Süddeutsche Zeitung

Volleyball-Bundesliga:Nur der Aufschlag passt

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Herrsching enttäuscht in Berlin, die Alpenvolleys besiegen Eltmann.

Von Sebastian Winter

Herrschings Volleyballer erinnern sich gerne zurück an den November 2017. Damals bezwang der Erstligist vom Ammersee die Berlin Volleys zum ersten Mal - und beförderte den späteren deutschen Meister in der Hauptstadt durch das 3:2 im Viertelfinale aus dem Pokalwettbewerb. Auf weitere Erfolge warteten die Herrschinger danach gegen den dominierenden deutschen Volleyballklub vergebens, auch am Mittwochabend blieb das so. Berlin, der noch immer ungeschlagene Tabellenführer, zeigte Herrsching vor 3479 Zuschauern in der Max-Schmeling-Halle beim 3:0 (25:20, 25:15, 25:23)-Sieg den Unterschied zwischen Spitzen- und Mittelklasse auf.

Dabei hatte sich Herrschings Trainer Max Hauser auf das Duell mit den Berlinern, mit denen die Oberbayern ein sehr gutes Verhältnis pflegen, gefreut. Vor allem hatte sich Hauser nach dem überraschenden 3:0-Erfolg in Lüneburg zum Abschluss der fast einwöchigen Reise in den Norden erhofft, dass seine Spieler mehr Leichtigkeit ausstrahlen würden in Berlin. Druck hatten sie ja so gut wie gar keinen gegen den in 16 Ligaspielen unbezwungenen Meister. Was dann folgte, war ein Spiel, in dem sich ein Klassenunterschied auftat, jedenfalls im ersten und im zweiten Satz.

Im ersten Satz gingen die Berliner schnell in Führung, ihr genesener Hauptangreifer Benjamin Patch (rechts im Bild) spielte Katz und Maus mit Herrschings Block, während der Außenseiter mit kaum einem Angriff Erfolg hatte. Einzig der Aufschlag funktionierte, was aber nicht viel daran änderte, dass Berlin uneinholbar mit 21:12 in Führung ging. Patch, Zuspieler Sergej Grankin und Co. raubten den Herrschingern auch im zweiten Satz früh alle Illusionen, sie gingen mit 8:1 und 14:4 in Führung. Spektakulär wurde es erst, als Herrschings Libero Ferdinand Tille beim 7:20 einen Schnellangriff von Berlins Jeffrey Jendryk im Stile eines Handball-Torwarts abwehrte - und Herrsching den Punkt machte. Berlin ließ die Gäste herankommen, gewann aber auch den zweiten Satz. Am spannendsten entwickelte sich der dritte Satz, in dem die Herrschinger auch dank Außenangreifer Tim Peter über weite Strecken führten. Aber nur bis zum 22:21, Berlins Cody Kessel verwandelte den Matchball.

Die Alpenvolleys Haching haben dagegen ihren zweiten Platz durch einen 3:1-Erfolg beim Ligaschlusslicht Eltmann gefestigt, zumal der vorher punktgleiche Dritte Friedrichshafen überraschend gegen KW-Bestensee verlor.

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Quelle:
SZ vom 06.02.2020
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