Süddeutsche Zeitung

Volleyball-Bundesliga:Verbriefte Fehler

Eltmann verliert das Kellerduell gegen Rottenburg 0:3. "Es war heute eine Katastrophe", findet Trainer Marco Donat.

Von Katrin Freiburghaus

Es war eigentlich alles ein bisschen wie immer: Diagonalangreifer Irfan Hamzagic wurde am vergangenen Mittwoch zum wertvollsten Spieler der Heitec Volleys Eltmann gewählt - wie in sechs von bisher sieben Saisonspielen. So richtig erfreulich war das aber nicht, denn sein Team verließ das Feld nach dem Bundesliga-Heimspiel gegen den Tabellenletzten Rottenburg als Verlierer - ebenfalls wie in sechs von bisher sieben Saisonpartien.

Trainer Marco Donat nannte es zwar "überhaupt nicht dramatisch", dass seine Volleyballer dadurch auf den letzten Tabellenplatz abrutschten, der einer von zwei Abstiegsplätzen ist. Deutlichkeit und Zustandekommen des 0:3 (22:25, 23:25, 18:25) vor 800 Zuschauern in Eltmanns Bamberger Wahlheimat wurmten ihn jedoch gewaltig. "Es war heute eine Katastrophe", fasste er die 80 Spielminuten seines Teams schonungslos zusammen. Tatsächlich war die Niederlage weniger auf eine grundsätzliche Überforderung Eltmanns als vielmehr auf die hohe Anzahl von Eigenfehlern zurückzuführen. "Wenn es irgendeinen isolierten Faktor gegeben hätte, hätten wir den ja ausschalten können", sagte Donat. So aber summierten sich die statistisch verbrieften Eigenfehler auf 27; ganze 19 davon unterliefen Eltmann im Aufschlag. Rottenburg leistete sich dagegen lediglich 14 eigene Fehler - die Differenz entspricht fast exakt jenen Punkten, die Rottenburg am Ende besser war. "Die mussten eigentlich nur warten, und wir haben dann die Punkte für sie gemacht, das ist frustrierend", analysierte Donat zerknirscht.

Spielerisch schlechter war Eltmann selten, der Aufsteiger leistete sich jedoch in jedem Satz eine Phase, in der er den Gästen nach einem Fehler gleich noch zwei, drei weitere Punkte schenkte und die daraus resultierenden Rückstände nicht mehr aufholte. Donat haderte damit, dass seine Spieler "gegen starke Gegner schon sehr gute Leistungen abgerufen" und sich dafür jeweils nur "knapp nicht belohnt" hätten, während eine der bisher schwächsten Saisonleistungen ausgerechnet auf ein Spiel fiel, "das wir gewinnen wollten und mussten". Zeit zur Aufarbeitung bleibt kaum: Bereits am Samstag gastiert Eltmann in Herrsching.

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Quelle:
SZ vom 15.11.2019
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