Vierter Sieg:Kamil Stoch stellt Hannawalds Rekord bei der Vierschanzentournee ein

FIS Nordic World Cup - Four Hills Tournament

Sven Hannawald gratuliert Kamil Stoch nach seinem vierten Sieg im vierten Springen.

(Foto: Alexander Hassenstein/Getty)

Kamil Stoch hat als zweiter Skispringer neben Sven Hannawald alle vier Springen der Vierschanzentournee gewonnen. Der Olympiasieger aus Polen siegte nach seinen Erfolgen in Oberstdorf, Garmisch-Partenkirchen und Innsbruck am Samstag auch beim vierten und letzten Springen in Bischofshofen mit Sprüngen auf 132,5 und 137 Meter. Hinter Stoch, der mit seinem Sieg auch die Führung im Gesamtweltcup vom derzeit verletzten Richard Freitag übernommen hat, landeten der Norweger Anders Fannemel und Andreas Wellinger auf den weiteren Podestplätzen.

"Willkommen im Club! Sensationell! Ich glaube, er weiß gar nicht mehr, was los ist. Er weiß, er hat es gewonnen, aber er fühlt gar nichts. Das dauert noch ein wenig", rief Hannawald direkt nach dem Siegsprung bei Eurosport ins Mikrofon. Als erster Gratulant nach seinen Teamkollegen sprintete Hannawald in den Auslauf und gratulierte seinem Nachfolger.

"Ich wollte nur meine besten Sprünge zeigen, ich habe nie auf den Sieg geschaut. Aber klar, das ist eine große Ehre für mich, eine große Ehre für das gesamte Team", sagte "König Kamil", der nach dem Missgeschick seines Rivalen Freitag in Innsbruck mit einem Polster von rund 36 Metern Vorsprung in die letzten beiden Sprünge gegangen war.

In der Tournee-Wertung legte der 30-Jährige Stoch fast 70 Punkte zwischen sich und die Konkurrenz. Gesamtzweiter bei dem Traditionsevent in Deutschland und Österreich wurde ebenfalls Wellinger, der sich mit seinem Podestrang im direkten Duell vor dem Japaner Junshiro Kobayashi hielt. "Geiler Scheiß! Dieser zweite Platz ist auch für Ritschie und das ganze Team. Das ist grandios, nachdem es teilweise echt beschissen gelaufen ist", sagte Wellinger, der in Bischofshofen Dritter wurde: "Vor Kamil kann man nur den Hut ziehen, das war unfassbar. Wenn es einer verdient hat, dann er."

Stoch hat damit nicht nur als erster Athlet nach dem inzwischen 43-Jährigen Hannawald den Grand Slam in einem Jahr geschafft, sondern auch als erst dritter Athlet nach Helmut Recknagel und Hannawald saisonübergreifend fünf Springen bei der Tournee für sich entschieden. In die anstehenden Saisonhöhepunkte Skiflug-WM in Oberstdorf und Olympia in Pyeongchang geht Stoch nun als klarer Favorit.

Bester Deutscher wurde am Samstag in Abwesenheit des abgereisten Freitag Mixed-Weltmeister Wellinger. Auch Markus Eisenbichler (10.), Constantin Schmid (15.) und Karl Geiger (16.) schafften es in die erweiterte Spitze. Für die Skispringer geht es nach zuletzt neun Wettkampftagen bei vier Stationen am kommenden Wochenende mit dem Skifliegen in Bad Mitterndorf in Österreich weiter.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: