Süddeutsche Zeitung

Volleyball-Bundesliga:Gewöhnungsprozess

Eltmann verliert sein Auftaktmatch in der Bundesliga in Friedrichshafen gegen den VfB. Trainer Marco Donat sieht das Ergebnis realistisch und hofft, auf hohem Niveau bald besser mithalten zu können.

Von Katrin Freiburghaus

Begeistert war Eltmanns Trainer Marco Donat am Samstag verständlicherweise nicht, nachdem seine Männer ihr Auftaktmatch in der ersten Volleyball-Bundesliga beim VfB Friedrichshafen erwartbar deutlich 0:3 (19:25, 17:25, 23:25) verloren hatten. Dass er sein Team sehr entspannt und lediglich punktuell kritisierte, zeigte indes, dass es ihm mit seinem präsaisonalen Appell an die Spieler, sich nach dem Aufstieg als Zweitliga-Meister möglichst schnell wieder an das Verlieren zu gewöhnen, ernst gewesen war. Er sei wie zu jedem Spiel mit dem Anspruch gefahren, "Punkte mitzunehmen", sagte er, "aber dass es nicht geklappt hat, ist normal; an acht von zehn Tagen haben wir hier keine Chance".

Den wesentlichen Unterschied machte Donat an diesem Abend im eigenen fehlenden Aufschlagsdruck aus: "Wenn man den nicht ausübt, spielen die einen schwindelig." Der VfB hingegen habe Eltmanns Annahme "so beschäftigt, dass wir kaum unser schnelles Spiel aufziehen konnten und eigentlich nie richtig reingekommen sind". Friedrichshafens Block erledigte den Rest, "und dann verliert man eben verdient 0:3". Erfolgreichster Angreifer der Heitec Volleys Eltmann war Diagonalangreifer Irfan Hamzagic mit zwölf Angriffspunkten.

Dennoch präsentierten sich die personell runderneuerten Franken im ersten Erstliga-Spiel seit zehn Jahren ordentlich. In der Schlussphase des dritten Satzes kämpften sie sich nach zwischenzeitlichem Fünf-Punkte-Rückstand wieder heran und lagen bis zum 23:23 sogar gleichauf. "Aber in den entscheidenden Phasen machen wir dann den Fehler oder Friedrichshafen den Punkt", sagte Donat, "und das ist es, was eine Spitzenmannschaft von einem Aufsteiger trennt."

Insgesamt sei jedoch zu sehen gewesen, "dass wir auf diesem Niveau phasenweise schon mithalten können". Ziel müsse es sein, "diese Phasen zu verlängern". Für das erste Heimspiel am kommenden Freitag in Bamberg gegen Frankfurt wird Donats auf Friedrichshafen gemünzte Aufgabenstellung, "an Erfahrung und Format" zu gewinnen, allerdings in jedem Fall weiter Bestand haben. Auch das Duell mit den Hessen stufte er als "Bonusspiel" ein, und sagte: "Da müssen wir noch gar nichts." Eltmanns Saisonziel ist der sportliche Klassenverbleib, alle anderen Gedanken hatte Donat von vornherein als "verboten" bezeichnet. Die erste Standortbestimmung dürfte deshalb die Partie bei den Netzhoppers Königs Wusterhausen in eineinhalb Wochen sein.

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Quelle:
SZ vom 14.10.2019
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