„Sensation zum Saisonstart“, so betitelten Karlsruhes Erstligavolleyballer tags darauf euphorisch ihr Auftaktspiel zu Hause gegen die WWK Volleys Herrsching. In der Tat war den Baden Volleys am Samstag in einem umkämpften Fünf-Satz-Match ein ziemlich überraschender 3:2-(18:25, 20:25, 25:22, 25:23, 16:14) Erfolg geglückt, obwohl Herrsching die ersten beiden Sätze gewonnen hatte. Danach riss jedoch ein wenig der Faden im Spiel des Klubs vom Ammersee. Dabei war Mittelblocker Ambrus Bence aus Ungarn, den der Klub wegen seiner großen Verletzungsprobleme auf dieser Position nachverpflichtet hatte, ein passabler Einstand gelungen.
Herrschings zweitem Blocker auf dem Feld, Joshua Huber, fehlte mit erst 16 Jahren in Karlsruhe allerdings noch die Erfahrung, auch der japanische Libero Keisuke Matsuo und Außenangreifer Victor Rodriguez Perez, zwei weitere Zugänge, müssen sich noch steigern. Gäste-Diagonalmann Filip John war mit 25 Punkten zugleich mit Abstand bester Scorer des Spiels. Der 23-Jährige, von dem sich sein Klub in dieser Saison einiges erhofft, untermauerte im Block und mit fünf Assen seine starke Leistung. Umso bitterer war es, dass sein Angriff im letzten Ballwechsel des Spiels an den Arm von Karlsruhes Kapitän Jens Sandmeier prallte, der vollendete den Matchball dann selbst mit einem erfolgreichen Angriff.
Eigentlich wollten die Herrschinger in Karlsruhe gleich ein erstes Ausrufezeichen setzen, in den vergangenen Jahren haben sie sich hinter Berlin und Friedrichshafen ja in der Gruppe der Verfolger eingenistet. Sie planen den erstmaligen Einzug ins Playoff-Halbfinale, außerdem wollen sie im Europapokal, für den sie sich qualifiziert haben, glänzen. Davon, das zeigte nun die Partie in Karlsruhe, ist die Mannschaft von Trainer Thomas Ranner allerdings noch weit entfernt. Am kommenden Freitag droht gegen Meister und Pokalsieger Berlin Recycling Volleys die nächste Niederlage, am Samstag allerdings ist ein Sieg gegen die Talentschmiede VC Olympia Berlin fest eingeplant, um den Fehlstart abzumildern.
Dachau vergibt fünf Satzbälle. Trainer Steuerwald ist trotzdem „erleichtert“
Auch der ASV Dachau, Aufsteiger von 2023, startete mit einer Niederlage in die Saison – aber diese war klar einkalkuliert. Beim VfB Friedrichshafen verlor der klare Außenseiter bereits am Freitagabend mit 0:3 (29:31, 23:25, 16:25), schlug sich in der keineswegs einseitigen Partie aber beachtlich. Vor allem im ersten Satz hatte die Mannschaft des früheren Nationalspielers Patrick Steuerwald beste Chancen: VfB-Coach Adam Swaczyna musste früh seine erste Auszeit nehmen (6:10), Dachau führte auch am Ende noch mit 24:22 – und vergab beide Satzbälle. Drei weitere Satzbälle führten nicht zum Erfolg, Friedrichshafen wehrte alle ab, teils mit erfolgreichen Challenges, und gewann den Satz dann noch mit 31:29.
Auch mit dem zweiten Durchgang Satz konnte Steuerwald gut leben. Wieder spielte Dachau auf Augenhöhe mit dem VfB, kam trotz Rückständen immer wieder an die Mannschaft um den langjährigen Nationalspieler Marcus Böhme heran. 23:25 hieß das Ergebnis diesmal aus Sicht Dachaus. Und auch wenn der dritte Satz ziemlich deutlich an Friedrichshafen ging, zog Steuerwald recht stolz Bilanz: Er sei „vor allem mit unserem Teamspirit und der Disziplin im Spiel wirklich zufrieden und entsprechend erleichtert“ – trotz des 0:3.