Süddeutsche Zeitung

Volleyball:Chance Nummer fünf in Lüneburg

Herrschings Volleyballer versuchen nach vier erfolglosen Anläufen binnen fünf Jahren, erstmals das DVV-Pokal-Halbfinale zu gewinnen - und ins Endspiel in Mannheim einzuziehen. "Irgendwann wird das Quäntchen Glück da sein", sagt Trainer Hauser.

Von Sebastian Winter

Herrschings Volleyballer und der DVV-Pokal - es ist bislang nicht unbedingt eine Liebesgeschichte. Daran werden sie auch vor ihrem nächsten Halbfinale an diesem Mittwoch (19 Uhr) bei der SVG Lüneburg wieder erinnert. Seit die WWK Volleys 2014 in die erste Liga aufgestiegen sind, haben sie sich nicht nur dort stetig nach oben entwickelt - sondern auch im Pokal. Immerhin viermal erreichten sie in den vergangenen fünf Jahren das Halbfinale, allerdings verloren sie dann genau: viermal. In den Sehnsuchtsort Mannheim (für Volleyballer, nicht für Stadtplaner), wo auch am 6. März 2022 wieder in der SAP-Arena das Pokalfinale ausgetragen wird, schafften sie es noch nie.

Immer wieder stand ihnen Lospech im Weg, wie 2016 und 2019, als sie jeweils 0:3 beim deutschen Dauermeister Berlin verloren. 2017 witterten sie ihre große Chance in Bühl, ebenfalls ein Außenseiter, doch im Badischen erwischte sie dann eine mentale Blockade - 1:3. Schon fast tragikomisch war ihre 2:3-Niederlage 2020 in Königs Wusterhausen, als sie nach Sätzen 2:0 in Führung lagen und das überlange Spiel im fünften Satz nach vielen vergebenen Matchbällen mit 24:26 verloren.

"Wir haben ansteigende Form", sagt Herrschings Trainer Max Hauser nun vor dem Duell des Ligasechsten beim Fünften, trotz der am Wochenende erlittenen 1:3-Niederlage in Friedrichshafen, bei der Herrsching in den letzten zwei Sätzen ebenbürtig war: "Lüneburg hat leichte Vorteile, einfach weil sie zu Hause spielen. Aber am Ende ist es fast 50 zu 50. Gut ist, dass wir mit Hawk-Eye spielen." So gibt es zumindest keine Debatten wegen strittiger Schiedsrichterentscheidungen im K.-o.-Duell.

Auf ihren möglichen Finalgegner müssen beide Klubs warten - Meister Berlin ist in Corona-Quarantäne

Das Spiel in Lüneburg sieht Hauser auch nicht als mögliche Traumatherapie: "Man kann sich ein Trauma auch einreden. Mit unseren Voraussetzungen fünf Mal ins Halbfinale zu kommen, ist per se ein Erfolg. Irgendwann wird das Quäntchen Glück da sein, und wenn es noch zehn Versuche dauert." Allerdings hadert Hauser damit, dass Herrsching für all seine Halbfinals bislang immer auswärts antreten musste, "das macht einen großen Unterschied aus".

Auf ihren möglichen Finalgegner müssen beide Klubs noch warten, denn das ebenfalls für diesen Mittwoch angesetzte Pokal-Halbfinale zwischen Friedrichshafen und den BR Volleys ist abgesagt. "Grund dafür sind mehrere Corona-Fälle im Team des Hauptstadtklubs, woraufhin sich die gesamte Berliner Mannschaft in Quarantäne begeben musste", wie die Volleys am Dienstag per Twitter mitteilten. Ein neuer Termin für die Partie steht noch nicht fest.

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