Nürnberg Ice Tigers bleiben in der Deutschen Eishockey-Liga ungeschlagen. Die Franken fertigten am 4. Spieltag Meister Eisbären Berlin mit 4:1 (1:0, 0:1, 3:0) ab. Krefeld gewann bei den Hamburg Freezers mit 4:3 (2:2, 0:1, 1:0) nach Verlängerung - und gab damit den ersten Punkt in der neuen Spielzeit ab. In der Tabelle bleiben die Krefelder mit elf Zählern aufgrund des besseren Torverhältnisses Spitzenreiter vor den punktgleichen Ice Tigers.

Ihren erfolgreichen Saisonstart setzten die drittplatzierten Grizzly Adams Wolfsburg mit einem 3:1 gegen die Augsburger Panther fort. Die Wolfsburger haben nun zehn Punkte. Ein 4:3-Auswärtssieg nach Penaltyschießen bescherte Schwenningen die ersten beiden Punkte der Saison, Verlierer Düsseldorf durfte sich wenigstens noch den ersten Zähler gutschreiben. Der EHC München verlor auch sein zweites Heimspiel an diesem Wochenende, diesmal gegen den ERC Ingolstadt mit 3:4.

Basketball-EM: Der entthronte Europameister Spanien hat sich bei der Basketball-EM in Slowenien mit der Bronzemedaille getröstet. Der Titelgewinner von 2009 und 2011 gewann das kleine Finale in Ljubljana gegen Kroatien mit 92:66 (47:36) und belegte zum dritten Mal bei einer EM den dritten Platz. Im Halbfinale waren die Spanier an Frankreich, Finalgegner bei der EuroBasket 2011, gescheitert. Die Spanier gewannen nach dem 68:40 zum Auftakt der Vorrunde auch das zweite Duell mit den Kroaten klar. Sergio Llull von Real Madrid war mit 21 Punkten bester Werfer beim Silbermedaillen-Gewinner von Olympia 2012, Marc Gasol vom NBA-Klub Memphis Grizzlies kam auf 17 Zähler.

Rad-WM: Zeitfahr-Weltmeister Tony Martin hat zum Auftakt der Straßenrad-Weltmeisterschaften in der Toskana geglänzt und mit dem belgischen Team Omega Pharma-Quick Step das Mannschaftszeitfahren hauchdünn gewonnen. Der 28-Jährige führte seine Equipe über 57,2 Kilometer von Montecantini Terme nach Florenz zu Gold und einer erfolgreichen Titelverteidigung. In 1:04:16 Stunden verwies Quick Step das australische Team Orica-GreenEdge um 88 Hundertstelsekunden auf Rang zwei. Bei der Tour de France hatte Orica im Teamzeitfahren von Nizza Martins Equipe noch um 75 Hundertstelsekunden geschlagen, diesmal drehte Quick Step den Spieß um. Bronze ging an die britische Sky-Mannschaft um Tour-Sieger Christopher Froome (1:04:39 Stunden). "Im Leben gleicht sich alles aus. Bei der Tour waren wir die Unglücklichen", sagte Quick Steps Sportlicher Leiter Jan Schaffrath. Martins letzter Saisonhöhepunkt steht am Mittwoch bevor. Im Einzelzeitfahren strebt der gebürtige Cottbuser den dritten WM-Titel in Folge an. In Olympiasieger Bradley Wiggins (Großbritannien) und dem viermaligen Weltmeister Fabian Cancellara (Schweiz) trifft Martin jedoch auf starke Konkurrenten.

3. Liga: Einen Schock mussten Fans von Preußen Münster am Samstagmorgen verkraften. Der Bus des Fanprojektes der Münsteraner wurde von gewaltbereiten Anhängern von Borussia Dortmund angegriffen. Eine entsprechende Meldung von waz.de bestätigte die Münsteraner Polizei dem SID. Demnach habe einer der Preußen-Fans einen Nasenbeinbruch erlitten, weitere Mitreisende wurden leicht verletzt. Zudem entwendeten die Angreifer zahlreiche Fan-Utensilien, es handele sich um ein Raubdelikt. Nach bisherigen Erkenntnissen hatten beide Reisegruppen um 7.20 Uhr den Rastplatz Freudenberg auf der A45 angesteuert. Die BVB-Fans waren auf dem Weg zum Auswärtsspiel in Nürnberg, die Münsteraner reisten nach Heidenheim. 20 bis 30 Dortmunder verließen den Fanbus, einige von ihnen schlugen auf die Preußen-Anhänger ein. Der Polizei liegt das Kennzeichen des Dortmunder Busses vor, Ermittlungen gegen die mutmaßlichen Täter folgen.

FC Bayern: Millionen-Neuzugang Mario Götze ist beim FC Bayern München ins Mannschaftstraining zurückgekehrt. Gut drei Wochen nach seinem beim Supercup-Erfolg gegen den FC Chelsea erlittenen Kapselriss im Sprunggelenk konnte der Nationalspieler am Sonntag wieder das komplette Übungsprogramm mit seinen Kollegen absolvieren, teilte der Triple-Sieger auf seiner Homepage mit. Erst vor einem Monat hatte Offensivspieler Götze beim Derby-Sieg gegen den 1. FC Nürnberg sein Debüt beim Rekordmeister gegeben. Zuvor hatte der frühere Dortmunder wegen eines Muskelbündelanrisses mehrere Monate pausieren müssen.

