Volleyball - Berlin:Niroomand kritisiert Senat: "Fühlen uns im Stich gelassen"

BR Volleys
Kaweh Niroomand, Manager der BR Volleys, spricht auf einer Versammlung. Foto: Guido Kirchner/dpa/Archivbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) - Die Berliner Profivereine erhalten nach Ansicht von Manager Kaweh Niroomand vom deutschen Volleyball-Meister BR Volleys in der Corona-Krise viel zu wenig Unterstützung aus der Politik. "Wie so häufig bei dieser Koalition habe ich den Eindruck, dass der Wert des Sports nicht anerkannt wird", sagte Niroomand der "Berliner Morgenpost" (Sonntag) und übte scharfe Kritik: "Niemand im Berliner Senat fühlt sich bisher für den Sport verantwortlich. Ich hoffe, dass jetzt etwas ins Rollen kommt. Bislang ist die Reaktion der Politik gegenüber dem Sport völlig unbefriedigend. Wir fühlen uns im Stich gelassen."

Laut des 67-Jährigen, der selbst an Covid-19 erkrankt war, aber wieder genesen ist, gehe es nicht darum, "dass ein paar Proficlubs spielen können. Diese Vereine machen eine überragende Nachwuchsarbeit, alle sind führend in Deutschland. Fast 700 000 Mitglieder in den Sportvereinen Berlins praktizieren Integration, Jugendarbeit", sagte Niroomand: "Ich verstehe nicht, dass Hamburg, Nordrhein-Westfalen oder Schleswig-Holstein Programme zur Rettung des Sports aufgelegt haben, Berlin aber nicht." Es gehe auch um hunderte Jobs.

Der Berliner Senat hat Veranstaltungen mit mehr als 5000 Teilnehmern bis 24. Oktober verboten, dazu für Sportveranstaltungen Zuschauer untersagt. Niroomand vermisst den Dialog. Gespräche habe es zwar gegeben, nach Vorschlägen sei jedoch nicht gehandelt worden.

"Bis heute ist kein klarer Plan der Politik kommuniziert worden, wie man jetzt den Sport retten will. Wie will man verantworten, wenn es in den nächsten ein, zwei Jahren solche Vereine wie Füchse, Alba, Eisbären nicht mehr gibt? Oder nicht mehr in dieser Qualität?", sagte Niroomand: "Wir wissen ja alle nicht, wie lange die Corona-Krise anhält." Er habe aus der Politik "schon Mutmaßungen gehört, dass bis März nächsten Jahres keine Großveranstaltungen stattfinden könnten. Das bedeutet, die nächste Saison fällt auch aus".

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