Tennis, WTA-Turnier: Die Fed-Cup-Spielerinnen Julia Görges (Bad Oldesloe) und Mona Barthel (Bad Segeberg) sind beim WTA-Turnier in Tokio in der ersten Runde gescheitert. Die 24-Jährige Görges verlor gegen die Rumänin Sorana Cirstea (Nr. 15) in 1:37 Stunden mit 4:6, 4:6 und kassierte bereits die 13. Auftaktpleite in diesem Jahr. Barthel unterlag der siebenmaligen Grand-Slam-Siegerin Venus Williams (USA) nach nur 66 Minuten 3:6, 1:6. Bei der mit 2.369.000 Dollar dotierten Hartplatzveranstaltung sind aus deutscher Sicht noch Andrea Petkovic (Darmstadt), Angelique Kerber (Kiel/Nr. 5) und Annika Beck (Bonn) am Start.

Radsport, Straßen-WM: Trixi Worrack aus Cottbus und Lisa Brennauer aus Kempten sind glänzend in die Straßenrad-Weltmeisterschaften in der Toskana gestartet. Worrack und Brennauer gewannen mit dem Team Specialized-Lululemon im Mannschaftszeitfahren Gold. Die US-Equipe setzte sich über 42,8 Kilometer von Pistoia nach Florenz in 51:10 Minuten vor Rabobank aus den Niederlanden (52:21) und Orica-AIS aus Australien (52:44) durch. Specialized verteidigte damit den Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Für Worrack war es die dritte WM-Medaille bei der Frauenelite. 2006 hatte die 31-Jährige im Straßenrennen Silber geholt. Im Vorjahr war sie im Teamzeitfahren ebenfalls am Sieg von Specialized beteiligt. Worrack wird für den Bund Deutscher Radfahrer (BDR) neben der deutschen Meisterin Brennauer (25) im Einzelzeitfahren am Dienstag und auch dem Straßenrennen am Samstag starten. Am Sonntag starten die Firmenteams der Männer. Die Strecke führt über 57,2 Kilometer von Montecatini Terme nach Florenz. Titelverteidiger ist die belgische Mannschaft Omega Pharma-Quick Step, angeführt von Zeitfahrweltmeister Tony Martin (Cottbus).

Boxen, Schwergewicht: Schwergewichtsboxer Edmund Gerber hat den bislang größten Kampf seiner Karriere verloren. Der 25 Jahre alte Schweriner musste sich im Duell um den vakanten EM-Titel in der Copper Box Arena von London dem britischen Skandalboxer Dereck Chisora geschlagen geben. Gerber, der erst vor drei Wochen von seiner Titelchance erfahren hatte, verlor nach einem Schlaghagel seines Gegners durch technischen K.o. in der fünften Runde. Für den gebürtigen Kasachen war es die zweite Niederlage im 25. Profikampf. Doch auch Chisora brach nicht in Jubel aus. Der 29-Jährige, der im Vorfeld seines verlorenen WM-Kampfes gegen Witali Klitschko in München im Februar 2012 den Ukrainer beim Wiegen geohrfeigt hatte, trauerte um seinen vor einer Woche verstorbenen Matchmaker Dean Powell. "Das ist ein sehr trauriger Tag für mich", sagte Chisora: "Ruhe in Frieden, Bruder. Ich liebe Dich." Chisora verdiente sich den Sieg durch seine stärkere Physis und bessere Technik. "Del Boy", der 18 Kilogramm abgespeckt hat und den Mund nicht mehr ganz so voll nimmt, zeigte sich geläutert: "Meine Mutter hat zu mir gesagt: Mache es richtig oder höre auf. Ich mache es jetzt richtig, ich bin aufgewacht."

Der EM-Titel war vakant, weil der Bulgare Kubrat Pulew diesen niedergelegt hatte. Der Pflichtherausforderer und Weltranglistenerste der IBF konzentriert sich voll und ganz auf seine anstehende WM-Chance. Der in 18 Kämpfen noch unbesiegte Pulew hatte am 24. August in Schwerin den Ausscheidungskampf gegen den Amerikaner Tony Thompson gewonnen und hofft auf ein Duell gegen Mehrfach-Champion Wladimir Klitschko.

Segeln, America's Cup: Die Entscheidung im 34. America's Cup ist erneut vertagt worden. Wegen ungünstiger Winde sagten die Organisatoren das für Samstag geplante 14. Rennen ab. Bei der nächsten Regatta, die für Sonntag angesetzt ist, hat das Team New Zealand als Herausforderer von Titelverteidiger Oracle (USA) seine nächste Chance zum Gesamtsieg. Die Crew um Skipper Dean Barker führt in der Gesamtwertung mit 8:3 und benötigt nur noch einen Erfolg zum Gewinn der bedeutendsten Segeltrophäe der Welt. Oracle um Skipper Jimmy Spithill hingegen muss in der Bucht von San Francisco zur Wiederholung des Gesamtsieges sämtliche noch maximal sechs Rennen gewinnen.

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